Rückläufiger Solarthermie-Markt

Die Anzahl der neu in Deutschland installierten Solarwärmeanlagen ist von 93.000 in 2016 auf 78.000 im vergangenen Jahr gesunken. Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) waren Ende 2017 bundesweit etwa 2,32 Mio. Solarwärmeanlagen in Betrieb.

Nach einem Zubau von 93.000 Solarwärmeanlagen in 2016, wurden im vergangenen Jahr nur noch 78.000 neue Anlagen in Deutschland installiert. – © Bundesverband Solarwirtschaft

„Solarheizungen sind weiterhin populär. Das liegt daran, dass sie mit nahezu allen anderen Heizsystemen kombiniert sowie unkompliziert nachgerüstet werden können. Wer beim Thema Wärme allein auf dauerhaft billiges Öl und Gas setzt, liefert sich hohen Kostenrisiken aus. Solarkollektoren machen Heizungen bereits für kleines Geld zukunftstauglich“, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig am 13. Februar. „Sowohl im Neubau als auch in der Bestandsmodernisierung macht die Kombination von Effizienz und erneuerbaren Energien Sinn. Gas- und Ölbrennwerttechnik, Wärmepumpen oder Holzheizungen in Kombination mit Solarthermie kommen hier als Lösungen in Betracht. Gegenüber der Altanlage lassen sich Energieeinsparpotenziale von bis zu 40 Prozent realisieren“, ergänzte Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.

Wachsendes Interesse an solarer Nahwärme

Wurden Solarkollektoren in den vergangenen Jahren hauptsächlich auf Eigenheimen errichtet, so registrierte die Branche 2017 ein wachsendes Interesse von Stadtwerken, Gewerbe und Kommunen an der Errichtung solarthermischer Großanlagen zur Nah- und Fernwärmeerzeugung, heißt es aus Berlin. Großanlagen können nach BSW-Angaben inzwischen klimafreundliche Wärme für unter 5 Cent/kWh liefern.

Attraktive Förderung

BDH und BSW machen darauf aufmerksam, dass Verbrauchern auch 2018 attraktive staatliche Zuschüsse für den Umstieg auf Solarwärme winken. Für die solare Heizungsmodernisierung eines Eigenheims beträgt er in der Regel 3.600 Euro. Dazu kommt nach Ansicht der Verbände, dass augenblicklich noch niedrige Zinsen günstige Finanzierungskosten ermöglichen. Die Fördermittel aus dem Marktanreizprogramm müssen immer vor Beginn der Umbauarbeiten beantragt werden, zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

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