Geberit liefert sanitäre Versorgung für bis zu 7.000 Flüchtlinge in Berlin

Geberit liefert für die Flüchtlingsunterkunft am Flughafen Tempelhof in Berlin die sanitären Anlagen. Es soll je eine WC-Dusch-Hotelbox für je 15 Bewohner zur Verfügung stehen.

Die sanitären Versorgungssysteme in der Unterkunft liefert Geberit. – © Sebastian Greuner

Geberit stattet eine Notunterkunft am Berliner Flughafen Tempelhof mit sanitären Anlagen aus. Bis zu 7.000 Menschen finden in den sechs Hangars platz. Am Ende soll je eine WC-Dusch-Hotelbox fu¨r je 15 Bewohner zur Verfu¨gung stehen.

„Standard ist hier eigentlich gar nichts“, berichtet Lars Kossler, dessen Installationsunternehmen Showcomfort fu¨r die Sanitärinstallation in den sechs Hangars in Berlin-Tempelhof verantwortlich ist. Denn alles, was hier fu¨r die sanitäre Grundversorgung von bis zu 7.000 Menschen errichtet wird, muss mobil, schnell ru¨ckbaubar und an geänderte Verhältnisse anpassbar sowie extrem robust sein, erklärt Geberit.

Je nach Hallengröße sollen in jedem der sechs Flugzeughangars ein oder zwei Sanitärinseln eingebaut werden. In deren Zentrum befinden sich eine Wärmepumpe, die Warmwasserspeicher mit rund 7.000 Litern Speicherkapazität versorgt sowie je eine Hebeanlage fu¨r die Abwasserentsorgung, so das Unternehmen. Rundherum sollen Hotelboxen mit WC und Dusche installiert werden, die aus Litauen importiert wurden – laut Kossler „einfach, weil sie sofort lieferbar waren“.

Hohe Anforderungen

Fu¨r die Trinkwasserversorgung sei vorwiegend Geberit Mepla sowie fu¨r Hauptzuleitungen Geberit Mapress im Einsatz, beim Abwasser Geberit PE-HD, Silent-PP und Silent-db20. „Das Abwasser wird nach oben u¨ber die Sanitärinseln abgefu¨hrt, daher spielt auch Schallschutz eine Rolle“, erklärt Kossler.

Weil ein Flughafen keine Kleinstadt fu¨r 7.000 Menschen sei, habe sein Unternehmen auch bei der Abwasserentsorgung ungewöhnliche Wege gehen müssen. „Wir trennen Schwarzwasser aus den WCs und Grauwasser aus den Duschen und fu¨hren diese getrennt ab“, so Kossler. Zum Einsatz kommen große Sanitärwände aus Geberit GIS. Kossler berichtet: „In den Sanitärinseln setzen wir vorgefertigte GIS IV Elemente ein, die allerdings nicht vorbestu¨ckt sind, ganz einfach, weil wir vieles nicht im Detail vorplanen können.“

Dennoch erreiche er durch die Vorfertigung einen wesentlich schnelleren Arbeitsfortschritt. Das metallische Trägersystem habe weitere Vorteile: Es lasse sich einfach anpassen. Und fu¨r Verankerungen, etwa von Waschanlagen, sollen die Metallprofile durchbohrt werden, um auch bei extremen Belastungen wie der Nutzung fu¨r Fußwaschungen sicheren Halt zu gewährleisten.

Lernkurve bei der Belastbarkeit

„Unsere Lernkurve ist steil, denn wo so viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, zeigen sich gnadenlos alle Schwachstellen. Sie mu¨ssen bedenken, dass die Sanitärboxen die einzigen abschließbaren Ru¨ckzugsorte hier sind“, erklärt Kossler. Glaselemente seien wegen der Verletzungsgefahr entfernt worden, einfache kunststoffummantelte Armaturen habe man Kossler in den Hotelboxen durch robuste Armaturen ersetzen lassen. Diese sind auf bis zu 1.700 Armaturenschläge pro Tag ausgelegt, erklärt Geberit. „Wegen der Erfahrungen aus anderen Projekten haben wir alle Armaturen mit Loctite verklebt“, berichtet Kossler, „denn sie wurden von findigen Bewohnern ausgebaut – und gegen Geld an Mitinsassen vermietet.“

Redundantes System mit permanenter Überwachung

Um Schäden im System zu vermeiden und Ausfälle lokal zu begrenzen, sind die Installationen bei Störmeldungen u¨berwacht, heißt es weiter. So werde etwa bei einem Stromausfall auch die Wasserversorgung unterbrochen, um Wasseraustritte zu verhindern. Gegen Verstopfungen sollen hinter jedem WC-Abfluss Revisionsklappen mit einem Fangrechen eingebaut sein, die Kossler mitentwickelt habe.

Ob Tennisball oder Windel: Was der Leitung gefährlich werden könnte, werde hier abgefangen und könne einfach entnommen werden. „Wir mu¨ssen nicht nur die Bewohner schu¨tzen, sondern haben auch eine hohe Sorgfaltspflicht wegen des Flughafengeländes, das unter Denkmalschutz steht“, so Kossler.

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