dena-Statement zum IEA-Bericht Renewables 2022

Am 6. Dezember 2022 hat die International Energy Agency (IEA) ihren Bericht „Renewables 2022“ veröffentlicht, der Prognosen für den weltweiten Ausbau erneuerbarer Energien in den Bereichen Strom, Verkehr und Wärme bis 2027 enthält. In einem Statement bezog der Vorsitzende der Geschäftsführung der dena nun Stellung zu den Inhalten und Prognosen des Papiers.

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur. – © dena

Laut dem „Renewables 2022“-Bericht der IEA wird sich der Kapazitäten-Zuwachs in den nächsten fünf Jahren fast verdoppeln und damit Kohle als größte Stromerzeugungsquelle ablösen. Die IEA erwartet bis 2027 einen Anstieg der weltweiten Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien um 2400 Gigawatt (GW), was der gesamten Stromerzeugungskapazität des heutigen Chinas entspricht.

Eine Chance für Klimaschutz

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), dazu: „Die IEA sieht den Durchbruch der erneuerbaren Energien in kurzer Zeit voraus. Bedingt durch den beschleunigten Umbau des Energiesystems durch die Energiekrise sind das sehr gute Nachrichten für den Klimaschutz.

Anders als in der Vergangenheit befürchtet, ist auch der weltweit geplante Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft ein starker Treiber für den Ausbau von erneuerbaren Energien. Das ist nicht nur eine Chance für Industrieländer, die auf Wasserstoff und dessen Derivate angewiesen sind. Es ist auch eine Chance für viele Länder des globalen Südens: Vorausgesetzt, es werden vor Ort die richtigen Entscheidungen getroffen, die insbesondere den Erzeugerländern nutzen und nicht nur den Importländern.“

Bessere Rahmenbedingungen

Im Weiteren sieht Kuhlmann in dem IEA-Bericht auch klare Zeichen, dass sich Deutschland und Europa in Gefahr befinden, den Anschluss zu verlieren: „Die globale Dynamik für Klimaschutz wirkt wie ein Brennglas, das den Blick auf die verkrusteten über-regulierten Strukturen und die überbordende Bürokratie verweist. In Zeiten gewaltiger Dynamik zeigt sich, dass es nicht ausreicht, Weltmeister bei ambitionierten Klimazielen zu sein. Es müssen auch viel dringlicher als viele es gegenwärtig noch angehen, die Rahmenbedingungen verbessert werden, sodass Deutschland und die EU im industriepolitischen Wettlauf für Klimatechnologien den Anschluss zur Spitzengruppe nicht verlieren.“

So müsse nach Kuhlmann der Fokus jetzt noch viel stärker als schon geplant auf der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, dem Netzausbau und schnellen Hochlauf der Wasserstoffproduktion sowie entsprechender Infrastrukturen liegen.

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