Fiat Professional-Neuheiten: Fiat Talento und Fiat Fullback im Test

Beim neuen Fiat Talento gibt’s jetzt „ein bisschen mehr“: Der Der Nachfolger des Scudo ist 20 cm länger als sein Vorgänger und bietet nun Platz für bis zu drei Euro-Paletten. Der neue Pick-up Fiat Fullback soll dagegen mit seinem Allradantrieb und Fahrspaß überzeugen. Beide Beide Fiat-Neuheiten haben wir für Sie in Bad Homburg auf Herz und Nieren getestet.

Wir haben für Sie den neuen Fiat Talento (li.) und den neuen Fiat Fullback in Bad Homburg auf Herz und Nieren getestet. – © FCA Germany AG

Mit dem neuen Fiat Fullback tritt Fiat Professional erstmals im Segment der sogenannten „Midsize-Pick-up“ an. Kennzeichen dieser Kategorie ist eine Nutzlast von ca. einer Tonne.

Im American Football und beim Rugby ist der Fullback ein kraftvoller, agiler und vielseitig einsetzbarer Verteidiger, der mit jeder Situation fertig werden muss – Eigenschaften, die auch die Fiat-Neuheit erfüllen soll. Beim Test in Bad Homburg bei Frankfurt am Main hatte der italienische Pick-up Gelegenheit, diesen Charakter unter Beweis zu stellen.

Basis und Motoren des Fiat Fullback liefert Mitsubishi L 200

Eines vorweg: „Italienischer Pick-up“ ist etwas irreführend. Die Basis für den Fullback, inklusive Motoren, liefert der Mitsubishi L 200. Lediglich das Design wurde dem typischen Fiat Professional-Markengesicht angepasst. Das tut dem Fahrspaß aber keinen Abbruch: Mit Allradantrieb und Allradantrieb mit Getriebeuntersetzung für schwieriges Gelände bietet der Fullback schon in der Basisversion „SX“ viel Freude am Fahren; in der Ausstattungsversion „LX“ ist zusätzlich durch ein gesperrtes Mitteldifferenzial eine Kraftverteilung 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse möglich. Fahrwerksseitig setzt der neue Fiat dabei an der Vorderachse auf eine Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkerachse. An der Hinterachse soll eine Starrachse mit Blattfedern für hohe Belastbarkeit sorgen – insgesamt bietet der neue
Fiat also weniger Komfort, ist dafür aber robust und stabil.

Fiat Fullback in „Double Cab“ und „Extended Cab“ erhältlich

Um den Fahrspaß dabei aber wirklich genießen zu können, empfiehlt sich der Kauf der 181 PS-Version. Mit 154 PS kommt das sportliche Lastentier gerade mit Beladung etwas schwer in die Gänge. Den mit einer LKW-Zulassung erhältlichen Fullback bietet Fiat Professional in einer „Extended Cab“ mit vier Sitzplätzen und einer „Double Cab“ mit fünf Sitzplätzen an. Darüber hinaus steht ein Fahrgestell für Sonderanfertigungen zur Verfügung.

Fazit: Für SHK-Profis mehr Freizeitsportler als Arbeitsfahrzeug

Für den SHK-Unternehmer ist der Pick-up sicher mehr ein Freizeitsportler als ein Arbeitsfahrzeug. Auch wenn die Ladefläche mit bis zu 1.850 mm viel Platz bietet, wird der Pick-up einem Kastenwagen sicher keine Konkurrenz machen – muss er aber auch nicht. Wer ein robustes, stabiles und geländegängiges Spaßfahrzeug für heimische Feldwege und Wälder sucht, findet mit dem Fiat Fullback ab 27.500 Euro einen erschwinglichen und soliden Zweitwagen.

