BEE-Aktionswoche „Woche der Wärme“

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BEE-Aktionswoche „Woche der Wärme“: Neue Bundesregierung muss Wärmewende anpacken. – © Screenshot neues Positionspapier BEE (22.11.21)

Der Wärmesektor ist eine der größten Herausforderungen bei der Energiewende. Daher stellt der Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. (BEE) nun Kernforderungen an die neue Bundesregierung. Diese sind im neuen Positionspapier verzeichnet. Dessen Titel lautet: „Legislatur der Wärme – Was jetzt zu tun ist“.

Der Wärmesektor macht einen Anteil von 52 % am Energiebedarf aus. Aufgrund des hohen Anteils an fossilen Brennstoffen werden über die Bereitstellung von Wärme jährlich Emissionen in Höhe von mehr als 300 Millionen Tonnen freigesetzt. Deswegen muss die Wärmewende in Gebäuden, aber auch Wärmenetzen, im Fokus der energie- und klimapolitischen Bemühungen stehen. Konkret geht es um eine deutliche Steigerung der Erneuerbaren Wärmetechnologien durch eine den Klimazielen angepasste und faire CO2-Bepreisung. Außerdem sind die Ein- und Fortführung effizienter Förderprogramme sowie ordnungsrechtliche Instrumente notwendig. Aber auch die ausreichende Bereitstellung von Flächen, zukunftsfähigen Infrastrukturen sowie die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sind wichtige Themen der nächsten Legislatur. Dem gegenüber stehen Wärmepumpen, Holzheizungen und Anlagen für die Biogas-, Solar und Geothermienutzung bereit und bieten noch erhebliche heimische Potenziale, um fossile Energieträger vollständig zu ersetzen.

„In diesem Jahr droht erneut eine Zielverfehlung beim Klimaschutz im Gebäudesektor. Gleichzeitig explodieren die Gaspreise. Beides kommt Verbraucherinnen und Verbraucher teuer zu stehen. Eine umfassende Wärmewende ist deswegen nicht nur klimapolitisch überfällig, sondern bietet gleichzeitig die Chance, heimische Wertschöpfung mit der Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze zu verbinden und teure Importe deutlich zu reduzieren. Zusätzlich haben sich klimafreundliche Technologien in der Pandemie als besonders resilient gezeigt. Klimaschutzinvestitionen bieten also nicht nur ökonomische, ökologische und soziale Potenziale, sondern sind auch in unsicheren Zeiten krisenfest. Die neue Bundesregierung muss diese Chancen nutzen und die Wärmewende mit entsprechend ambitionierten Etappenzielen vorantreiben“, so Dr. Simone Peter, BEE-Präsidentin.

Dazu ergänzt Prof. Dr. Inga Moeck, Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik, Georg-August Universität Göttingen: „Von den in der Natur vorkommenden Energieformen ist die thermische Energie in der Erde besonders gut geeignet, um den hohen Bedarf an Erneuerbarer Wärme zu decken. Mit der Verbindung von Geothermie, Solarthermie, Bioenergie, Wärmepumpen und Strom aus Erneuerbaren Energien kann eine echte Wende auf dem Wärmemarkt gelingen. Erfolgreiche Projektbeispiele zeigen, dass eine 100 %-Versorgung mit Erneuerbaren Energien auch im Wärmemarkt schon jetzt technisch möglich ist. Es muss aber auch politischer Wille deutlicher als bislang erkennbar werden, den Einsatz dieser Technologien zu fördern, damit unsere Wärmeversorgung flächendeckend und zügig dekarbonisiert wird.“

Das BEE-Positionspapier wird im Rahmen der BEE-„Woche der Wärme“ veröffentlicht. Folgende Erneuerbare-Energien-Verbände wirken dabei mit:

  • Bundesverband Wärmepumpe e. V. 
  • Bundesverband Solarwirtschaft e. V. 
  • Fachverband Biogas e. V.
  • Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie e. V.
  • Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e. V. 
  • Bundesverband Geothermie e. V. 

www.bee-ev.de