Fernwärmezentrale in Dettenhausen

In der Gemeinde Dettenhausen haben die drei Unternehmen Alfred Ritter GmbH & Co. KG, Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG und Stadtwerke Tübingen GmbH ein Wärmeversorgungskonzept der Zukunft aufgebaut.

Beeindruckende Technik auf imposantem Areal: Deutschlands aktuell größte Solarthermie-Dachanlage mit der neuen Energiezentrale links davor . – © Stadtwerke Tübingen

In ihren Fernwärmenetzen arbeiten die Stadtwerke Tübingen (swt) daran, die Anteile regenerativer Quellen immer weiter zu erhöhen. Besonders gut gelingt das in der von den swt neu erbauten Energiezentrale in Dettenhausen. Ein Fünftel der gesamten Wärmemenge stammt aus reiner Sonnenkraft. Möglich ist dies dank des Engagements der Alfred Ritter GmbH & Co. und der Ritter Energie. Auf der neu erbauten Lagerhalle der Alfred Ritter GmbH & Co. KG konnte Deutschlands aktuell größte solarthermische Dachanlage installiert werden. Projektiert und realisiert wurde diese Anlage durch Ritter Energie. Die Solarthermie-Anlage ist Bestandteil eines ganzheitlichen Energie- und Nachhaltigkeitskonzeptes für die Lagerhalle in Dettenhausen. 

Starke Partner und lokale Wertschöpfung entscheidende Faktoren

Entscheidend bei diesem technisch anspruchsvollen Großprojekt war, dass alle Partner an einem Strang zogen – und die Rückendeckung der Gemeinde hatten. Mit dem Rückzug der Dettenhäuser Wärme eG hatten die Stadtwerke Tübingen (www.swtue.de) seit Mitte 2019 zunächst provisorisch, später dauerhaft die Wärmeversorgung übernommen. Während der Übergangsphase wurde klar: Auf Dauer braucht es für die Gemeinde eine Wärmeversorgung, die technisch wie ökologisch betrachtet auf lange Sicht zukunftsfähig ist. Die Unterstützung durch die Gemeinde und das Interesse innerhalb der Bürgerschaft waren vorhanden. Drei große Unternehmen der Region engagierten sich und setzten das Großprojekt mit unterschiedlichen Komponenten innerhalb von nur zwei Jahren um.  

 „In Dettenhausen zeigt sich eindrücklich, was möglich ist, wenn Unternehmen kooperativ und konstruktiv die Versorgungszukunft einer Gemeinde im Blick haben“, sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Hier haben sich Unternehmen, die trotz ihrer ganz unterschiedlichen Branchen ein ähnliches Verständnis für eine klimafreundliche Zukunft haben, zusammengetan und investiert: In eine hochmoderne Wärmeversorgung, die beispielhaft mit dem neuesten Stand der Versorgungstechnik beweist, wie naheliegend und erfolgreich solche Synergien sein können.“

BHKW, Solarthermie und Wärmepumpe

In der neuen Energiezentrale erzeugen ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) und eine Wärmepumpe die Fernwärme. Die Solarthermie-Dachanlage liefert zur Wärme-Gesamtproduktion rund 20 % als vollständig klimafreundlicher Anteil. Ergänzt wird das System durch einen Spitzenlastkessel sowie zwei große Wärmespeicher. Für Konzeption und Bau der Wärmespeicher zeichnete sich mit der Firma BTD Behälter- und Speichertechnik Dettenhausen GmbH ebenfalls eine lokale Spezialfirma verantwortlich. Die Anlage hat einen Primärenergiefaktor von 0,28.

Ziel der swt ist die konsequente und sukzessive Erhöhung der Anteile regenerativer Energiequellen. Die Solarthermie-Anlage ist dazu ein erster Schritt, dem weitere folgen sollen. Mit der neu erbauten Infrastruktur können die Stadtwerke Tübingen in den nächsten Jahren den geplanten Ausbau des Fernwärmenetzes im swt-Konzessionsgebiet Dettenhausen vorantreiben.

Größte Solarthermie Dachanlage Deutschlands macht den Unterschied

Für die Gesamtkomposition und die ökologische Fernwärmequalität in Dettenhausen ist die Solarthermie-Dachanlage der Alfred Ritter GmbH & Co. KG eine entscheidende Komponente. Deshalb ist man bei Ritter Sport und Ritter Energie besonders stolz auf sie. Möglich war die Umsetzung nur, weil Ritter Sport bereits beim Bau der Lagerhalle das Gewicht der Anlage statisch berücksichtigen konnte.

„Als Familienunternehmen denken wir langfristig, nur so sind solche Investitionen überhaupt möglich“, sagt Asmus Wolff, Geschäftsführer Supply Chain bei Ritter Sport. „Wir sind bereits ein klimaneutrales Unternehmen und wir arbeiten jeden Tag daran, die Auswirkungen unseres Handelns so verantwortungsbewusst wie möglich für Mensch und Umwelt zu gestalten. Sowohl in den Ursprungsländern unseres Kakaos als auch hier, vor der eigenen Haustür.“

Auf dem Dach der Ritter Sport Lagerhalle wurden 468 Kollektoren mit einer Gesamtfläche von 2.312 m2 installiert. Sie können bis zu 1.125 MWh Wärme pro Jahr für das Wärmenetz der Stadtwerke Tübingen liefern.

„Wir freuen uns, dass über diese einmalige Kooperation mit der Alfred Ritter GmbH & Co. KG und den Stadtwerken Tübingen ein Vorzeigeprojekt direkt hier vor Ort realisiert werden konnte – lokal, mit kurzen Kommunikations- und Lieferwegen“, sagt Matthias Johler, Geschäftsführer von Ritter Energie. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn gute Ideen, technisches Know-how und die Bereitschaft mehrerer Partner zusammenkommen, ein Konzept mit Fokus auf klimafreundlicher Versorgung umzusetzen.

www.ritter-energie.de