Auf der Suche nach der Toiletten-Revolution

Der Welttoilettentag führt erneut vor Augen: Nicht überall sind saubere Sanitäranlagen verfügbar. Bill Gates sucht nach einer Toilettenlösung, die ohne Wasser und Kanalisation auskommt.

Bill Gates sucht sie: Die Toilette, die ohne Spülwasser und Kanalisation auskommt. – © Youtube/Bill Gates

Wer den Namen Bill Gates hört, denkt an Microsoft und nicht an Toiletten. Der ehemalige CEO und Gründer des milliardenschweren Konzerns ist aber auch Mitbegründer der wohltätigen Bill & Melinda Gates Stiftung, die nicht nur Hilfsprojekte fördert, sondern auch mehr Bewusstsein für die Probleme in den armen Regionen der Welt schaffen will. Zum Beispiel dafür, dass es in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern an sauberen sanitären Anlagen mangelt. Dadurch werden Krankheiten verursacht, durch die jährlich rund eine halbe Million Kinder unter fünf Jahren ums Leben kommen.

Revolution in Sachen Toilette ist überfällig

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberen Sanitäranlagen. Auch mehr als die Hälfte der menschlichen Hinterlassenschaften bleibt unbehandelt, weiß Gates. Daher unterstützt er die Entwicklung innovativer Toilettentechnologien, die ohne Kanalisation auskommen. Um die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen, schreckt der Amerikaner im Rahmen seiner Vorträge nicht davor zurück, mit einem Glas voller Exkremente ans Rednerpult zu treten: Er zählt auf, wie viele Bakterien, Viren und Wurmeier darin enthalten sind, die Krankheiten wie Durchfall, Cholera und Typhus auslösen können.

WC ohne Spülung und Kanalisation

Allein 200 Millionen US-Dollar steckten Bill und Melinda Gates in den vergangen Jahren in die technische Entwicklung von Toiletten, die kein Wasser zum Spülen und keine Kanalisation brauchen. In seinem Engagement wird Bill Gates von der Weltbank sowie der asiatischen und afrikanischen Entwicklungsbank unterstützt: Die finanziellen Zusagen haben ein Volumen von insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar. Damit stellt Gates Initiative das weltweit größte koordinierte Vorhaben zur Verbesserung der sanitären Bedingungen dar.

Laut dpa-Meldung verrät Gates: „Vor einem Jahrzehnt hätte ich nie gedacht, dass ich so viel über Kot wissen würde. Und ich habe ganz bestimmt nicht gedacht, dass Melinda mir sagen müsste, dass ich aufhören soll, am Abendbrottisch über Toiletten und Fäkalschlamm zu reden.“

https://www.youtube.com/watch?v=82pmo53FQIY