70 Jahre Citroën 2CV: Über 300 „Enten“ treffen sich

In diesem Jahr feiert der Citroën 2CV, besser bekannt als „Ente“, seinen 70. Geburtstag: Im Oktober 1948 erstmals auf dem Pariser Automobilsalon präsentiert, verblüffte er u. a. mit seinem Aussehen, seiner Konstruktion, seiner Wirtschaftlichkeit und Vielseitigkeit. Den Rahmen für eine Geburtstagsfeier bietet das 8. Internationale Deutschland-2CV-Treffen auf der Trabrennbahn in Dinslaken vom 1. bis 5. August 2018, für das bereits über 300 Anmeldungen aus zwölf Ländern vorliegen. Die Besucher erwartet ein vielseitiges Rahmenprogramm rund um die „Ente“, die wie kein anderes Modell für Freiheit, französischen Charme, Nonkonformismus und Abenteuer steht.

Zum 70. Jubiläum werden sich dieses Wochenende viele Freunde des Citroën 2CV, besser bekannt als „Ente“, auf der Trabrennbahn in Dinslaken treffen. – © Citroën

Bereits Mitte der 1930er-Jahre begann Citroën das Projekt „Ente“. Ein preiswertes Volksauto sollte entwickelt werden, der künftige Citroën 2CV. „Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und dabei nur 3 l auf 100 km verbraucht“, sollen die Anforderungen an den Konstrukteur André Lefèbvre gelautet haben. Der Kriegsbeginn verhinderte die Vorstellung des neuen minimalistischen Kleinwagens, von dem 250 Prototypen gebaut wurden.

Citroën 2CV – die „Ente“ als Symbol der Freiheit

Am 7. Oktober 1948 wurde der Citroën 2CV, ein im Vergleich zum TPV komplett überarbeitetes Modell, schließlich auf dem Pariser Salon präsentiert. Beim Anblick der 2CV-Karosserie bezeichnete ein niederländischer Journalist das neue Modell als „hässliches Entlein“ und begründete mit dieser Aussage den insbesondere im deutschsprachigen Raum üblichen Spitznamen und den Kult des Citroën 2CV. „Eine Konservendose, Modell freies Campen für vier Sardinen“, urteilte die satirische Wochenzeitung „Le Canard enchaîné“. Der Citroën 2CV bot ausreichend Platz, war unprätentiös, sympathisch, sparsam und eroberte so das Publikum. Er war Ausdruck einer neuen Philosophie des Individualverkehrs – ein Fahrzeug für die „kleinen Leute“ – und wurde schnell zu einem Symbol der Freiheit. 

Aufgrund der knappen Rohstoffe konnte Citroën anfangs nur eine geringe Stückzahl der „Ente“ produzieren. So entstanden kurzzeitig Wartelisten von bis zu sechs Jahren. Der Anschaffungspreis für den Citroën 2CV war sehr niedrig. Dank der einfachen Technik waren zudem die Unterhaltskosten relativ gering, der kleine Hubraum schlug sich in einer günstigen Steuerklasse nieder. Diese Faktoren trugen früh dazu bei, dass die „Ente“ v. a. in Deutschland zum typischen Studentenauto avancierte und Ausdruck einer nonkonformistischen und konsumkritischen Lebenshaltung wurde.

Karosserie und Fahrwerk

Der viertürige Stahlaufbau des Citroën 2CV war nicht selbsttragend konstruiert und wie die meisten Anbauteile mit dem Fahrgestell, einem Kastenrahmen, verschraubt. Statt eines festen Fahrzeugdachs aus Stahl war das Fahrzeug mit einem aufrollbaren Verdeck aus Vinyl ausgestattet. Die Einfachheit der gesamten Karosserie ermöglichte eine kostengünstige Produktion.

Eine gute Geländegängigkeit und auch eine erhebliche Seitenneigung bei Kurvenfahrten zeichneten das Fahrverhalten des Citroën 2CV aus. Aufgrund der leichten Karosserie, des tiefliegenden Boxermotors sowie des tiefliegenden Tanks ergab sich ein günstiger Schwerpunkt, sodass ein Umkippen fast unmöglich war. Anfangs waren alle Fahrzeuge rundum mit Trommelbremsen ausgerüstet. Ab 1981 wurden vorne Scheibenbremsen eingebaut.

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Motorisierung

Der neu entwickelte, luftgekühlte Zweizylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von anfangs 375 cm³ leistete 6,6 kW (9 PS) und war erstmals serienmäßig mit einem Viergang-Getriebe ausgerüstet. Es folgten zahlreiche weitere Entwicklungsstufen. Dabei hatte der ab 1970 in den Citroën 2CV6 eingebaute 602 cm³-Motor zunächst 21 kW (28 PS). Bei allen Citroën 2CV war es möglich, den Motor mit Hilfe der Wagenhebelkurbel zu starten.

Die erste Ausführung des Citroën 2CV mit 9 PS erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von rund 70 km/h. Die letzten Typen mit 29 PS Leistung schafften Spitzengeschwindigkeiten von 113 km/h. Die „Ente“ ist eines der wenigen Fahrzeuge, deren Leistung der Basismotorisierung sich im Laufe der Entwicklungsstufen deutlich mehr als verdreifachte.

Die „Kastenente“

Der im Frühjahr 1951 eingeführte Lieferwagen auf 2CV-Basis unterschied sich von der Limousine ab der B-Säule durch einen kastenartigen geräumigen Laderaum. Die Beladung der „Kastenente“ erfolgte über zwei Flügeltüren am Heck. Zum Einsatz kam der 2CV Lieferwagen häufig im öffentlichen Dienst – beispielsweise beim französischen Straßenrettungsdienst oder als Postfahrzeug in Belgien.

Internationales Deutschland-2CV-Treffen

Vom 1. bis 5. August 2018 findet das 8. Internationale Deutschland-Treffen der Freunde des kultigen Citroën 2CV auf der Trabrennbahn in Dinslaken statt. Einmal mehr werden hunderte liebevoll gepflegte Exemplare in allen Farben und Versionen aus vielen Ländern erwartet. Die Veranstalter haben ein vielfältiges Informations- und Unterhaltungsprogramm für alle Besucher zusammengestellt, das Sie unter det-2018.de finden.

Der Citroën 2CV auf einen Blick

Erste Vorstellung7. Oktober 1948 auf dem Pariser Salon
DesignerFlaminio Bertoni
KonstrukteurAndré Lefèbvre
Produktionszeitraum1949-1990
Produzierte Fahrzeuge3.868.631 Limousinen und 1.246.335 Kastenwagen
KarosserieversionenLimousine, Kastenwagen
In Deutschland verkaufte Fahrzeuge348.078
Fahrzeugbestand in Deutschlandca. 13.000 (Schätzung)
In Deutschland verfügbare Sonderserien„Charleston“ (Sondermodell im Oktober 1980, ab Frühjahr 1981 serienmäßig), „Dolly“ (ab März 1985), „I fly bleifrei“ (1986),„Sausss-Ente“ (1987)
MotorenZweizylinder-Boxermotor, 375 bis 602 cm3, 6,6 kW (9 PS) bis 21 kW (29 PS), 70 bis 113 km/h
Maße (L/B/H in mm), Radstand (mm)Limousine: 3.830/1.480/1.600, 2.400
FahrzeughighlightsFrontantrieb, luftgekühlter Zweizylinder-Boxermotor, Karosseriestruktur aus Stahlprofilen, Leichtbau

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