„Gipfel für Energiesouveränität“: Forderungen der Verbände-Allianz

„Für Energiesouveränität, gegen Versorgungslücken.“ So der aktuelle Aufruf eines Bündnisses von Verbänden an die Politik hinsichtlich unabhängiger Energielieferungen. – © Screenshot www.deneff.org (14.03.22)

Deutschland und Europa brauchen mehr Souveränität in der Energieversorgung. Um von russischen Energielieferungen schnell unabhängig zu werden und um Versorgungskrisen vorzubeugen, fordert ein breites Bündnis von über 20 Wirtschafts-, Umwelt- und Verbraucherverbänden einen „Gipfel für Energiesouveränität“.

Die unterzeichnenden Verbände rufen die Bundesregierung auf, wirksame politische und rechtliche Maßnahmen mit dem Ziel zu vereinbaren, Energieeinsparung und den Ausbau der Erneuerbaren Energien „in einem nie dagewesenen Tempo“ zu beschleunigen. Bundeskanzler Olaf Scholz sowie der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sollten zu diesem Gipfel zeitnah einladen, fordert die Verbände-Allianz.

In dem Aufruf erklären die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner ihre Bereitschaft, die Bundesregierung dabei zu unterstützen, alle Kräfte und Ressourcen zu aktivieren. Durch öffentliche Appelle zum Energiesparen, zur Nutzung Erneuerbarer Energien und durch gezielte Unterstützung zahlreicher, teils einfacher, technischer Maßnahmen ließe sich schon kurzfristig der Erdgasbedarf deutlich senken. Neben der energetischen Modernisierung von Gebäuden, in denen der größte Teil des importierten Erdgases genutzt wird, spielen auch Unternehmen und öffentliche Infrastruktur eine wichtige Rolle.

Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören:

  • B.A.U.M. e. V. – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
  • Bundesverband Wärmepumpe e. V.
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V.
  • Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung
  • Bundesverband für Betriebs- und Regenwasser e. V.
  • Bundesvereinigung Bauwirtschaft
  • Deutscher Industrieverband Concentrated Solar Power e. V.
  • Deutsche Umwelthilfe
  • Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V.
  • Deneff EDL-Hub
  • Deutsches Energieberater-Netzwerk e. V.
  • Deutscher Naturschutzring
  • Energieberaterverband GIH
  • Fachverband Einblasdämmung
  • Germanwatch e. V.
  • Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.
  • Repräsentanz Transparente Gebäudehülle
  • Verband für Energiedienstleistungen, Effizienz und Contracting e. V. (vedec)
  • Verband Fenster + Fassade (VFF)
  • Verbraucherzentrale Bundesverband e. V.
  • Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI)
  • WWF Deutschland

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wecke Erinnerungen an die zum Teil ebenfalls mit Kriegen verbundenen Ölkrisen vergangener Jahrzehnte. Seit langem drängende energiepolitische Herausforderungen müssten jetzt entschlossen angegangen werden. Zum Heizen und für Industrieprozesse, in Kraftwerken und für Kraftfahrzeuge verbrauche Deutschland aktuell große Mengen fossiler Energie aus Russland. Um eine drohende Versorgungslücke abzuwenden, müsse es jetzt nicht nur darum gehen, Importe zu diversifizieren, sondern die Potenziale für die sparsame und effiziente Energienutzung und für den Ausbau der Erneuerbaren Energien umgehend zu erschließen.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand, Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz: „Energiesparen ist zum Gebot der nationalen Sicherheit geworden. Allein durch Umstellung der Energieversorgung lässt sich die ‚strategische Gaslücke‘ nicht schließen. Wir rufen daher die Bundesregierung auf, Energieeffizienz als stille Reserve nutzen und stehen mit versammelter Expertise zum Gespräch bereit.”

Das vollständige Papier finden sie hier.

www.deneff.org