Energieversorgungskonzept von Dollnstein prämiert

Das Wärmeversorgungssystem der Gemeinde Dollnstein überzeugte das bayerische Umweltnetzwerk KUMAS bei der Ausschreibung. Entsprechend prämiierte KUMAS die kommunale Energieversorgung mit der Auszeichnung eines ökologischen Leitprojekts 2015.

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    Großer Bahnhof bei der Auszeichnungsfeier des bayerischen Umweltnetzwerks für das Nahwärmenetz der Gemeinde Dollnstein (v.l.): Michael Wörle, 1. Bürgermeister Stadt Gersthofen; Thomas Kerner, Vorstand Kommunalunternehmen Energie Dollnstein; Dr. Joachim Knüpfer, 1. Vorsitzender KUMAS e. V.; Wolfgang Roßkopf, Erster Bürgermeister Markt Dollnstein; Wilhelm Radmacher, Vorsitzender des Verwaltungsrates Kommunalunternehmen Energie Dollnstein; Alfons Kruck, Verwaltungsratsmitglied des Kommunalunternehmens Energie Dollnstein; Thomas Nieborowsky, Geschäftsführer KUMAS e. V.
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    Herzstück der Heizzentrale des intelligenten Nahwärmenetzes in Dollnstein sind ein zentraler Schichtspeicher mit 27.000 l sowie ein Niedertemperatur-Speicher mit 15.000 l Fassungsvermögen.
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    Das bayerische Umweltnetzwerk KUMAS zeichnete die oberbayerische Gemeinde Dollnstein als Leitprojekt 2015 aus. Die Idee eines „kalten“ Nahwärmenetzes brachte der Gemeinde im ersten Betriebsjahr eine Einsparung an Energiekosten von rund 40%.

Was deutschlandweit im Laufe der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre umgesetzt werden soll, ist in Dollstein bereits Realität: Eine intelligente Wärmeversorgung durch ein Nahwärmenetz, das bedarfsgerecht und variabel ausschließlich die Wärme liefert, die auch tatsächlich in den Haushalten und Gemeindegebäuden gebraucht wird. Ressourceneffizienz als ein zentrales Thema des dritten Jahrtausends wird bei diesem Projekt lt. Jurybegründung beispielhaft umgesetzt.

Die Konzeption für die intelligente Wärmenutzung in Dollnstein lieferte das ortsansässige Unternehmen ratiotherm mit seiner Idee, die über das ganze Jahr konstante Temperatur des Grundwassers im Altmühltal als primäre Energiequelle nutzbar zu machen. Auf dieser Basis wurde ein so genanntes „kaltes Wärmenetz“ entwickelt, welches die unterschiedlichen Komponenten zur Energiebereitstellung wie Sonne, Grundwasser, Blockheizkraftwerk und Gas (für die Spitzenlastabdeckung) bedarfsgerecht aufeinander abstimmt. Die Effizienzwerte können sich sehen lassen: So konnte die Gemeinde im ersten Betriebsjahr des Nahwärmenetzs ihren CO2-Ausstoß um 70 % reduzieren. Insgesamt muss bei diesem Konzept nur noch 51% an Primärenergie eingesetzt werden.

Das bayerische Umweltnetzwerk bezeichnete das Energiekonzept in Dollnstein auf der offiziellen Auszeichnungsfeier in Augsburg als „ein überzeugendes Leitprojekt mit Vorbildcharakter für die Kommunale Wärmeversorgung in Deutschland.“ Von dieser Vorbildfunktion des „kalten Nahwärmenetzes” haben sich einige Kommunen inspirieren lassen. So befinden sich das Gewerbegebiet Bodenmais in Niederbayern sowie die Gemeinde Haßfurt in Unterfranken schon in der Umsetzung eines „kalten Nahwärmenetzes” nach dem Modell Dollnstein.

Weitere Informationen zu intelligenten Nahwärmenetzen bzw. dem „Dollnsteiner Modell“ finden Sie unter www.ratiotherm.de.