Wahlcheck neue Energiewirtschaft

Wie wird aus der Stromwende eine Energiewende? Dies ist eine der wesentlichen Fragen für die kommende Legislaturperiode. In seiner aktuellen Verbandspublikation Kompass zur Bundestagswahl berichtet der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) wie die Parteien dieses und weitere Themen angehen wollen und was aus Sicht des Verbandes notwendig ist.

In seinem Wahlcheck neue Energiewirtschaft hat der bne seine Vorstellungen zu Strom, Wärme und Mobilität mit den Programmen der relevanten Parteien verglichen. Darüber hinaus sind in der Publikation Beiträge zu den Themen Kohlendioxid-Preis, Netzentgelte und Offshore-Windkraft enthalten. – © bne

Die Herausforderungen in der Energiepolitik werden in den kommenden vier Jahren nicht kleiner. Es geht nach Ansicht von Robert Busch darum, den Rahmen zu setzen, damit Deutschland seine für 2050 vereinbarten Klimaziele erreichen kann: „Aus Sicht der neuen Energiewirtschaft müssen auf diesem Weg Markt, Wettbewerb und Innovationen die obersten Maximen sein. Es darf keine Renaissance integrierter Geschäftsmodelle geben“, sagt der bne-Geschäftsführer am 8. September.

Debatte zur Reform des Abgaben- und Umlagesystems

Seine Vorstellungen zu Strom, Wärme und Mobilität hat der bne in seinem Wahlcheck neue Energiewirtschaft mit den Programmen der relevanten Parteien verglichen. Ein Ergebnis: Alle Parteien wollen Maßnahmen ergreifen, um die Energiewende auf die Sektoren Wärme und Verkehr auszuweiten. „Erfreulich ist, dass die vom bne im vergangenen Jahr ins Rollen gebrachte Debatte um die Reform des Abgaben- und Umlagesystems Früchte trägt. In fast allen Programmen finden sich konkrete Vorschläge dazu“, betont Busch. In Interviews äußern sich die Energiepolitiker von CDU, SPD, Linke, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zudem dazu, wie sie die Elektromobilität voranbringen, die Flexibilisierung auf dem Strommarkt ermöglichen und die Energienetze modernisieren wollen, heißt es aus Berlin.

CO2-Preis sozial gerecht nutzen

Einen interessanten Impuls, wie die Themen soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz enger zusammengedacht werden können, gibt Prof. Ottmar Edenhofer, Klimaökonom und Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in seinem Gastbeitrag für den bne-Kompass. Die Idee: Einnahmen aus einer nationalen Bepreisung von Kohlendioxid könnten zur Entlastung von ärmeren Haushalten genutzt werden. „Klimaschutz, Wirtschaftswachstum und soziale Gerechtigkeit können gleichermaßen profitieren, wenn Klima- und Finanzpolitik zusammengedacht und verwirklicht werden“, heißt es in seinem Beitrag für den bne-Kompass.

Lösungen für Netzentgelte

Prof. Achim Wambach, Vorsitzender der Monopolkommission und Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), spricht sich in seinem Gastbeitrag dafür aus, die ökonomische Steuerungswirkung der Netzentgelte in den Blick zu nehmen. „Der Koalitionsvertrag einer neuen Bundesregierung böte die Möglichkeit, den Flickenteppich der Instrumente durch umfassende, zielsichere Lösungen zu ersetzen“, schreibt Wambach im bne-Kompass.

Offshore-Windkraft ohne Förderung

Im Frühjahr sorgte Dong Energy bei den Offshore-Auktionen mit dem Zuschlag für zwei Windparks für Furore, die erstmals Strom ohne Förderung erzeugen sollen. Im Interview mit dem Kompass spricht Dong-Kommunikationschefin Iris Franco Fratini über Veränderungen im Unternehmen, Ausbau-Ziele für Erneuerbare und Rahmenbedingungen für die Flexibilisierung.

Den Kompass finden Sie hier als ePaper oder pdf-Datei zum Download.

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