Energieeffizienz und Klimaschutz durch digitale Gebäudetechnologien

Energieeffizienz Gebäudesektor
Die aktuelle Bitkom-Studie belegt, dass bis 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2 durch Gebäudeautomation eingespart werden können. – © Borderstep Institut, 2021

Digitale Vorgehensweisen im Gebäudesektor sind ein wichtiger Faktor im Hinblick auf Energieeffizienz und Klimaschutz. Mitunter als Hauptverursacher von CO2-Emissionen in Deutschland liegt die Verantwortung eben auch im Gebäudebereich. Durch Automation können nämlich bis 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Eines steht fest: Handeln müssen wir sofort. Das belegt eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom, die unter anderem von Techem unterstützt wird.

Für mehr Energieeffizienz im Gebäude braucht es einen transparenten Überblick über Verbrauch und Einsparpotenziale, was aufgrund der Komplexität analog nicht möglich ist. Als Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude hat Techem die Verknüpfung von Klimaschutz und Digitalisierung zum zentralen Handlungsfeld erhoben. In der Bitkom-Studie beschreibt das Unternehmen anschaulich, wie am Hauptsitz in Eschborn schon heute Heizungsanlagen sukzessive auf einen digitalen Leitstand aufgeschaltet werden. So kann es digital erhobene Verbrauchsdaten effektiv für Treibhausgaseinsparungen nutzen. Außerdem wertet es mittels Künstlicher Intelligenz (KI) gesammelte Echtzeitinformationen aus, und identifiziert Ineffizienzen, zum Beispiel bei Heizungsanlagen. In diesen Fällen macht der Leitstand frühzeitig auf Reparatur- oder Wartungsbedarf aufmerksam und vermeidet so unnötigen Energieverbrauch oder Kostenfallen. 

Digitalisierung des Gebäudesektors als Treiber in der Klimawende

„Eine gute Datenbasis senkt Kosten und ermöglicht bezahlbares, klimaschonendes und gesundes Wohnen. Denn Messen schafft Bewusstsein“, führt Matthias Hartmann, CEO bei Techem, aus. „Hierfür gilt es, das Messwesen für die verschiedenen Energieströme wie Strom, Gas oder Wärme in den Immobilien weiter zu bündeln. Nur so erhält man einen Gesamtüberblick über die Energieflüsse im Gebäude. Und kann diese optimieren und den Verbrauch senken. Gebäude der Zukunft müssen ein klimaschonender, vernetzter und gesunder Lebens- und Arbeitsraum sein“, so Hartmann weiter.

Enormes Einsparpotenzial durch digitale Lösungen und Produkte


Das große Potenzial der Gebäudeautomation belegt auch die Bitkom-Studie. Diese analysierte ausgewählte Technologien hinsichtlich ihrer Potenziale für Klimaschutz und Energieeffizienz. Demnach werden laut Studie derzeit noch mehr als 90 % des Energieverbrauchs im Gebäudesektor für das Heizen und die Warmwassererzeugung genutzt. Selbst wenn der Ausbau von Gebäudeautomation im Wärmebereich nur im aktuellen Tempo voranschreiten würde, könnten dadurch bis 2030 jährlich bereits bis zu 5,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Mit einem politisch gesteuerten Einsatz digitaler Technologien könnten sich die Einsparungen im gleichen Zeitraum sogar auf 10,8 Millionen Tonnen erhöhen. Weitere knapp 0,7 Millionen Tonnen Einsparpotenzial entfallen auf eine bedarfsgerechte automatisierte Kühlung und Beleuchtung. Und laut Studie bietet auch eine intelligente Sektorenkopplung inklusive geeigneter Speichermöglichkeiten großes Potenzial: Bei beschleunigtem Ausbau ließen sich bis 2030 jährlich weitere 3,28 Millionen Tonnen CO2 einsparen. So erlaubt die Digitalisierung auch das vielschichtige Miteinander dezentraler, erneuerbarer Energiequellen auszubalancieren. Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht zu halten und eine weitgehend CO2-neutrale Versorgung zu sichern. 

Matthias Hartmann, CEO von Techem: „Wir benötigen eine deutlich schnellere Geschwindigkeit für die Energiewende im Immobiliensektor. Nur wenn wir jetzt das Tempo deutlich anziehen und die Energiewende digitalisieren, gelingt es, die Klimaschutzziele doch noch zu erreichen.“

„Digitale Technologien können den Ausstoß von Treibhausgasen und den Energiebedarf von Gebäuden massiv senken. Sie sind schnell einsatzbereit, entfalten außerdem ihr Potenzial unmittelbar. Auch muss man sie daher viel stärker in der Klimapolitik berücksichtigen“, ergänzt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. 

Grafik zur Bitkom-Studie. – © Bitkom-Studie „Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien“, durchgeführt vom Borderstep Institut, 2021

HKVO-Novelle als Grundlage für mehr Verbrauchsbewusstsein


Der Klimaschutz kann durch Digitalisierung und die intensivere Nutzung von Daten erheblich vorangetrieben werden. Die jüngst verabschiedete Novelle der HKVO schafft dabei die Grundlage für die regelmäßige, unterjährige Verbrauchsinformation. Damit ist es jedoch nicht getan. „Die Studie zeigt einmal mehr, dass sich mit einer stabilen Datenbasis fundierte Schlussfolgerungen ziehen lassen, insbesondere über den Energieverbrauch in Immobilien. Wir benötigen jetzt verlässliche, politische Rahmenbedingungen. Lediglich dadurch kann für die bessere Nutzung anonymisierter Verbrauchs- und Messdaten zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden erreichen“, so Matthias Hartmann.

www.techem.de

(Mehr zur Bildquelle, Titelbild: Bitkom-Studie „Klimaschutz und Energieeffizienz durch digitale Gebäudetechnologien“, durchgeführt vom Borderstep Institut, 2021.)