DEPV: Mehr Pellets und mehr Feuerungen

Während die Produktion von Holzpellets 2017 mit 2,25 Mio. t einen neuen Höchstwert erreichte, blieb der Zubau an Pelletfeuerungen mit 32.300 Anlagen leicht hinter den Erwartungen zurück. Das geht aus der aktuellen Statistik des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) hervor.

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    Martin Bentele, DEPV-Geschäftsführer: „Dass die neue Bundesregierung, wie im Koalitionsvertrag verabschiedet, keine CO2-Bepreisung anstrebt und stattdessen über das Jahr 2020 hinaus Steuergelder für neue fossile Heizungen ausgeben will, ist angesichts der Verfehlung der Klimaziele kontraproduktiv.“
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    Der Zubau an Pelletfeuerungen konnte im Vergleich zum Vorjahr (31.200 Stück) um 3,5 % auf 32.300 Anlagen gesteigert werden. Zum Jahresende 2017 waren in Deutschland damit etwa 437.000 Pelletfeuerungen im Einsatz.
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    Laut den aktuellen Zahlen des DEPV wurden 2017 rund 2,25 Mio. t Pellets produziert, 15,4 % mehr als im Vorjahr. Der Pelletverbrauch belief sich 2017 bundesweit auf 2,1 Mio. t.

„Die Pelletbranche fordert von der neuen Bundesregierung jetzt endlich eine echte Energiewende am Wärmemarkt, für die wir mit unserem heimischen, klimafreundlichen Brennstoff sehr gut gerüstet sind“, sagt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele mit Blick ins Pelletjahr 2018. Laut den aktuellen Verbandszahlen wurden im Jahr davor rund 2,25 Mio. t Pellets produziert, 15,4 % mehr als 2016. Der Verbrauch belief sich 2017 bundesweit auf 2,1 Mio. t. „Deutschland kann sich rein rechnerisch vollständig mit Pellets aus eigener Produktion versorgen“, erklärt Bentele. Rohstoff gibt es seinen Angaben zufolge „dank des hohen Holzeinschnitts und dem damit verbundenen reichlichen Restholzanfall in deutschen Sägewerken mehr als genug“. Etwa 95 % der Pellets seien im vergangenen Jahr aus Sägenebenprodukten hergestellt worden. Für 2018 rechnet der DEPV mit einer weiter leicht zunehmenden Produktion auf 2,3 Mio. t. Deutschland ist europaweit der größte Pelletproduzent und erzeugt annähernd 10 % der weltweit gepressten Holzpellets.

Etwa 437.000 Pelletfeuerungen in Deutschland

Der Zubau an Pelletfeuerungen konnte im Vergleich zum Vorjahr (31.200 Stück) um 3,5 % auf 32.300 Anlagen gesteigert werden. Der für Deutschland prognostizierte Zubau sei jedoch knapp verfehlt worden. Neu installiert wurden 16.500 Pelletkaminöfen, 15.000 Pelletkessel und wasserführende Pelletöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 800 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen mit mehr 50 kW Heizleistung. Zum Jahresende 2017 waren in Deutschland damit etwa 437.000 Pelletfeuerungen im Einsatz. Für das Jahr 2018 geht der DEPV von einem Absatz von 33.900 Feuerungen (16.900 Kessel und 17.000 Pelletkaminöfen) aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen auf rund 465.000 Anlagen anwachsen.

Zu niedrige Austauschquote

Bentele sieht insbesondere im mittleren Leistungssegment bis 50 kW noch großes Potential: „Die Austauschquote von alten, fossilen Heizungen ist trotz zaghafter Bemühungen der Politik mit Altanlagenlabel und EnEV-Austauschpflicht bei Eigentümerwechsel noch viel zu niedrig. Dass die neue Bundesregierung, wie im Koalitionsvertrag verabschiedet, keine CO2-Bepreisung anstrebt und stattdessen über das Jahr 2020 hinaus Steuergelder für neue fossile Heizungen ausgeben will, ist angesichts der Verfehlung der Klimaziele kontraproduktiv.“ Seiner Ansicht nach kann „nur echte Erneuerbare Heizungstechnik so viel CO2 einsparen, wie nötig ist, um die Klimaerhitzung zu bremsen“.

Großteil der Pellets ENplus-zertifiziert

Im Jahr 2017 wurden nach Verbandsangaben etwa 3,19 Mio. t des Klimagases CO2 mit Pelletfeuerungen eingespart. Das ist ein Einspareffekt von 92,5 % gegenüber den Treibhausgasen, die die durch Pellets ersetzten fossilen Heizungen andernfalls ausgestoßen hätten, so der DEPV. Fast die gesamte Menge der bundesweit produzierten Pellets (98,5 %)wird nach den strengen Vorgaben der ENplus-Zertifizierung hergestellt, heißt es weiter aus Berlin. 63 % der Pellets werden mittlerweile auch vom zertifizierten Brennstoffhandel an die Kunden ausgeliefert. „Mit ENplus für Hackschnitzel und Holzbriketts sind wir dabei, Qualitätsstandards auch bei anderen modernen Holzenergieträgern zu etablieren. Nur mit hochwertigen und sauberen Brennstoffen, die effizient eingesetzt werden, kann die Wärmewende erfolgreich sein“, ist Bentele überzeugt.

Stabiler Pelletpreis

Der Preis für Pellets war laut DEPV „wie gewohnt auch im Jahr 2017 stabil und günstig“. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 239,83 Euro, das entspricht 4,80 Cent/kWh entspricht. Damit legte der Preis um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr zu, lag jedoch 0,7 % unter dem Preis von 2015. Heizöl war 2017 im Schnitt mit 5,71 Cent/kWh 19,0 % teurer als die Holzpresslinge, Gas kostete mit durchschnittlich 5,92 Cent/kWh sogar 23,3 % mehr.

www.depv.de