Sanha-Systeme für die professionelle Lösung

Moderne Schachtinstallationen müssen teils auf engstem Raum ausgeführt werden und sollen zudem alle Brand- und Schallschutzvorschriften erfüllen. Sanha bietet mit geprüften bzw. zugelassenen Systemen passende Lösungen.

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    Sanha liefert Rohrleitungssysteme für eine sichere und platzsparende Rohrinstallation im Schacht.
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    Das Abfluss-System Master 3 lässt sich mit der Brandschutzmanschette Curaflam EcoPro von Doyma kombinieren.
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    Passende Lösungen in Objekten werden auf Wunsch mit dem Planungsservice ausgearbeitet.
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    Noch ungedämmt: Master 3 kann zusammen mit den metallischen Systemen im Schacht verlegt werden.
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    Durch die Verlegung im Nullabstand ergibt sich ein Vorteil hinsichtlich der Schachtgröße.

Die Mindestabstände zwischen Bauteilöffnungen sowie von Rohrleitungssystemen zueinander hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) festgelegt. Hier gilt seit geraumer Zeit, dass die Installation fremder Abschottungen auf Nullabstand laut DIBt nur erlaubt ist, wenn die metallischen Systeme miteinander geprüft wurden. Ist das nicht der Fall, sind Mindestabstände einzuhalten. Die Vorgabe hatte Konsequenzen für die konkrete Umsetzung in einer Vielzahl von Projekten. Denn die Versorgung von Gebäuden durch Medien aller Art – von Wasser über Abwasser, Lüftung und Heizung bis hin zu Elektrokabeln – wird immer komplexer. Je mehr Rohre und Leitungen in unterschiedlichen Dimensionen innerhalb von Schächten zu verlegen sind, umso wichtiger wird es, möglichst sparsam mit dem Platz dafür umzugehen. Jeder Zentimeter an einzuhaltendem Abstand geht bei der Wohn- oder Nutzfläche verloren und erhöht die Kosten. Dies summiert sich bei größeren Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern oder Hotels zu einer nicht zu unterschätzenden Größe, der wirtschaftliche Druck wird verstärkt.

Andererseits muss bei der Durchführung durch Wände oder Decken, die einen Brandabschnitt begrenzen, der Brandschutz bzw. die Verhinderung eines Übergriffs von Feuer und Rauch auf andere Brandabschnitte gewährleistet werden. Für diesen Bereich gibt es keine Toleranzen, hier gilt nur die 100-prozentige Erfüllung. Probleme bei der Brandschutzabnahme können später beispielsweise dann auftreten, wenn die Installation auf Nullabstand nicht zugelassen ist. Bei Abweichungen vom Verwendbarkeitsnachweis gelten automatisch die Mindestabstände der Musterleitungsanlagenrichtlinie MLAR. Zu beachten ist auch, ob jedes Geschoss oder jeweils der Schacht als Brandabschnitt vorgesehen wird. Daraus resultieren unterschiedliche Ansprüche an die Ausführung. Fachhandwerker sollten diese vorher prüfen, um den Aufwand für Nebenarbeiten besser abschätzen zu können. Auch die Haftungsfrage ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung.

Projektkompetenz gefragt

Die Umsetzung im Nullabstand – Rohre inklusive Dämmung liegen direkt nebeneinander – bietet auch Sanha mit Rohrleitungssystemen aus verschiedenen Werkstoffen. Dazu zählen die Edelstahlsysteme NiroSan, NiroSan Eco und NiroSan SF, das C-Stahlsystem Sanha-Therm (auch mit DZ-Rohren) sowie die Kupferrohre nach EN 1057. Dabei lassen sich alle genannten Systeme mit dem Conlit R90-System (Conlit 150U) einsetzen, sowohl für Decken- und Wanddurchführungen als auch bei den weiterführenden Rohren im Schacht. Die Brandschutzschale wird dazu bündig in eine Kernbohrung eingeführt. Dabei entfällt ein aufwändiges Einmörteln, wenn die Bohrung sauber ausgeführt wurde.

Das Conlit-Brandschutzsystem ist R90-/S90-geprüft, rauchdicht sowie formstabil und erlaubt Verarbeitern eine freie Anordnung der Leitungen im Schacht. Für eine sichere Deckendurchführung oder weiterführende Rohrleitungen – beispielsweise zwischen den Geschossen (jedes Geschoss gilt in der Regel als Brandabschnitt) – können außerdem Steinwolle-Rohrschalen der Marke Rockwool 800 („RS 800“) eingesetzt werden. Als Verwendungsnachweis gilt das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis (abP) des Materialprüfungsamts NRW (Prüfzeugnis-Nummer P-MPA-E-16-001), das von der Sanha-Homepage heruntergeladen werden kann. Hierbei ist eine präzise Verfüllung des Ringspaltes mit nichtbrennbarem Spezialmörtel erforderlich, was einen zusätzlichen Aufwand bedeutet.

