Bayerische SHK-Handwerker trotzen der Krise

Die Mitgliederversammlung des Fachverbandes SHK Bayern am 14.10.2020 in München konnte dank Hygienekonzept stattfinden. In seinem Jahresbericht zog Landesinnungsmeister Erich Schulz trotz Corona-Krise eine positive Bilanz.

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    LIM Schulz eröffnet die MV 2020 und dankt den Teilnehmern, trotz erschwerter Rahmenbedingungen, für ihre persönliche Teilnahme.
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    Corona-bedingte Sitzordnung der Obermeister.
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    Erich Schulz wurde mit überwältigender Mehrheit erneut zum Landesinnungsmeister gewählt.
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    Der neue FV-Vorstand nach seiner Wahl (v.l. oben) O. Zimmermann, LIM E. Schulz, stv. LIM A. Pöppl, K.-M. Hopf, P. Kirchberger, G. Hardrath, M. Falger, F.-J. Heidel, HGF Dr. W. Schwarz, nicht im Bild Claudio Paulus.

Landeshauptstadt München konnte die Mitgliederversammlung des Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern am 14.10.2020 in Präsenz stattfinden. Das traditionelle Tagungslokal im Kolpinghaus war durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachverbandes „corona-tauglich“ vorbereitet worden. Die zu dieser Versammlung angereisten 40 Obermeister hielten das vom Fachverband ausgearbeitete mehrseitige Hygienekonzept vorbildlich ein.

Positive Bilanz trotz Corona-Krise

Landesinnungsmeister Schulz dankte seinen Kollegen für ihr Verständnis und die Kooperation, um die Veranstaltung entsprechend vor Ort durchführen zu können. Er gliederte seinen Jahresbericht in zwei Abschnitte: vor der Pandemie und nach der Pandemie. Im ersten Teil seiner Rede gab er seine positiven Eindrücke wider, die er bei zahlreichen Innungsbesuchen seit dem Herbst des Vorjahres gesammelt hatte. Seit seiner Wahl zum Landesinnungsmeister genau vor einem Jahr habe er eine Menge positive Begegnungen mit Berufskollegen innerhalb und außerhalb der bayerischen SHK-Handwerke gehabt.

Auch eine Vielzahl zusätzlicher Aufgaben seien seither auf ihn zugekommen. Als bedauerlichen Höhepunkt der letzten zwölf Monate bezeichnete er die unumgängliche Absage der IFH/Intherm 2020, welche im April hätte stattfinden sollen. Dennoch blicke man voller Zuversicht nach vorne und freue sich bereits heute auf die nächste IFH/Intherm im April 2022. Hauptgeschäftsführer Dr. Schwarz ergänzte in seinen Ausführungen, dass die Vorbereitungen für diese Messe bereits angelaufen seien und die frühzeitige und eindeutige Absage der diesjährigen Veranstaltung von den Ausstellern, trotz der traurigen Umstände, positiv aufgenommen worden sei. Schulz sagte wörtlich: „Ich bin sicher, dass die bisher geleistete gemeinsame Arbeit zum Wohle der IFH/Intherm 2020 nicht umsonst und die sehr guten Vorleistungen im Hinblick auf die Messe 2022 lohnenswert waren“.

Erster digitaler Online-SHK-Kongress lief erfolgreich

Als Glanzlicht des Berichtsjahres hob Schulz die Durchführung des ersten Online SHK-Kongresses im Juni 2020 heraus. „Der Fachverband SHK Bayern hat mit dieser Veranstaltung eindrucksvoll bewiesen, dass er technisch und organisatorisch in der Lage ist, informative und nutzenstiftende Veranstaltungen mit mehreren 100 Teilnehmern in hervorragender Qualität im Netz durchzuführen“, so Schulz. Dr. Schwarz fügte an, dass es in den letzten sechs Monaten dem Team der Fachverbandsgeschäftsstelle gelungen sei, eine Vielzahl von Seminaren als digitale oder halbdigitale Veranstaltungen zu organisieren. „Über die gute Resonanz der bayerischen SHK-/OLInnungsfachbetriebe sind wir sehr erfreut. Aufgrund des technischen Hintergrundes vieler Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber, scheint es keine große Schwellenangst zur Teilnahme an gut gemachten Seminaren im Internet zu geben.

Insofern ist der Know-how-Transfer auch unter schwierigen Rahmenbedingungen zugunsten der Innungsbetriebe jederzeit sichergestellt“.

