SHK-Handwerk bei Azubis beliebt

Die Ausbildung zum Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik landete auf dem dritten Platz der beliebtesten Ausbildungsberufe. Noch sind viele Lehrstellen frei. Ein Problem: die Passgenauigkeit.

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Die Auswahl für angehende Azubis ist groß: Rein rechnerisch standen im vergangenen Jahr 100 ausbildungsplatzsuchenden Schulabgängern 103,7 Ausbildungsangebote gegenüber. Wer eine Ausbildung im Handwerk beginnen möchte, hat also sehr gute Chancen. Für das bald beginnende Lehrjahr stehen den Jugendlichen noch rund 30.000 freie Plätze zur Verfügung. Das sind vier Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

Die Tendenz hält seit Jahren an: Die Zahl der offenen Ausbildungsplätze übersteigt die, der möglichen Bewerber. Doch obwohl auch das Handwerk von dem Rückgang betroffen ist, gibt es auch eine gute Nachricht. Denn das Handwerk ist nach wie vor ein sehr beliebter Ausbildungsbereich. Im vergangenen Jahr hat das Handwerk als einziger Wirtschaftsbereich ein Plus von 0,1 Prozent bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen erzielt.

Gefragter Handwerksberuf: Kfz-Mechatroniker 

Schaut man sich die Verteilung der Auszubildenden über die Berufe hinweg an, zeigt sich im Handwerk ein klarer Favorit: Kfz-Mechatroniker/in. In diesem Beruf wurden für das Ausbildungsjahr vom 1. Oktober 2014 bis zum 30. September 2015 insgesamt 19.479 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Ein Jahr zuvor waren es nur 18.942 abgeschlossene Verträge, doch auch zu dieser Zeit lag der Beruf an der Spitze. Auf den Kfz-Mechatroniker/in folgen die Berufe Eletroniker/in mit 12.675 abgeschlossenen Verträgen und Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik mit 11.301 Verträgen (die Tabelle zeigt die Top Ten der am am häufigsten gewählten Ausbildungsberufe im Handwerk).

Top Ten der Ausbildungsberufe im Handwerk

Ausbildungsberufabgeschlossene Verträge 2014/2015abgeschlossene Verträge 2013/2014
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in 19.479 18.942
Elektroniker/-in 12.675 12.099
Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 11.301 11.289
Friseur/-in11.130 11.157
Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk 7.8607.854
Tischler/-in 7.4137.716
Maler/-in und Lackierer/-in 6.783 7.020
Metallbauer/-in 5.898 6.105
Zimmerer/ Zimmerin 4.191 3.474
Maurer/-in 3.564 3.456

Top Ten der Handwerksberufe nach Geschlecht 

Aufgeteilt nach Geschlecht bleibt der Kfz-Mechatroniker bei den Männern auf Platz 1. Bei den Frauen ist und bleibt es der Beruf der Friseurin.

Männer

Ausbildungsberuf abgeschlossene Verträge 2014/2015abgeschlossene Verträge 2013/2014
Kraftfahrzeugmechatroniker 18.72018.243
Elektroniker 12.441 11.862
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik11.157 11.145
Tischler 6.9036.816
Metallbauer5.784 5.991
Maler/-in und Lackierer 5.7035.928
Zimmerer 3.492 3.432
Maurer 3.267 3.393
Dachdecker 3.042 3.180
Feinwerkmechaniker2.622 2.646

Frauen

Ausbildungsberuf abgeschlossene Verträge 2014/2015
Friseurin 9.555
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk 6.417
Augenoptikerin1.884
Konditorin 1.731
Zahntechnikerin1.158
Maler- und Lackiererin1.058
Tischlerin957
Kfz-Mechatronikerin888
Hörgeräteakustikerin753
Bäckerin711

Ausbildung passgenauer machen 

Trotz der vielen abgeschlossenen Verträge und des großen Angebots an Lehrstellen gibt es Probleme, die sich darin zeigen, dass im Jahr 2015 über 13 Prozent der Jugendlichen ohne Ausbildungsstelle blieben. Das Bundesinstitut für Berufsbildung geht davon aus, dass dieser Trend auch in neuen Ausbildungsjahr anhalten wird. „Es wird offensichtlich von Jahr zu Jahr schwieriger, das betriebliche Ausbildungsangebot und die Nachfrage der Jugendlichen nach Ausbildungsplätzen zusammenzuführen“, teilt das BIBB in Zusammenhang mit dem Datenreport zum aktuellen Berufsbildungsbericht mit.

Angebot und Nachfrage passen also nicht direkt zusammen. So haben auch nicht alle Jugendlichen in ihrer Region eine ausreichende Wahlmöglichkeit bei den Berufen, denn nicht überall gibt es passende Ausbildungsbetriebe. So kann von der Zahl der vertraglichen Neuabschlüsse auch nicht direkt auf die „Beliebtheit“ eines Berufes geschlossen werden. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe ist seit Jahren rückläufig.

Quelle für die Zahlen der Tabelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Erhebung zum 30. September. Absolutwerte werden aus Datenschutzgründen jeweils auf ein Vielfaches von 3 gerundet; der Gesamtwert kann deshalb von der Summe der Einzelwerte abweichen.

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