Trommeln für niedrigere Strompreise

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) kritisieren die EEG-Umlage und fordern die Abschaffung der Stromsteuer.

Das gemeinsame Positionspapier von BDH und BWP zur Sektorkopplung und zum Strompreis. – © BDH/BWP

„Heizen mit Wärmepumpen und zunehmend erneuerbarem Strom ist unverzichtbar für die Energiewende. Hohe Strompreise stehen dem jedoch im Weg“, begründen die beiden Verbände ihren Appell für eine Entlastung. Anfang Juli präsentierten BWP und BDH ein gemeinsames Positionspapier dazu. Ihrer Ansicht nach „sind die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung nur zu erreichen, wenn auch im Gebäudebereich zunehmend erneuerbarer Strom zum Einsatz kommt“. Als „maßgebliche Technologie“ für die Sektorkopplung wird die Wärmepumpe genannt, sowohl als rein elektrisches wie auch als hybrides System.

Abschaffung der Stromsteuer

Der hohe Strompreis verhindert laut BWP und BDH, dass sich mehr Verbraucher für die umweltfreundliche Wärmepumpe entscheiden. „Seit 2006 sind die Preise für Wärmepumpen-Strom um rund 64 Prozent gestiegen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen, die mittlerweile Dreiviertel des Strompreises ausmachen“, so die zwei Verbände. Sie plädieren daher für eine „deutliche Entlastung durch die Abschaffung der Stromsteuer“. Zusätzlich sollten die EEG-Rabatte für energieintensive Unternehmen künftig aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. Insgesamt würden diese Maßnahmen den Strompreis um 4,1 Ct/kWh (brutto) entlasten. Darüber hinaus flexible Strompreise gefordert, „um die Marktdurchdringung hybrider Wärmepumpen zu fördern“.

Kritik an der EEG-Umlage

Die Verbände betonen dabei, dass alle Stromverbraucher, nicht nur Wärmepumpen-Nutzer, entlastet werden sollten. „Das derzeitige Finanzierungsmodell der Energiewende, alle Kosten per Umlage auf den Strompreis zu finanzieren, ist nicht mehr tragfähig. Nach der Bundestagswahl muss die neue Bundesregierung hier dringend neue Wege gehen“, betonte der BWP-Vorstandsvorsitzende Paul Waning. „Für die erfolgreiche Energiewende bedarf es der Sektorkopplung, und die kann nur auf marktwirtschaftliche Weise gelingen“, ergänzte BDH-Präsident Manfred Greis. Die Investition in eine Wärmepumpe müsse sich für den Endverwender lohnen. „Die staatliche Belastung der Strompreise stellt eine Marktverzerrung dar, die reduziert werden muss“, stellte Greis klar.

Nach Verbandsangaben basieren derzeit nur 4 % der in Deutschland installierten Heizungen auf Wärmepumpentechnik. BWP und BDH gehen davon aus, dass der Anlagenbestand bis 2030 auf bis zu 2,4 Mio. wachsen könnte, wenn der Strompreis sinken würde.

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