DAA sieht starkes Nachfrageplus bei Wärmepumpe und Solarthermie  

Im „Energiepreisschock“ im Herbst 2021 bahnte sich die aktuelle Entwicklung bereits an. Mit steigenden Energiepreisen verlagert sich das Interesse bei Heizungssystemen. Im Frühjahr 2022 beobachtet die DAA aus Hamburg eine stark steigende Nachfrage nach Wärmepumpen und Solarthermie. Gasheizungen werden dagegen deutlich weniger nachgefragt. 

Die Wärmepumpe ist gefragt wie nie: Von Dezember 2021 bis Februar 2022 verdoppelte sich die Nachfrage. Während die Anfragen nach allen anderen Gewerken zusammen lediglich eine Steigerung um 50 % vorwiesen. Im Februar 2021 betrug das prozentuale Wachstum an Anfragen nach Wärmepumpen im Vormonatsvergleich 31 %. Bei sämtlichen anderen bei der Deutsche Auftragsagentur (DAA) gelisteten Gewerken gab es kaum Veränderung (Bild 1).

Nachfrage nach solaren Systemen

Insgesamt interessierten sich 2021 rund 74 % mehr Nutzer der Portale der DAA für die Kombination PV-Anlage und Stromspeicher als 2020. Das starke Interesse an PV-Anlagen in Kombination mit Speichern spiegelte sich in einem Peak im August 2021. Dieser bedeutete zugleich eine Steigerung um rund 84 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Ebenfalls auf Wachstumskurs ist das Interesse an der Ausstattung des Eigenheims mit Solarthermie. Die DAA stellte allein im Februar 2022 gegenüber dem Vormonat ein Plus von 10 % fest, also 9 % mehr als für alle anderen Gewerke zusammen. Das ist erstaunlich, da die Wachstumsrate von Solarthermie und den anderen Gewerken in den Vormonaten nahezu identisch hoch war. Wenngleich die positive Entwicklung bei den Solarthermie-Anfragen im Februar 2022 besonders deutlich war, hatte sie sich bereits im Vorjahr abgezeichnet. Im gesamten Jahr 2021 hatten sich die Solarthermie-Nachfragen gegenüber 2020 bereits um 43 % gesteigert.

Im Gegensatz zu den Wärmepumpen hatte es bei der Solarthermie im Herbst 2021 lediglich eine geringe Steigerung an Anfragen gegeben. Angesichts massiv steigender Gaspreise, scheint die Option einer Solarheizung nun verstärkt in den Fokus der Hausbesitzer zu rücken. Solarthermie eignet sich auch zur Nachrüstung im Altbau: beispielsweise als Ergänzung zu einer vorhandenen Gasheizung (Bild 2).

Gasheizungen deutlich weniger nachgefragt

Während die regenerativen Heizungssysteme Wärmepumpe und Solarthermie im Frühjahr 2022 angesichts stark steigender Energiepreise deutliche Zuwächse für sich verbuchen, sieht es bei der in der Vergangenheit stets beliebten Gasheizung ganz anders aus. Die DAA hat sich die Entwicklung der Online-Anfragen nach Gasheizungen zwischen September 2021 und Februar 2022 angesehen und ebenfalls mit allen anderen Gewerken verglichen (Bild 3). 

Das Ergebnis: Mit steigenden Gaspreisen sinkt das Interesse an einer neuen Gasheizung deutlich. Das wird ebenso an der Entwicklung im Herbst 2021 wie der im Frühjahr 2022 deutlich. Im Februar 2022, der sowohl der Wärmepumpe als auch der Solarthermie ein deutliches Plus bescherte, sank das Wachstum der Online-Anfragen zur Gasheizung im Vormonatsvergleich auf -9 %. Im Dezember 2021 betrug der Rückgang zwar -16 %, das ist jedoch saisonal bedingt und eine typische Entwicklung der generellen Nachfrage im Weihnachtsmonat Dezember.

„Wir sehen an der Entwicklung der Anfragen auf den DAA-Portalen, dass Interessenten deutlich auf steigende Energiepreise sowie politische Ereignisse – oder die Kombination aus beidem – reagieren. Heizungssysteme auf Basis erneuerbarer Energien bieten Hausbesitzern eine Alternative, die sie unabhängiger von äußeren Einflüssen machen kann.“, sagt Rolf Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer.

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