Entwurf Richtlinie VDI 4635 Blatt 3.3

Herausgeber der Richtlinie VDI 4653 Blatt 3.3 „Power-to-X – Methanisierung – Systemparameter und Messgrößen“ ist die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU). – © VDI

Die Sektorenkopplung über Power-to-X-Technologien (PtX) ist eine Lösung, um der Volatilität erneuerbarer Energie erfolgreich zu begegnen. Um die globale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesem Bereich zu sichern, müssen weitere Entwicklungen zur Bewertung, Integration und Umsetzung von PtX-Anlagen zielorientiert geführt und gebündelt werden.

Dazu ist es wichtig, die positiven Effekte der Normung in den Prozess einzubeziehen und voll auszuschöpfen. Hier setzt die Richtlinie VDI 4635 Blatt 3.3 an.

Der vorliegende Entwurf der Richtlinie VDI 4635 Blatt 3.3 beschreibt die Grundlagen für die Planung von Methanisierungsanlagen in Power-to-Gas-Anlagen. Basis dafür sind die Definitionen der Begriffe und Systemparameter sowie die Abgrenzung der Anlagen „Methanisierung“ von den Anlagen zur Wasserstofferzeugung und der Bereitstellung der Kohlenstoffoxide.

Power-to-X bedeutet die Wandlung elektrischer Energie in einen Energieträger (gasförmig oder flüssig), in Wärme oder in ein Produkt (Rohstoff, Grundstoff). In der Richtlinienreihe VDI 4635 werden insbesondere die technischen Parameter der verschiedenen Prozesse der PtX-Kette definiert und standardisiert, damit Anlagen und Prozesse miteinander verglichen werden können. Außerdem werden Aspekte der Planung, Auslegung, Inbetriebnahme und Betrieb, Genehmigungs- und Sicherheitsfragen sowie systemische Aspekte adressiert.

Grüne Energie auch für energieintensive Industrien

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich die „weitgehende Treibhausgasneutralität bis 2045“ als nationales Klimaziel gesetzt. Dabei spielen Energiespeichersysteme und die Integration von sektorübergreifenden Power-to-Gas-Anwendungen, wie auch die in der Richtlinie VDI 4635 Blatt 3.3 behandelte Methanisierung, eine wichtige Rolle. Durch diese Technologien lassen sich die verschiedenen Bereiche der Wirtschaft auf grüne Energie umstellen – selbst solche, die als schwer transformierbar gelten wie der Schwerlast- und Schiffsverkehr oder Kohlenstoffdioxid (CO2)-intensive Industrien wie die Zement-, Stahl- oder Glasproduktion.

Stoffliche Energiespeichersysteme und insbesondere Methan (CH4), bieten dabei die Möglichkeit, große Energiemengen über unterschiedliche Zeitskalen zu speichern, zu transportieren und zu verteilen und dabei auch die bestehende Infrastruktur wie das europaweite Gasnetz sowie globale Verteilstrukturen und Lagerkapazitäten zu nutzen. Insofern kann die Integration dieser skalierbaren Power-to-Gas-Anwendungen gewährleisten, dass ein signifikanter Anteil erneuerbarer Energie insbesondere aus Wind und Photovoltaik zur Herstellung von Wasserstoff (H2) genutzt und zugleich CO2 als Wertstoff verstanden und verwertet werden kann. So werden die ambitionierten Klimaziele erreichbar.

Herausgeber der Richtlinie VDI 4653 Blatt 3.3 „Power-to-X – Methanisierung – Systemparameter und Messgrößen“ ist die VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU). Der Richtlinienentwurf kann zum Preis von 92,70 Euro unter www.beuth.de bestellt werden. VDI-Mitglieder erhalten 10 % Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien.

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