KI-Trends auf der GET Nord 2024

Die GET Nord präsentiert 2024 die Sonderschau AI CENTER@GET NORD. Die Si-Redaktion sprach im Vorfeld mit Danny Enwerem,
Director GET Nord, von der Hamburg Messe und Congress, was die GET Nord zu diesem Themenkomplex zu bieten hat.

Danny Enwerem, Director GET Nord.
Danny Enwerem, Director GET Nord. – © Hamburg Messe und Congress

Si: Herr Enwerem, was hat es mit der Sonderschau auf sich?

Danny Enwerem: Um Impulsgeber für die Digitalisierung im Elektro- und SHK-Handwerk als auch im gesamten Gebäudeenergiebereich zu bleiben, schärft die GET Nord stetig ihr Angebot und gibt zudem tiefgehende Einblicke in das enorme Potenzial von künstlicher Intelligenz. Das Elektro- und das SHK-Handwerk befinden sich mitten in der digitalen Transformation. Um den Herausforderungen gewachsen zu sein, sind entsprechende Softwarelösungen gefragt.

Ein wichtiger Anlaufpunkt für Besuchende, die sich über die branchenspezifischen Softwarelösungen informieren möchten, ist die Halle B2. Dort stellen namhafte Hersteller ihre innovativen Entwicklungen für das Handwerk vor, darunter Hottgenroth Software, Hero Software, Hausmann & Wynen, RPS Roland Piske Software, Streit Software, Tooltime, KWP Software und Meister 1.

Zu den brandaktuellen Themen auf der GET Nord gehört auch der Einsatz von KI in der handwerklichen Organisation. Zahlreiche Ausstellende zeigen, wie KI eingesetzt werden kann, um zum Beispiel Arbeitsprozesse zu erleichtern. So demonstriert beispielsweise der Hersteller Label Software, wie sich die innerbetriebliche Kommunikation durch die Integration von ChatGPT vereinfachen lässt. Spannende Einblicke in die Anwendungsbereiche von KI gibt des Weiteren das AI CENTER@GET NORD. Ergänzend dazu wird zur Umsetzung der Digitalisierung im Handwerk im Energy@GET-Nord-Forum praxisorientiertes Wissen vermittelt. In dem Vortrag „ChatGPT & Co. – KI im Handwerk praktisch nutzen“ erfahren die Besuchenden beispielsweise, wie generative KIs, wie ChatGPT, funktionieren und in der täglichen Arbeit konkret eingesetzt werden können.

Si: Die GET Nord hat sich schon bei ihrer Erstveranstaltung 2008 das gewerkeübergreifende Arbeiten, insbesondere zwischen den
Gewerken SHK und Elektro, auf die Fahnen geschrieben. Wie hat sich diese thematische und inhaltliche Kooperation in den letzten
Jahren entwickelt? Sehen Sie auch Fortschritte bei der Zusammenarbeit zwischen den Gewerken in den Handwerken?

Enwerem: In den vergangenen Jahren sind die Gewerke Elektro und SHK immer stärker zusammengewachsen und die Bedeutung des gewerkeübergreifenden Arbeitens nimmt weiter zu. Wir freuen uns, dass die GET Nord mit ihrem Konzept der Vernetzung der Gewerke frühzeitig diesen Weg gegangen und damit Vorreiter ist. Mit der zunehmenden Digitalisierung werden enge Absprachen unter den Gewerken in der Praxis immer mehr zur Normalität. Diese Notwendigkeit des Zusammenarbeitens spiegelt die GET Nord seit 2008 erfolgreich als Verbundmesse wider. Die Vernetzung der Gewerke wird stetig erfolgreich vorangetrieben. So präsentieren sich in diesem Jahr erstmalig die Elektro- und SHK-Fachverbände gemeinsam in der Halle B6. Die verkürzten Wege sind optimal, um sich gewerkeübergreifend zu informieren und fachlich auszutauschen. Die sehr gute Zusammenarbeit der Verbände und Gewerke zeigt sich auch bei der Erstellung eines gemeinsamen
Besuchermagazins aller norddeutschen Fachverbände zur diesjährigen Messe. Der Weg der Vernetzung und die enge Zusammenarbeit werden überall dort, wo es möglich ist, konsequent weitergeführt.