Fiat Talento setzt auf vier Jahre Garantie

Den gesuchten Kastenwagen bietet Fiat Professional mit dem neuen Talento. Aufbauend auf einer Renault-Plattform und fast baugleich zum Renault Trafic, Nissan NV 300 und Opel Vivaro ist der Nachfolger des Scudo zwischen Doblò Cargo und Ducato angesiedelt.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger bietet der 20 cm längere Talento mit Raum für drei Euro-Paletten laut Hersteller jetzt die „richtigen“ Abmessungen. Die Fahrzeugfront unterscheide sich durch die verfügbaren LED-Scheinwerfer zudem deutlich von den Modellen der Kooperationspartner. Auch die vierjährige Garantie und ein dichtes Wartungs- und Servicenetz sollen Kunden überzeugen, einen Fiat Talento zu kaufen.

Ladelänge des Fiat Talento lässt sich von 2,5 m auf 3,75 m erweitern

Interessant für SHK-Handwerker: Die Ladelänge des Talento lässt sich von 2,5 m auf 3,75 m erweitern – dafür ist allerdings die gegen Aufpreis erhältliche Trennwand mit „Cargo-Plus-Klappe“ nötig, die den Laderaum bis unter die Beifahrerdoppelsitzbank öffnet. Bei langem Radstand lassen sich auf diese Weise aber immerhin 4,15 m lange Rohre transportieren; die Ladekante liegt bei 552 mm.

Der Talento ist als Bus, Pritschenwagen sowie Kastenwagen erhältlich. In letzterer Variante bietet der Transporter mit 5,2 m3 bei kurzem Radstand und 6 m3 bei langem Radstand ausreichend Platz. Bei der Version mit langem Radstand kann das Ladevolumen mit Hochdach auf bis zu 8,6 m3 erweitert werden.

Fiat Talento bietet vier Motorenvarianten von 95 PS bis 145 PS

Für den Antrieb sorgt ein 1,6-Liter-Turbodiesel-Motor, der in vier Leistungsstufen mit 95, 120, 125 und 145 PS angeboten wird. Nach Erfahrungen der Testfahrt empfiehlt sich hier aber mindestens das Aggregat mit 125 PS, das genauso wie der 145 PS-Motor von einem zweistufigen Turbolader befeuert wird. Bei den Motoren mit 95 und 120 PS war gerade bei Steigungen eine gewisse Kraftlosigkeit aufgefallen, die sich mit voller Beladung sicher noch verstärkt.

Zusätzlich ist bei den beiden Top-Motoren serienmäßig auch eine Start-/Stop-Automatik mit an Bord. Alle Motoren benötigen Ad-Blue zur Abgasreinigung, um die von September 2016 an geforderte Euro-VI-Norm zu erfüllen. In Sachen Verbrauch liegt der Fiat Talento zwischen 5,9 und 6,6 l.

Ablademöglichkeiten mit einem Gesamtvolumen von 90 l

in echter Vorteil für den Hand­werker sind sicherlich die schon auf den ersten Blick erkennbaren, reichlich vorhandenen Ablagemöglichkeiten. Ihr ­Gesamtvolumen gibt Fiat mit 90 l an.

Optional, aber im Si-Testfahrzeug ein­gebaut, ist ein sogenannter „View-Plus-Spiegel“ auf der Sonnenblende, der den toten Winkel reduzieren soll. Nach etwas Umgewöhnung und einer Schulung des Blicks kann der Spiegel für den Fahrer ein nützliches Tool im hektischen Stadtverkehr darstellen. Zu haben ist der Fiat Talento ab 23.430 Euro.

Fazit: Solides und geräumiges Nutzfahrzeug – Luxus kostet extra

Für SHK-Profis, die das Fahrzeug regelmäßig bis unter die Decke beladen wollen, überzeugt der Kastenwagen mit einem üppigen Ladevolumen. Auch der Verbrauch ist in Ordnung. Zusatzausstattungen wie die Trennwand mit „Cargo-Plus-Klappe“ oder das Infotainment-System mit USB- und AUX-Anschluss sind aber teilweise mit spür­baren Mehrkosten verbunden.

Wer ein solides und geräumiges Nutzfahrzeug sucht und während der Fahrt zur Arbeit keinen Luxus braucht, liegt beim Kauf ­eines Talento aber sicherlich nicht falsch. Insgesamt braucht sich der Nachfolger des Scudo in der Klasse der Drei-Tonnen-Transporter also nicht zu verstecken.

www.fiatprofessional.de

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