Fachkongress Holzenergie 2022

Anlässlich des am 8. und 9. November 2022 in Würzburg stattfindenden 22. Fachkongresses Holzenergie wies der Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie e.V. im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz auf die zentrale Rolle hin, die Holz bei der verlässlichen sowie klimaschonende Energieversorgung aus heimischen Quellen zukommt.

Der 22. Fachkongress Holzenergie findet am 8. und 9. November 2022 in Würzburg statt. – © www.fachkongress-holzenergie.de (Screenshot 27.10.2022)

FVH-Vorstand Sebastian Henghuber erklärte eingangs: „Bereits jetzt stellt Holz für die Strom- und Wärmegewinnung mit einem Anteil von 31 % aller erneuerbaren Energien das Zugpferd der Energiewende dar. Im Wärmebereich allein ist Holz mit einem Anteil von drei Vierteln der erneuerbaren Energien absolut dominierend.“ Henghuber betont: „Ohne moderne Holzenergie wird die Wärmewende weder im privaten Bereich, noch bei Prozess- und Industriewärme oder bei Wärmenetzen gelingen! Für den Ersatz von russischem Erdgas ist die Nutzung von Energieholz wie Ernteresten, Durchforstungsmaterial, Sägeresten, Altholz oder sonstigem minderwertigen und stofflich nicht verwertbarem Holz unverzichtbar. Die nachhaltige Energieerzeugung aus Holz hat eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz und der Energieversorgung.“

Politischer Gegenwind kontraproduktiv

Mit Blick auf aktuelle Herausforderungen für die Holzenergie ergänzte seine Vorstandskollegin Julia Möbus: „Obwohl die aktuelle Energiekrise nochmals verdeutlicht hat, dass wir dringend die Abkehr von fossilen Energien schaffen müssen, sieht sich die Branche derzeit großen, teilweise existenzbedrohenden Herausforderungen gegenüber: Der aktuell diskutierte Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur rückwirkenden Abschöpfung von Strommarkterlösen verkennt, dass auch Holzheizkraftwerke mit deutlich gestiegenen Brennstoffkosten konfrontiert sind. Eine rückwirkende Abschöpfung ist nicht nur ein massiver Vertrauensverlust, sondern könnte für viele Anlagenbetreiber von Holzheizkraftwerken das Ende ihrer Existenz bedeuten, da diese Erlöse vielfach bereits neu investiert wurden.

Auch die aktuell auf EU-Ebene diskutierten Entwürfe für die Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie passen laut den FVH-Vorständen nicht zu den Zielen für Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien. Im September 2022 hatte sich das EU-Parlament dafür ausgesprochen, dass so genannte „Primäre Holzbiomasse“, also Waldholz, die Förderfähigkeit verlieren soll und nicht über den Anteil hinaus, den es 2017 bis 2022 am Endenergieverbrauch hatte, auf die Ziele für erneuerbare Energien der EU-Mitgliedsstaaten anrechenbar sein kann.

Mit Blick auf die von der Bundesregierung zu erarbeitende Nationale Biomassestrategie appellierte Möbus an die Bundesregierung: „Die nationale Biomassestrategie muss die Grundlage zur Abkehr von fossilen Ressourcen durch erneuerbare und nachwachsende Quellen bilden. Die Holzenergiebranche ist bereit, ihren Beitrag zur Lösung der Energie- und Klimakrise zu leisten. Um die Vielfalt der Holzenergie, aber auch ihre Potenziale nicht von Beginn an auszubremsen, bedarf es eines ausgewogenen Dialogs über Verfügbarkeiten und effiziente Einsatzgebiete, bevor durch Gesetze Fakten geschaffen werden.“

Fachkongress mit Exkursion

Der 22. Fachkongress Holzenergie findet vom 8. bis 9. November mit anschließender Exkursion als Präsenzveranstaltung im Congress Centrum Würzburg statt. Unter dem Motto „Versorgungssicher, klimaschonend, innovativ – nachhaltige Holzenergie“ präsentieren sechzig Redner den Status Quo der Holzenergie und diskutieren gemeinsam mit Experten und Vertretern aus Politik, Praxis und Wissenschaft über deren Weiterentwicklung und Zukunft.

www.fachkongress-holzenergie.de