Dusche recycelt ihr eigenes Wasser

Ein Start-Up-Unternehmen aus Schweden hat eine neuartige Dusche entwickelt, die den Angaben zufolge mit nur 5 Litern Wasser auskommt. Die Idee sei dem 26-jährigen Firmenchef durch die Arbeit an einem Projekt für die NASA gekommen.

Nur 5 statt 150 Liter Wasser verbrauche man während einer zehnminütigen Dusche mit der neuen Technologie, so Orbital Systems. – © pixabay

Bei einem zehnminütigen Duschgang verbraucht man etwa 150 Liter Wasser, sagt Mehrdad Mahdjoubi, Gründer von Orbital Systems im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin „Impulse“. Das Start-Up aus Schweden hat eine neuartige Dusche entwickelt, die das benötigte Wasser in einem Kreislauf hält und wiederverwendet.

Zum Einsatz kommen dabei Filter, die jegliche Verunreinigungen entfernen. Statt der 150 Liter Wasser benötige sie nur 5 Liter. Die Reinigung des Abwassers sei dabei gründlicher als in großen Kläranlagen. Probleme mit Bakterien, Legionellen und anderen Verunreinigungen gebe es nicht.

Marsmission als Ideengeber

Die Idee zu dem neuen Konzept sei dem 26-jährigen schweden Mahdjoubi nach einem studentischen Auslandsauenthalt bei der US Luft- und Raumfahrbehörde NASA in Houston, Texas gekommen. Die Aufgabe des Teams, dem er angehörte, war es, neue Designlösungen für eine bemannte Marsmission zu entwickeln. In seiner Abschlussarbeit befasste er sich später mit der Frage, wie sich diese Ansätze auch auf der Erde sinnvoll nutzen lassen könnten.

Weil das benötigte Wasser nicht ständig neu erhitzt werden müsse, ergebe sich neben der Wassereinsparung auch eine Senkung der Energiekosten um bis zu 80 Prozent, erklärt Mahdjoubi. Zudem sei eine Dusche von Orbital Systems komfortabler. „Sie kennen vielleicht den Effekt, wenn während der Dusche jemand anderes im Haus den Wasserhahn aufdreht: Der Druck nimmt ab, das Wasser wird kalt oder heiß. Das passiert bei unserer Entwicklung nicht, weil es ein eigener Wasserkreislauf ist, der immer wieder dasselbe Wasser nutzt“, so der Unternehmenschef im Interview.

Testbetrieb bei Krankenhäusern, Hotels und Armee

Aktuell sind es vor allem öffentliche Einrichtungen, welche die Dusche von Mahdjoubi testen. So werde sie etwa in Krankenhäusern oder bei der Armee verwendet. Zudem hätten Hotels ein hohes Interesse an der Technik, da dort besonders viel und lange geduscht werde, so Mahdjoubi.

Sein Ziel für die nächsten Jahre formuliert er so: „Ich möchte, dass wir alle in ein paar Jahren zurückschauen und uns nicht mehr vorstellen können, wie es war, als wir noch so viel Wasser beim Duschen verbraucht haben.“