Weniger CO2 mit mehr regenerativem Gas

Eine aktuelle Studie der Initiative Zukunft Erdgas sieht mit der Abkehr vom Heizöl sowie der Nutzung von synthetischem und regenerativem Gas in hocheffizienten Technologien einen Weg zur Dekarbonisierung des Wärmemarktes.

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Die Studie „Wärmemarkt 2050: So erreicht Deutschland kosteneffizient das Klimaziel“ kommt zu dem Ergebnis, dass im steigenden Einsatz regenerativer Gase ein großer Hebel zum Erreichen des ehrgeizigen CO2-Reduktionsziels liegt. „Durch die Steigerung des Anteils auf 35 % bis zum Jahr 2050 sind 80 % weniger CO2-Emissionen im Gebäudesektor möglich“, schreiben die Autoren. Das CO2-intensive Heizöl werde im Wärmemarkt der Zukunft keine Rolle mehr spielen.

„Wie in der Studie deutlich wird, werden hocheffiziente gasbasierte Heizungen auch im Jahr 2050 einen Marktanteil von 55 % haben. Das zeigt, dass Erdgas als bezahlbarer und klimaschonender Energieträger langfristig eine wesentliche Rolle im Energiemix einnehmen wird“, kommentiert Dr. Timm Kehler, Vorstand der Initiative Zukunft Erdgas, die Ergebnisse. Eine Schlüsselrolle zum Erreichen des 80-%-Ziels sollen dabei die Einführung von hocheffizienten Gastechnologien wie der Brennstoffzelle sowie die Option der Beimischung von regenerativem Erdgas spielen. Im Jahr 2050 könne der Anteil von synthetischem Gas aus dem Power-to-Gas-Verfahren 30 % sowie der Anteil von Biomethan 5 % betragen. Die Beimischung könne den Ausstoß von 16 Mio. t CO2 vermeiden, heißt es weiter aus Berlin. Insgesamt werde der Energieverbrauch durch Effizienzmaßnahmen maßgeblich sinken.

Gas aus dem Power-to-Gas-Verfahren und Biomethan

„Innovative Erdgastechnologien, wie etwa die Brennstoffzelle oder das Power-to-Gas-Verfahren, machen Erdgas schon heute fit für den Wärmemarkt der Zukunft“, erklärt Kehler. Zusätzlich zur Senkung der CO2-Emissionen sei es wichtig, dass die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bezahlbar blieben. „Essentiell dabei wird sein, dass die Politik Anreize für die Hausbesitzer schafft, den Heizungsbestand zu modernisieren. Und zwar nicht – wie aktuell – in Richtung teurer Zwangselektrifizierung in Zeiten stetig steigender Strompreise. Denn die Bevölkerung akzeptiert die Energiewende nur, wenn sie bezahlbar bleibt und Klimaschutz bringt“, so Kehler. Und das funktioniere mit Erdgaslösungen.

Sanierungsmaßnahmen müssen bezahlbar blieben

Die Studie „Wärmemarkt 2050“ beschäftigt sich mit dem zentralen Anwendungsbereich für Erdgas: Bereits heute heizt jeder zweite deutsche Haushalt mit dem Energieträger. Die umfangreiche Untersuchung beleuchtet 1 986 individuelle Sanierungsfahrpläne, denen nahezu 1 000 Ausgangssituationen sowie 43 Gebäudetypen als empirische Basis zugrunde liegen. Neben der Prämisse der Bezahlbarkeit, simuliert die Studie die jahresgenaue Bestandsentwicklung an Wohngebäuden. Die jüngsten Entwicklungen im Wärmemarkt, aber auch im Strom- und Verkehrssektor sind Gegenstand des soeben erschienen Jahresberichts 2016 der Initiative Zukunft Erdgas.

www.zukunft-erdgas.info