Der Pelletmarkt gibt weiter nach

Nach einem schwachen Jahr 2015 weist der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) auch für das vergangene Jahr einen rückläufigen Absatz an Pelletkesseln und -öfen aus.

  • Bild 1 von 3
    © DEPV
  • Bild 2 von 3
    © DEPV
  • Bild 3 von 3
    © DEPV

Wie schon im Vorjahr geht der DEPV davon aus, dass der niedrige Ölpreis den Heizungstausch und somit auch den Zubau von Pelletfeuerungen 2016 gebremst hat. Trotz guter Förderbedingungen und dem Aufbruchssignal des Pariser Klimaschutzabkommens wurden nur rund 16.000 Öfen und 15.400 Kessel neu installiert, teilte der Verband am 16. Februar mit. Umstrukturierungen bei Pelletwerken führten dazu, dass mit 1,95 Mio. t in Deutschland weniger Pellets als prognostiziert hergestellt wurden. Der DEPV-Vorsitzende, Andreas Lingner, sieht die Branche für dieses Jahr dennoch gut aufgestellt, denn die moderne Holzenergie stehe Verbrauchern und Politik als klimafreundliche, wirtschaftliche und zukunftssichere Option für die Wärmewende zur Verfügung.

Trotz klimapolitischer Diskussionen und staatlicher Kampagne kam die Energiewende am Wärmemarkt laut DEPV auch 2016 nicht in Fahrt: Der angestrebte Zubau von 38.000 neuen Pelletkesseln und -öfen wurde mit 31.400 Stück nicht erreicht. Damit konnte 2016 zwar die 400.000ste Pelletfeuerung in Deutschland ausgezeichnet werden – gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2015 mit 32.500 neuen Feuerungen ist dies jedoch ein nochmaliger Rückgang um etwa 3 %.

31.400 verkaufte Pelletfeuerungen

Auch die hohen Fördersätze im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien (MAP), die mit dem Aktionsprogramm Energieeffizienz (APEE) im Januar 2016 nochmal um 20 % erhöht wurden, haben nach Ansicht des DEPV nicht zu einem Aufschwung am Wärmemarkt geführt. Eine gute Nachfrage in einigen Bundesländern bereits zu Beginn des neuen Jahres lasse die Pelletbranche jedoch mit verhaltenem Optimismus in die Zukunft blicken: Für das kommende Jahr geht der DEPV von einem Absatz von 33.000 Feuerungen (16.000 Kessel und 17.000 Pelletkaminöfen) aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen 2017 auf knapp 454.000 Anlagen anwachsen.

Andreas Lingner, Vorsitzender des DEPV, bekräftigt daher seinen Appell an die Politik, die attraktiven Förderprogramme breiter zu kommunizieren: „Heizungsbetreiber kennen häufig weder das einem Heizungstausch zugrunde liegende Klimaschutzpotential noch die Höhe der aktuellen staatlichen Zuschüsse im mittleren vierstelligen Bereich.“ Neben dem „Fördern“ könne auch ein moderates „Fordern“ der Wärmewende auf die Sprünge helfen, wie Baden-Württemberg mit seinem Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) zeige. „Daran sollten sich Bund und andere Länder ein Beispiel nehmen“, betont Lingner. Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, das auch im Bestand beim Heizungstausch einen gewissen Anteil an erneuerbaren Energien fordert. Der bundesweite Marktanteil bei Pelletheizungen stieg im Südwesten von 17,1 % im Jahr 2009 auf 23,6 % in 2016. Demgegenüber ging in Bayern, wo die meisten Pelletfeuerungen betrieben werden, der Bundesanteil im gleichen Zeitraum von 35,7 auf 27,4 % zurück, heißt es aus Berlin.

Produktion, Handel und Preise

Die Produktion in Deutschland lag 2016 mit rund 1,95 Mio. t Pellets knapp unter dem Vorjahresniveau von 2 Mio. t. Als Gründe dafür benennt der DEPV neben dem schwachen Zubau an Feuerungen auch der warme Winter 2015/2016 sowie der kurzzeitige Produktionsstopp der ehemaligen German-Pellets-Werke, bevor sie von neuen Eigentümern übernommen wurden. Der Verbrauch belief sich 2016 bundesweit auf 2 Mio. t. „Die Rohstoffsituation in Deutschland ist weiterhin hervorragend. Auch wegen der wetterbedingten Nachfrage rechnen wir für das laufende Jahr mit einem Anstieg der Pelletproduktion auf 2,3 Millionen Tonnen“, erklärte Lingner.

Die Preisentwicklung von Pellets war den Angaben zufolge auch im Jahr 2016 durch Kontinuität und Stabilität gekennzeichnet. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 230,84 Euro – das entspricht einem Preis von 4,62 Ct/kWh und damit einem Preisrückgang um 4,4 % im Vergleich zu 2015. Heizöl war 2016 im Schnitt mit 4,94 Ct/kWh um 6,9 % teurer als die Holzpresslinge, Gas kostete mit durchschnittlich 6,37 Ct/kWh sogar 37,9 % mehr. Laut DEPV waren Holzpellets zuletzt 2010 so günstig wie im vergangenen Jahr. Bundesweit wurden 2016 mit Pelletfeuerungen über 8 TWh Wärme erzeugt, so der Verband. Dabei sei der Ausstoß von rund 3 Mio. t CO2 vermieden worden.

www.depv.de