Master 3 im Schacht

Auch das Abfluss-System Master 3 kann bis zur Dimension 160 mm im Schacht im Nullabstand zu metallischen Sanha-Systemen verlegt werden. Die Brandklassifizierung der Bauteile wird mit D – s2, d2 nach EN 13501-1 angegeben. Um bei den brandschutztechnischen Maßnahmen bei Rohrleitungen aus Kunststoff (PP) auf der sicheren Seite zu sein, lassen sich handelsübliche Brandschutzmanschetten und -rohrschalen verwenden. Sanha empfiehlt dazu z.B. den Einsatz der Doyma Curaflam ECOPro. Damit wird Master 3 normkonform, zeit- und kostensparend, unkompliziert und sicher auch in engen Leitungsschächten installiert.

Schnittstelle Hygiene

Nicht unwesentlich für die Installation im Schacht ist die Positionierung der einzelnen Medien zueinander. Gerade Leitungen, durch die kaltes Trinkwasser geführt wird, sollten nicht direkt neben Warmwasser- oder Heizungsrohren platziert werden. Damit lässt sich eine mögliche Erwärmung des kalten Trinkwassers und somit die unkontrollierte Vermehrung von Fäkal- und Pfützenkeimen (Pseudomona Aerigunosa) vermeiden. Denn trotz der vorgeschriebenen Dämmung können die Temperaturgrenzen (maximal 25°C für Kaltwasser- und mindestens 55°C für Warmwasserleitungen) über- bzw. unterschritten werden.

Fazit

Vor dem Hintergrund der zu Beginn skizzierten Ansprüche vereinfacht die Nutzung der Sanha-Systemlösungen die Umsetzung von anspruchsvollen Bauvorhaben, insbesondere hinsichtlich des Brandschutzes. Details lassen sich mit Hilfe des unternehmenseigenen Planungsservice klären. Wenn gewünscht, werden detaillierte Rohrnetzberechnungen samt Materialauszügen und hydraulischem Abgleich erstellt.

Master 3 von Sanha – Details
Das Mehrschicht-Rohrsystem Master 3 lässt sich für Einzel- und Sammelanschlussleitungen sowie Fall-, Sammel- und Umgehungsleitungen einsetzen. Auch Lüftungs- und innenliegende Regenwasserleitungen oder zentrale Staubsaugeranlagen kommen als Einsatzgebiet in Frage. Es erfüllt nicht nur die Vorgaben der DIN 4109 an den Schallschutz im Hochbau, wie das Fraunhofer Instituts für Bauphysik ibp in Stuttgart bestätigte. Mit herkömmlichen praxisgerechten Stahl-Rohrschellen mit Gummieinlage zur Befestigung wird im schutzbedürftigen Raum sogar ein Installations-Schallpegel von maximal 23 dB(A) erzielt. Die guten Schallschutzeigenschaften werden vor allem durch den Dreischichtaufbau bewirkt. Insbesondere die Mittelschicht aus mineralstoffverstärktem Polypropylen (PP-MV) absorbiert den Schall, eine glatte Innenschicht sorgt für wenig Verwirbelung. Wenn es notwendig ist, steht für eine zusätzliche Schalldämmung ein spezieller Dämmschlauch zur Verfügung. Das Master-3-System ist aufgrund des Werkstoffs unempfindlich gegen Säuren und Laugen im pH-Bereich von 2 bis 12. Außerdem erfüllen die Rohre die erhöhten Anforderungen an die Schlagzähigkeit und können daher auch bei Temperaturen unter -10 °C verlegt werden. Das System ist bis zu DN 200 lieferbar. Es lässt sich mit hoher Passgenauigkeit und Dichtheit (Unterdruckdichtheit: -0,8 bar) verarbeiten.
Gesetze – Richtlinien – Zulassungen
Im Zusammenhang mit der Verlegung im Nullabstand sind u. a. folgende Vorgaben zu beachten:
  • Musterbauordnung (MBO) in der Fassung vom 13.05.2016; § 40 Leitungsanlagen, Installationsschächte und -kanäle
  • Musterleitungsanlagenrichtlinie (MLAR) in der Fassung vom 10.02.2016; insbesondere Abs. 4.1.
  • Musterlüftungsanlagenrichtlinie (MLÜAR)
  • Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP)
  • Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ)

www.sanha.com