2018 wird alles anders – wirklich?

Jedes Jahr aufs Neue fassen wir gute Vorsätze und brechen diese meist auch wieder. Aber warum gelingt es manch einem sich an seine Vorsätze zu halten und andere scheitern bereits nach ein paar Tagen?

Sabin Prohaska ist Wirtschaftspsychlogin und Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska in Wien. – © Prohaska Seminar Consult, Wien

Sich konsequent an gute Vorsätze zu halten gelingt den wenigsten. Obwohl es bei Vorsätzen oft um Dinge geht, die sich positiv auf unser Leben auswirken,- wer wäre nicht gern fitter oder hätte mehr Geld für den Urlaub oder die Rente – fällt es vielen schwer dabei zu bleiben.

Die richtigen Vorsätze fassen

Die Wirtschaftspsychologin Sabine Prohaska aus Wien weiß, warum wir an unseren guten Vorsätzen oft scheitern. „Sich zu entscheiden, fällt vielen Menschen schwer. Denn: Wenn wir uns für etwas entscheiden, müssen wir andere Möglichkeiten verwerfen“ sagt Sabine Prohaska. Ein Vorsatz ist in erster Linie nichts anderes als die Entscheidung etwas im Leben zu ändern. „Das können wir nur, wenn wir wissen, was uns wichtig ist. Sonst fassen wir zwar viele Vorsätze, doch wenige Tage später sind sie vergessen. Denn unsere Vorsätze sind nicht in unserer Lebensvision verankert.“

Lässt sich ein Vorsatz nicht mit unserem Lebensentwurf vereinen, fällt es schwerer durchzuhalten. Um an guten Vorsätzen dran zu bleiben, sollte man sich deshalb gut überlegen, was zum eigenen Lebensentwurf passt. Die gefassten Vorsätze sollten immer zu den individuellen Lebenszielen passen. Je nach Lebensbereich, sind diese ganz verschieden. Das Problem ist, dass die meisten Menschen eine klare Perspektive haben, wenn es um ihre Karriere geht. In anderen Lebensbereichen, wie Gesundheit oder Familie wissen viele nicht, wo die Reise hingehen soll. Ein klares Ziel ist aber wichtig, um die guten Vorsätze konsequent umzusetzen. Wie für die Arbeit sollte man auch für die anderen Lebensbereiche eine Art Karriereplan erstellen. Dann fällt das Durchhalten leichter.  

„Hieraus resultiert eine weitere Herausforderung: Wir müssen sozusagen Manager unseres eigenen Lebens werden – also Personen, die durch ihr heutiges Handeln dafür sorgen, dass sie auch künftig ein glückliches und erfülltes Leben führen“, sagt Sonja Prohaska. „Setzen Sie sich deshalb zum Beispiel am Neujahrsmorgen hin und fragen Sie sich bezogen auf unterschiedliche Lebensbereiche, was ihre Ziele sind.“

Die Balance im Leben wahren

Hier ist aber Vorsicht geboten, denn die Lebensbereiche stehen in einer Wechselbeziehung. Betonen wir einen Bereich über längere Zeit über, werden wir die Vorsätze in anderen Lebensbereichen weniger konsequent einhalten können. Damit wir ein erfülltes Leben führen, müssen wir also für die Balance zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen sorgen. „Für solche Konflikte bietet uns das klassische Zeit- und Selbstmanagement keine Lösung – denn es berücksichtigt nicht, dass unsere größten Konflikte meist daraus resultieren, dass wir in ein soziales Beziehungsnetz eingebunden sind.“

Sabine Prohaska führt hierfür zwei Beispiele auf:  Ein Angestellter kann sich zwar vornehmen „Heute Abend, Punkt 18 Uhr, verlasse ich das Büro.“ Wenn sein Chef aber kurz vor 18 Uhr sagt „Dieses Angebot muss heute noch raus“, dann hat er ein Problem. Ebenso verhält es sich, wenn er sich vornimmt „Ich gehe abends regelmäßig joggen“, sein Lebenspartner aber sagt: „Wenn du schon so spät von der Arbeit kommst, dann könntest du wenigstens dann bei mir und den Kindern bleiben“. Auch dann hat er ein Problem.

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