Heizungswirtschaft 2013 mit leichtem Wachstum

Die Heizungswirtschaft profitiert vom hohen Durchschnittsalter der Heizungsanlagen und von staatlichen Impulsen zur Modernisierung. Der Gesamtumsatz der Heizungsbranche ist laut ifo Branchendaten im Jahr 2013 um 2,3 Prozent gestiegen. Zur Erreichung der ambitionierten energiepolitischen Ziele sind dennoch stärkere Sanierungsanreize notwendig.

Umsatz der Heizungswirtschaft nach den Bereichen Handwerk, Industrie und Großhandel. Grafik-Sammlung der IFO Branchendaten bis 2013. – © VdZ

Nach Schätzungen des Münchener ifo Instituts zur konjunkturellen Entwicklung der Heizungswirtschaft hat sich der um Doppelzählungen bereinigte Umsatz der Branche gegenüber den Vorjahren wieder erhöht.

2013 erwirtschaftete die gesamte Heizungs- und Lüftung/Klimabranche einen Umsatz von 29,79 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 2,3 % gegenüber 2012 mit einem Branchenumsatz von 29,11 Mrd. Euro. Im Inland belief sich der Umsatz auf 24,38 Mrd. Euro – 2012 waren es noch 23,64 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 3,1 % entspricht. Für das Auslandsgeschäft schätzte das ifo Institut 2013 ein Volumen von 5,41 Mrd. Euro gegenüber 5,47 Mrd. Euro im Jahr 2012. Trotz des leichten Rückgangs im Auslandsgeschäft war die Branche Haus- und Gebäudetechnik von der 2013 nochmals an Dynamik verlierenden Wirtschaft weniger betroffen als andere Branchen. Die Umsätze der Marktsegmente Großhandel und Installierendes Gewerbe stiegen leicht an, in der Heizungsindustrie blieben die Umsätze nahezu unverändert.

Das Installierende Gewerbe erwirtschaftete einen Umsatzanstieg von 21,8 Mrd. Euro im Jahr 2012 auf 22,5 Mrd. Euro (plus 3,2 %). Auch die Umsätze des Großhandels wuchsen um 2,2 % von 9,2 Mrd. Euro (2012) auf 9,4 Mrd. Euro (2013). Für den Industriebereich schätzt das ifo Institut für 2013 Erlöse von 12,4 Mrd. Euro, ein leichtes Minus von 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

Industrie stärken durch Investition

Nachdem die Erträge im zentralen Industriebereich „Herstellung von Heizungsanlagen“ 2012 deutlich zurückgegangen waren, stabilisierten sich die Umsätze 2013 bei einer Höhe von gut 2,8 Mrd. Euro. Insbesondere mit Blick auf die Energieeffizienzziele der Bundesregierung sind für eine Belebung der Heizungsindustrie nach Meinung von VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma weitere Investitionen in neue, effiziente Heizungsanlagen erforderlich.

Die positiven Ergebnisse von Großhandel und Installierendem Gewerbe sind auf die stabile Baukonjunktur sowie den weiterhin hohen Ersatz- und Wartungsbedarf im Gebäudebestand zurückzuführen. Um diese Entwicklung weiter zu befördern, sind aus Sicht der VdZ stärkere Anreize für geringinvestive Optimierungsmaßnahmen durch den Staat ein Muss. „Die Investitionsschwelle bei der staatlichen Förderung muss dringend gesenkt werden. Auch Optimierungsmaßnahmen weit unter 3.000 Euro können erhebliche Einsparungen generieren. Hier muss der Bund nachsteuern und attraktive Zuschussprogramme für Einzelmaßnahmen in den Markt bringen“, so Dr. Michael Herma.

Positive Entwicklung der Beschäftigungszahlen

Die Zahl der Beschäftigten in der Haustechnikwirtschaft (inklusive Sanitärwirtschaft) ist 2012 nach Angabe des ifo Instituts im Vergleich zum Vorjahr von 489.000 auf 502.000 gestiegen. Verantwortlich dafür sind das Handwerk mit rund 358.000 statt 347.000 Angestellten im Jahr 2012, sowie die Industrie, in der die Beschäftigung von 99.000 (2012) auf rund 100.000 (2013) anstieg. Im Großhandel blieb die Mitarbeiterzahl konstant bei gut 43.000.

Ausblick 2014

Erste Zahlen für 2014 bestätigen die stabile Entwicklung der Heizungswirtschaft. Allerdings offenbaren die deutlich positiveren Geschäftserwartungen der Sanitärbranche einen klaren Trend von der Heizungssanierung zu Investitionen in den Sanitärbereich: Bei den Verbrauchern steht ein modernisiertes Bad höher im Kurs als eine energieeffiziente Heizungsanlage. „Angesichts der energiepolitischen Ziele muss hier durch stärkere staatliche Förderung von Heizungsmodernisierungen gegengesteuert werden“, fordert Dr. Michael Herma.

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