Si: Bei einer engeren Zusammenarbeit ist die Digitalisierung von großer Bedeutung. Wie bildet die GET Nord 2024 dieses Thema ab?

Enwerem: Die Digitalisierung ist heute nicht mehr wegzudenken und vor allem nicht mehr im Gebäudeenergiebereich. In zahlreichen innovativen Produkten, Systemen und Prozessen wird die Digitalisierung sichtbar, wie zum Beispiel bei einer Heizung, die sich mit dem Smartphone steuern lässt, oder bei Predictive Maintenance durch IoT und Machine Learning. Auf der GET-Nord präsentieren sich über 600 Ausstellende. Davon werden die meisten Lösungen oder Produkte präsentieren, die durch digitale Funktionen oder Technologien ergänzt werden. Im Energy@GET-Nord Bereich in Halle B2 werden beispielsweise Softwareprodukte und -lösungen vorgestellt. Das Thema Digitalisierung wird auch in den Fachforen behandelt. Das Energy@GET-Nord-Forum beispielsweise wird als Teil des Energy@GET-Nord Bereichs in Halle B2 die Themen Energiewende, Sektorenkopplung und Digitalisierung mit verschiedenen Vorträgen widerspiegeln. Behandelt werden unter anderem die Themen digitale Verbrauchsoptimierung im Gebäudebestand, Digitalisierung des Handwerks – Entlastung der Meister und Building Information Modeling (BIM).

Si: Sie haben auch eine neue Hallenaufteilung geplant. Wie sieht diese aus und wo sind die Softwareanbieter dieses Jahr zu finden?

Enwerem: Die GET Nord hat in diesem Jahr einzelne Bereiche neu strukturiert und die Ausstellungsfläche um eine neue Halle vergrößert. Mit der weiteren Halle A4 wird ein Teil des Ausstellungsbereiches für Heizsysteme und -technologien neu organisiert und gestaltet. Somit bespielt der Heizungsbereich zusammen mit der Halle A1 erstmalig das halbe A-Gelände, was eine fokussierte und kompakte Präsentation ermöglicht.
Der Sanitärbereich findet seinen Platz in der Halle B6, wo er Synergien mit dem Elektrobereich, insbesondere dem Bereich Licht, schafft. Der Elektrobereich wurde auf die Hallen B5 und B7 neu aufgeteilt. Der Werkzeugbereich bleibt in Halle B4, während in Halle B3 die Deutschen Meisterschaften der Anlagenmechaniker SHK durchgeführt werden. Die Softwareanbieter präsentieren ihre innovativen Produkte im Energy@
GET-Nord Bereich in Halle B2. Das Energy@GET-Nord-Forum sowie Elektro+Forum@GET-Nord finden ebenfalls in Halle B2 statt, die gemeinsam mit Halle B1 ein vielfältiges Rahmenprogramm bietet.

Si: Was hat AI CENTER@GET NORD in diesem Zusammenhang für eine Aufgabe?

Enwerem: Mit der neuen Kooperation mit AI.Hamburg gibt die GET Nord dem Handwerk noch mehr Möglichkeiten, sich mit dem Zukunftsthema künstliche Intelligenz (KI) zu beschäftigen und vertraut zu machen. Diese Kooperation ist wichtig, denn der Einsatz von KI ist für das Handwerk sehr relevant und wettbewerbsentscheidend. Denn mit KI lassen sich nicht nur Energie- und CO2-Einsparungen erzielen und Betriebskosten reduzierten, sondern KI kann außerdem für eine vorausschauende Instandhaltung von Gebäuden sorgen und eine Vielzahl von Aufgaben automatisieren und zahlreiche Prozesse im Tagesgeschäft optimieren. Wie wichtig KI für die Branche ist, wurde auch im Juni beim GET Nord Presse-Event, das bei AI.Hamburg stattgefunden hat, deutlich. Mit AI CENTER@GET NORD in Halle B1 EG erhalten die Besuchenden eine zentrale Anlaufstelle für die Zukunftsthemen rund um KI.

Si: Das weckt Erwartungen und Interesse. Wir freuen uns nun auf einen interessanten Messebesuch und sind selbstverständlich mit dem Si-Team vor Ort.

Das Interview ist in der Si 11/2024 erschienen.