Gezielte Nachwuchsförderung

Als weitere Daueraufgabe bezeichnete Schulz die Fortführung der Nachwuchs-Werbekampagne, unter dem Dach der Aktion „Zeit zu starten“. Neben den mittlerweile eingeführten und durch die Schulen gut angenommenen Schulbesuchen, habe man die Werbepräsenz im digitalen Medium „Snap Chat“ intensiviert, um die Zielgruppe der 14- bis 19-jährigen Schülerinnen und Schüler gezielt zu erreichen.

Guter Umsatz trotz Corona

In seinem ausführlichen Bericht stellte Dr. Schwarz die gegenwärtige Geschäftslage als sehr zufriedenstellend dar. Selbst die durch Corona ausgelöste Umsatzdelle in den meisten Betrieben sei bis Jahresende oder spätestens im ersten Quartal 2021 weitgehend ausgebügelt. Hierfür dienten ihm der nur marginal gesunkene Auftragsvorlauf der Betriebe und die Fortführung der Förderprogramme der Bundesregierung im Heizungssektor als Belege. Das Bayerische Landesamt für Statistik ermittelte für die ersten beiden Quartale 2020 Umsatzsteigerungen von 9,8 bzw. 7,7 %. „Somit verwundert es nicht, dass 86 % der vom Fachverband befragten Betriebe die gegenwärtige Ertragslage als gut oder zufriedenstellend bezeichnen. Auch die gegenwärtige Umsatzentwicklung wird positiv gesehen“ so Dr. Schwarz.

Besonders läge dem Fachverband der Einsatz für die kleineren Berufsgruppen am Herzen. So habe im Herbst 2019 ein Gespräch zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit des „Europäischen Klempner- und Kupferschmiedemuseums“ in Karlstadt stattgefunden. Ziel sei es gewesen, mehr Auslastung im dortigen komplett renovierten Museum zu erreichen. In diesem Zusammenhang wies Dr. Schwarz auf die Wiederaufnahme des Behälter- und Apparatebauhandwerks in die Anlage A zur Handwerksordnung hin, der als großer Erfolg der SHK-Berufsorganisation in Deutschland zu werten sei. Eine Veränderung im Ofen- und Luftheizungsbauhandwerk sei die vollzogene Verschmelzung der Landesfachgruppe OL mit der Fachkommission OL zu einem Gremium. Diese werde für die nächsten drei Jahre durch Herrn Michael Falger als neuen Fachgruppenleiter geführt.

Besonders erfolgreich lief im Berichtsjahr die Kesselaustausch-Kampagne, in der insgesamt über 350 Kesselaustausche erzeugt werden konnten.

Lege man einen durchschnittlichen Auftragswert von ca. 10.000 Euro zugrunde, wurden allein in Bayern durch diese Aktion 3,5 Mio. Euro Umsatz für die Branche generiert. Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Betriebe durch die Hörfunk-Gemeinschaftswerbung des Fachverbandes, welche in den Monaten Mai und Juni insgesamt 220 Mal in den Hörfunkprogrammen des Bayerischen Rundfunks (Bayern 1 und Bayern 3) ausgestrahlt wurde.

Diese lückenlose Flächendeckung der Werbewirkung wurde durch die Mitwirkung mehrerer externer Unterstützer, wie zum Beispiel dem bayerischen Fachgroßhandel und dem Institut für Wärme und Mobilität e.V. erreicht.

Nach den Berichten des Landesinnungsmeisters und Hauptgeschäftsführers standen die Neuwahlen sämtlicher Fachverbandsgremien auf der Tagesordnung. Erich Schulz wurde mit überwältigender Mehrheit, genauso wie sein Stellvertreter, Arnold Pöppl, in ihrer Funktion durch die Mitgliederversammlung bestätigt. Die weiteren sieben Vorstände sowie sämtliche Landesfachgruppen und Kommissionen wurden anschließend per Akklamation mit Zustimmungswerten von bis zu 100 % gewählt.

Anschließend wurde die Fortführung der Nachwuchs-Werbekampagne des Fachverbandes durch die Delegierten der Innungen beschlossen. Schulz führte hierzu aus, dass das bedeutende Feld der Nachwuchswerbung weiterbetrieben und vor dem Hintergrund des demographischen Wandels sowie der Zurückhaltung von Schülerinnen und Schülern, aufgrund der Corona-Krise eine Ausbildung zu beginnen, sogar noch intensiviert werden müsse. Abschließend dankte Dr. Schwarz den Delegierten für die Annahme des Haushaltsplans, der neben der Fortführung der Daueraufgaben auch Investitionen in eine gesteigerte digitale Kompetenz des Fachverbandes umfasst.

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