DVGW begrüßt verstärkte Anstrengungen für Erdgasmobilität

Im Rahmen seiner energiepolitischen Dialogserie „Energie-Impuls“ hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in Berlin mit namhaften Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die regenerativen Potenziale von verdichtetem und verflüssigtem Gas als Kraftstoff im Personen-und Schwerlastverkehr diskutiert.

Norbert Barthle (rechts), Parlamentarischer Staatssekretär im BMVI, anlässlich des DVGW-Expertenforums „Mobilität“ mit Prof. Dr. Gerald Linke, VGW-Vorstandsvorsitzender, am 20. Juni 2017 im dbb Club, Berlin. – © DVGW e.V.

„Die Automobilindustrie wartet mit neuen erdgasbetriebenen Fahrzeugen zu attraktiven Preisen auf. Die Kunden profitieren durch die Steuerermäßigung des Kraftstoffs von niedrigeren Unterhaltskosten. Denn für den gleichen Energieinhalt im Tank bezahlt man deutlich weniger. Und natürlich stimmt auch die Reichweite, die man mit dieser ökologisch nachhaltigen Mobilitätsform erzielt“, sagte der DVGW-Vizepräsident Dr. Thomas Hüwener beim DVGW-Expertenforum Mobilität.

Auch für die Energiewende im Schwerlastverkehr setzt Hüwener auf Erdgas: „Durch den konsequenten Einsatz von Gas im Verkehrssektor können Treibhausgasemissionen rasch und kosteneffizient gesenkt werden. Dabei gilt der Grundsatz: Überall dort, wo schwere Lasten über weite Strecken transportiert werden müssen, können gasförmige oder verflüssigte Treibstoffe aus Gasen ihr Klimaschutzpotenzial ausspielen.“

CO2-Emissionen im Verkehrssektor steigen

Mit rund 160 Millionen Tonnen CO2 verursacht der Mobilitätssektor 2016 ungefähr ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen in Deutschland. Während die CO2-Emissionen in allen anderen Sektoren seit 1990 rückläufig sind, stiegen sie im Verkehrsbereich im gleichen Zeitraum weiter an. Setze sich dieser Trend fort, drohe der Verkehrssektor die Klimaschutzziele für 2030 und 2050 deutlich zu verfehlen, so Hüwener. Es sei deshalb ein wichtiges Signal, dass der Bundestag soeben die Steuerermäßigung für verdichtetes Erdgas (Compressed Natural Gas=CNG) bis 2026 verlängert hat. Denn durch den Fuel Switch, also den Ersatz von Diesel durch CNG oder verflüssigtes Erdgas (Liquified Natural Gas=LNG), ließen sich erhebliche Klimaschutzeffekte erzielen. Dies hätten auch führende Automobilkonzerne erkannt, allen voran Volkswagen. Das Unternehmen hat aktuell erklärt, gemeinsam mit Partnern europaweit 400 CNG-Tankstellen zu bauen, davon allein 90 in Deutschland. Zudem will VW gezielt Flottenbetreiber für CNG-Fahrzeuge akquirieren.

„Dies sind ermutigende Signale: Denn wer über effizienten und sozialverträglichen Klimaschutz, Luftreinhaltung und nachhaltige Mobilität nachdenkt, kommt an Gas als Kraftstoff einfach nicht vorbei. Mit Erdgas betriebene Fahrzeuge stoßen rund 20 Prozent weniger CO2 als Benzinfahrzeuge und etwa 70 Prozent weniger Stickoxide als Dieselfahrzeuge sowie nahezu keinen Feinstaub aus. Zudem haben sie das Potenzial, klimaneutral zu fahren, wenn sie mit regenerativem Erdgas betrieben werden“, so Hüwener weiter. So würden dem Gas durchschnittlich 20 Prozent Biomethan beigemischt, das CO2-neutral aus Biomasse gewonnen wird. Neuerdings werde auch aus Ökostrom Gas erzeugt, das als Kraftstoff genutzt werden kann.

Auch im Schwerlastverkehr mit seinen stark auf der Dieseltechnologie basierenden Antriebskonzepten könne Erdgas in verflüssigter Form mit seinem Emissionsminderungspotenzial punkten. Die Technologie sei technisch ausgereift und könne damit unmittelbar zur Entlastung der Umwelt beitragen. Zentrale Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg von Erdgas als Kraftstoff sei jedoch, dass die Hersteller von Gasantriebstechnologien sowie Betreiber von Lkw- und Busflotten langfristige Signale zur Planungs- und Investitionssicherheit erhielten, mahnte der DVGW-Vizepräsident.

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