Handwerker kaufen immer öfter im Baumarkt

Anfang 2013 wurden SHK-Installateure von Bau Info Consult gebeten abzuschätzen, welche Anteile die verschiedenen Einkaufskanäle für Installationsmaterial im letzten Jahr an ihren Einkäufen hatten.

Susanne Abel

Der Anteil an Einkäufen im Baumarkt und direkt beim Hersteller steigt an.

Handwerker kaufen immer öfter im Baumarkt

Anfang 2013 wurden SHK-Installateure von Bau Info Consult gebeten abzuschätzen, welche Anteile die verschiedenen Einkaufskanäle für Installationsmaterial im letzten Jahr an ihren Einkäufen hatten. Die beiden Kanäle des Fachhandels, der spezialisierte SHK-Großhandel und der allgemeine Baustofffachhandel, machen zusammen zwar nach wie vor den größten Anteil an den durchschnittlichen Einkäufen der SHK-Installationsbetriebe aus, doch schrumpft ihr Vorteil von zusammen über 90 Prozent in der Befragung von 2011 auf gut zwei Drittel in der aktuellen Befragung. Federn gelassen hat vor allem der spezialisierte Fachhandel, der aktuell nur noch durchschnittlich 41 Prozent der Einkäufe der Handwerker ausmacht. Auch im allgemeinen Baustofffachhandel wird deutlich weniger eingekauft als noch vor zwei Jahren. Stark zugelegt haben dagegen in den letzten beiden Jahren die Einkäufe, die direkt beim Hersteller oder im Baumarkt getätigt wurden. Dem auf Heizungs-, Sanitär- und Klimaprodukte im engeren Sinne spezialisierten Großhandel dürfte dabei vor allem der Direktvertrieb von Herstellern von SHK-Produkten, die aus dem dreistufigen Vertriebssystem ausscheren, das Wasser abgraben. Der Baumarkt wird dagegen vermutlich vor allem als günstigere Alternative zum allgemeinen Baustofffachhandel genutzt, wenn es um Produkte wie Werkzeuge oder Zubehör geht. Dass der Anteil bei Direktvertrieb und Baumarkt in so kurzer Zeit so deutlich nach oben geschnellt ist, braucht zudem nicht weiter zu verwundern. Schließlich spiegeln die Ergebnisse nur das wider, was die SHK-Installateure im Interview über ihre Einkaufsgewohnheiten verraten. Gut möglich, dass die 2.011 Befragten die Bedeutung des Heimwerkersegments noch etwas heruntergespeilt haben. Der Einkauf bei Online-Anbietern und bei Baumärkten ist in der SHK-Branche schließlich verpönt. „Dieses Schmuddelimage beginnen die beiden Billigalternativen offensichtlich zu verlieren“, kommentiert Bau Info Consult-Geschäftsführer Jan-Paul Schop. „Es ist also fast egal, ob die befragten Handwerker heute einfach offener darüber sprechen als vor zwei Jahren oder ob die Handwerker tatsächlich sechs Mal so viel dort kaufen als zuvor.“