Roth Umwelttechnik nimmt neue Blasfertigung in Betrieb

Roth Umwelttechnik in Bischofswerda feiert in diesem Jahr 25-jähriges Firmenjubiläum. Im Rahmen einer Feier nahm der Hersteller eine neue Blasanlage in Betrieb. Sie eignet sich zur Herstellung von Kleinblasteilen aus Kunststoff wie Gefahrguttransportbehälter, die Roth unter dem Namen „Servicebox“ führt und zur Fertigung von Teilen für mobile Toilettenanlagen.

Dank Einsatz von moderner Regelungs- und Antriebstechnologie benötigt die neue Kunststoff-Blasanlage laut Roth rund 50 Prozent weniger Energie als vergleichbare ältere Anlagen. – © Roth Umwelttechnik

Ein Roboter erleichtert dem Bediener die Arbeit an der neuen Blasanlage in Bischofswerda. Das Handlinggerät bewegt die Kunststoffteile auf Knopfdruck in die gewünschte Position. Die Fertigung schont laut Roth die Ressourcen, da sie dank Einsatz von modernster Regelungs- und Antriebstechnologie mit 50 Prozent weniger Energie als vergleichbare ältere Anlagen auskommt.

Neben den Technischen Teilen fertigt Roth Umwelttechnik in Bischofswerda komplette Systemlösungen für die Regenwassernutzung als Erdspeicher oder zur Aufstellung in Haus und Garten. Das Unternehmen bietet ökologische Kleinkläranlagen, Versickerungssysteme, Sammelgruben und Abwassertanks. Mehr als eine Million Euro investiert das Familienunternehmen in seinen Standort in Ostdeutschland, um der wachsenden Nachfrage nach Technischen  Kunststoffteilen zu begegnen.

Blasfertigung zeigt Verbundenheit mit Menschen und Region

Die Unternehmerfamilie Roth und Matthias Donges, Geschäftsführer Roth Industries sowie Franz Kind, Geschäftsführer Roth Werke zählten zu den Gästen der Jubiläumsfeier. Geschäftsführender Gesellschafter Manfred Roth gratulierte den Mitarbeitern im Werk Bischofswerda zum 25-jährigen Firmenjubiläum und betonte: „Wir sind stolz, dass unsere Sparte Umwelttechnik so aufstrebend ist und wir heute eine neue Kunststoff-Blasfertigung in Betrieb nehmen, um der steigenden Nachfrage nach Technischen Teilen zu begegnen. Der Standort ist eine wichtige Säule für unsere Kunststoffprodukte, mit denen wir weltweit Kunden bedienen. Direkt nach der Wende war es mir ein großes Anliegen, beim wirtschaftlichen Aufbau in Ostdeutschland Verantwortung zu übernehmen. Wir haben alle Höhen und Tiefen der Region mitgemacht und durchgehalten. Ich fühle mich den Menschen und der Region eng verbunden.“

Roth mit weltweit fünf Produktionsstandorten für Blasformverfahren

Weltweit verfügt Roth über fünf Produktionsstandorte, an denen Kunststoffprodukte im Blasformverfahren entstehen. Neben den beiden deutschen Fertigungsstätten in Dautphetal-Buchenau und Bischofswerda gibt es eine weitere im spanischen Tudela und zwei in den USA. Diese sind in Watertown und Syracuse. An diesen Standorten fertigt Roth Behälter mit bis zu 10.000 Litern Fassungsvermögen. Erst kürzlich erfolgte der Spatenstich für den Ausbau der Blasfertigung in Watertown.

Im Anschluss an die Ansprachen, der feierlichen Inbetriebnahme der neuen Maschine und einer Betriebsbesichtigung folgte der gesellige Teil der Veranstaltung. Ein Auftritt des Tanztheaters, der Schalmeien-Kapelle, eine Filmvorführung und ein gemeinsames Abendessen rundeten die Jubiläumsfeier ab.

Spritzgussfertigung war Keimzelle für Roth Umwelttechnik

Eine der Keimzellen für die heutige Roth Umwelttechnik war die Spritzgussabteilung der ehemaligen Sächsischen Mähdrescher AG in Neukirch. Als das Unternehmen seine Produktion 1991 einstellte, übernahm Roth von der Treuhand die Spritzgussfertigung mit den damaligen Mitarbeitern sowie einen großen Teil des Firmengeländes des Mähdrescherwerkes in Bischofswerda. Roth startete ein Investitionsprojekt mit dem Bau von Hallen und der Einrichtung einer Blasfertigung mit zwei großen Blasmaschinen. Das Engagement war zunächst auf die Herstellung von Polyethylen-Heizöltanks ausgerichtet. Am 15. April 1992 fertigte Roth den ersten Heizöltank „Made in Ostdeutschland“.

Obwohl die Heizöltankproduktion bis Ende der 1990er Jahre boomte, fing der Hersteller 1994 mit der Fertigung von Wasser- und Klärbehältern im Blasformverfahren an. Später kam für Behälter bis 6.000 Liter Fassungsvermögen das Rotationsverfahren als Fertigungsmethode dazu. Mit der Herstellung Technischer Kunststoffteile auf den Blasmaschinen fand Roth im Jahr 2002 ein neues Geschäftsfeld. So entstehen etwa Produkte wie Straßenleitbauteile, die in einer Doppelform geblasen werden. Die Technischen Teile sind laut Unternehmensangaben heute eines der wichtigsten Standbeine für den ostdeutschen Roth Standort. Seit dem Jahr 2006 steht in Bischofswerda eine große Blasformanlage. Mit ihr fertigt das Unternehmen den für unterirdischen Einsatz bestimmten Behälter „Roth Twinbloc“ mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5.000 Litern.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterstützung für die Region

Die Familie Roth unterstützte die Region in Ostdeutschland aber nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Sie spendete bereits 1994 eine Fußbodenheizung im Wert von rund 50.000 Euro für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche.

www.roth-werke.de