Sachverständige für Trinkwasserhygiene

Anfang Dezember erhielten die ersten beiden öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständige (ö.b.u.v.S.) für Trinkwasserhygiene im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk ihre Urkunden von der Handwerkskammer Mannheim.

Mit Arnd Bürschgens (2. v. r.) und Martin Pagel (2. v. l.) vereidigte Kammerpräsident Alois Jöst (rechts) die ersten zwei Fachleute, die im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk das Teilgebiet Trinkwasserhygiene im Kammergebiet vertreten. Christian Berg, stellv. Hauptgeschäftsführer der HWK Mannheim (links). – © Arnd Bürschgens

Fast 20 Jahre nachdem in Deutschland begonnen wurde über Hygiene in Trinkwasserinstallationen zu sprechen, wurden am 4. Dezember 2017 in Mannheim erstmalig Sachverständige für das spezielle Teilgebiet „Trinkwasserhygiene“ bestellt und vereidigt. Alois Jöst, Präsident der Handwerkskammer Mannheim, und Christian Berg, stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, vereidigten mit Arnd Bürschgens und Martin Pagel damit die ersten beiden öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständige (ö.b.u.v.S.) für Trinkwasserhygiene im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk Deutschlands für das Kammergebiet. Aber auch landes- und bundesweit können sie Anlaufstelle für Streitfälle in Sachen Trinkwasserhygiene sein.

Neue Systematik im Sachverständigenwesen

Bereits im Juni 2015 wurde durch den Arbeitskreis „Sachverständigenwesen“ des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) eine völlig neue Systematik im Sachverständigenwesen erarbeitet und auch für das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk neue Teilgebiete eingeführt. Heute wird auch die Möglichkeit der Sachverständigenbestellung berücksichtigt in Sachgebieten, die mehreren Handwerksberufen zuzuordnen sind, insbesondere in den Bereichen Brandschutz, Hygiene, Schallschutz, und Wärmeschutz.

Damit soll insbesondere sichergestellt werden, dass die Sachverständigen durch das „rechtsuchende Publikum“ sowie durch Gerichte, Behörden und Klienten besser gefunden werden können. Teilgebiete sind dabei bestimmte Tätigkeiten eines Handwerks, bei denen unter technischen oder wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein besonderer Bedarf an entsprechend qualifizierten Sachverständigendienstleistungen besteht.

Auf dem Gebiet der Trinkwasserhygiene sollen alle Fragen zu hygienisch sicherer Planung, Installation, Instandhaltung und Betrieb von Trinkwasser-Installationen sowie im Schadensfall zu Möglichkeiten der Sanierung beantwortet werden. Hierzu gehören auch Fragestellungen zu Gefährdungsanalysen, Hygieneerstinspektionen oder zur Auswahl geeigneter Probenahmestellen.

Experten in Sachen Trinkwasserhygiene

Arnd Bürschgens führt nach langjähriger Tätigkeit in der Industrie heute ein Sachverständigenbüro für Trinkwasserhygiene (www.sv-buerschgens.de) und ist u. a. zusammen mit Prof. Franz-Peter Schmickler stellv. Vorsitzender des Richtlinien-Ausschusses VDI 6023 „Hygiene in Trinkwasser-Installationen“ (bislang VDI/DVGW 6023).

Martin Pagel ist hauptberuflich Schulungs- und Seminarleiter der Honeywell GmbH in Mosbach und beteiligt sich ebenso aktiv z. B. an der Überarbeitung der Richtlinie VDI 3810-2 „Betrieb und Instandhaltung gebäudetechnischer Anlagen – Trinkwasser-Installationen“ und der DIN 1988-200 „Planung von Trinkwasser-Installationen“.

www.sv-buerschgens.de