Kurzstudie: Beitrag der Wohnungslüftung zur Energiewende

Für Lüftungsanbieter Pluggit ist effizientes Heizen nicht allein von Wärmeerzeuger und Gebäudedämmung abhängig, sondern auch davon, dass Heizwärme beim Lüften nicht unnötig entweicht. Wie groß das Potenzial der Wärmerückgewinnung (WRG) für die Wärmewende ist, zeigt eine aktuelle Kurzstudie des ITG Dresden.

„Wir haben eine Riesenchance, mit der Wohnraumlüftung unseren Beitrag zur Wärmewende zu leisten“, sagt Uwe Schumann, Leiter für Verbandsarbeit und Wissensmanagement beim Lüftungsanbieter Pluggit. – © Pluggit GmbH, München

Die Studie mit dem Titel „Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung als nachhaltige Schlüsseltechnologie der Wärmewende“ hat der Bundesverband für Wohnraumlüftung in Auftrag gegeben. Das Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden (ITG) führte sie durch. Fazit: Von der laut Klimaschutzgesetz bis 2030 geplanten Reduzierung der CO2-Emissionen um 35 Mio. t/a könnten Wohnraumlüftungen mit WRG 2 Mio. t/a einsparen, sobald nur 10 % aller Wohnungen bis 2030 mit ihnen ausgerüstet werden.

Wenig Förderung für Wohnraumlüftungen

Die ernüchternde Realität ist aber, dass derzeit lediglich ca. 100.000 Wohnungen – weniger als 0,3 % aller Wohnungen in Deutschland – jährlich eine Wohnraumlüftung erhalten. Die Tendenz 2023 ist sinkend. Uwe Schumann, Leiter für Verbandsarbeit und Wissensmanagement beim Lüftungsanbieter Pluggit, sieht den Grund dafür in der mangelnden Förderlage.

„Luft ist immer noch ein Thema unter ferner liefen“, kritisiert er mit Blick auf die Tatsache, dass die BAFA die Wohnraumlüftung unter dem Punkt „Anlagentechnik“ im Förderkatalog führt. Das setze kein ausreichend deutliches Signal, dass das Thema Luft unterstützenswert sei. Daher bleibt der Anreiz gering, eine Wohnraumlüftung zu verbauen. Gerade mal 15 % Bezuschussung kann von der BAFA insgesamt für Wohnraumlüftungen in Sanierungsprojekten beantragt werden. Bei Neubauten bestehen noch weniger Fördermöglichkeiten.

Bessere Anreize schaffen

Die Kurzstudie rechnet vor: Würde es gelingen, bis 2045 tatsächlich 45 % aller Wohngebäude mit Wohnraumlüftungen inkl. WRG auszustatten, könnten in Deutschland jedes Jahr 37.000–42.000 GWh Endenergie, 9-11.000.000 t Treibhausgas-Emissionen und 3,4–5,7 Mrd. Euro Heizkosten gespart werden. Die Studie und Uwe Schumann sind sich daher am Ende einig: Zukünftige Novellen des GEG sollten das Thema Wohnraumlüftung dringend stärker berücksichtigen und die Förderlandschaft sollte bessere Anreize schaffen, damit dieses gewaltige Potenzial endlich erschlossen werden kann.

Link zur Kurzstudie (PDF)
www.pluggit.com