Fachhandel: Hier kauft der Handwerker am liebsten

Verarbeiter kaufen ihr Material bevorzugt beim Fachhändler – egal ob beim allgemeinen Baustofffachhandel oder spezialisierten Fachhandel. Das belegen Vorabergebnisse der BauInfoConsult Jahresanalyse 2018/2019. Allerdings wird der Direktvertrieb der Hersteller zunehmend zur Konkurrenz für die alteingesessenen Händler.

Wo kaufen Verarbeiter ihr Material ein? Noch ist der Fachhandel Anlaufstelle Nummer Eins. – © Bauinfoconsult

Ist der Fachhandel noch Anlaufstelle Nummer Eins beim Materialeinkauf? Dieser Frage wurde im Rahmen der jährlichen Trendstudie Jahresanalyse des Düsseldorfer Marktforschungsinstituts nachgegangen. Dazu wurden insgesamt 450 Bauunternehmer, Trockenbauer, Maler und SHK-Installateure in Telefoninterviews um die Einschätzung gebeten, wie viel Prozent ihrer Materialeinkäufe in den vergangenen zwölf Monaten jeweils über die unterschiedlichen Einkaufkanäle abgewickelt wurden. Es zeigte sich, dass über die Hälfte des bezogenen Materials (zusammengenommen 52 %) im Fachhandel (spezialisierter und allgemeiner (Baustoff)-Fachhandel) erworben wurde – egal, ob nun durch eine Telefonbestellung, per Fax, per E-Mail oder klassisch vor Ort an der Ladentheke. Damit ist der spezialisierte Fachhandel immer noch die erste Adresse für viele Bauakteure.

Materialeinkauf: Fachhandel bekommt Konkurrenz

Daneben hat sich der zuletzt immer stärker werdende Hersteller-Direktvertrieb als feste Größe im Kanon der verschiedenen Distributionswege etablieren können – zumindest nach Ansicht der Bauakteure. So geben die Befragten an, dass über ein Viertel ihres Materialeinkaufes aus 2017 (28 %) direkt über die Produzenten realisiert wurde. Auch die Webshops haben für den Materialbezug der Bauakteure mittlerweile einen gewissen Stellenwert erreicht, denn 11 % der verwendeten Produkte werden durch reine Webshopeinkäufe getätigt.

Der von vielen missliebig beäugte DIY-Handel fristet hingegen weiterhin ein Schattendasein bei den Bauprofis: Gerade mal 7 % des gesamten Materialbezuges wurde über die Baumärkte abgewickelt – wobei es sich dabei in der Praxis wohl eher um „Notkäufe“ handeln dürfte z.B. wenn gerade der passende Bohrer nicht zur Hand sein sollte oder auf den letzten Metern die Silikonkartusche aufgebraucht ist.

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