Grundsatzpapier für die Schullüftung

In vielen Schulen ist schlechte Luft leider immer noch ein Missstand, und eine Mindestanforderung, die die Rahmenbedingungen für maschinelle Lüftungssysteme definierte, fehlte bislang. Ein solches Papier wurde jetzt von mehreren Branchenverbänden veröffentlicht. 

Udo Jung, Vorstandvorsitzender des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA – © Trox

Das einseitige, von VDMA (Fachverband Allgemeine Lufttechnik), BTGA, FGK, dem Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte und der TGA-Repräsentanz Berlin veröffentlichte Grundsatzpapier sieht unter anderem einen Außenluftvolumenstrom von mehr als 25 m³/h pro Person im Raum, einen Schallleistungspegel von weniger als 43 dB(A), Außenluftfilter mit mindestens ePM1 50 % gemäß ISO 16890, eine behagliche und vollständige Raumströmung oder einen verpflichtenden Einsatz von Wärmerückgewinnung und bedarfsorientierter Einzelraumregelung vor. 

Minimale Anforderungen

Die Rahmenbedingungen listen damit die minimalen Anforderungen und Entscheidungskriterien an maschinelle Schullüftungssysteme auf, die beim Entwurf von Förderprogrammen oder offiziellen Richtlinien berücksichtigt werden sollten. Sie beziehen sich auf typische Klassenräume mit ca. 30 Schülern und einer Größe von 50 bis 90 m². Außerdem wird von einer für Klassenräume typischen Aktivität ausgegangen. Für Fachleute und die vertiefte Detailausführung werden zudem die existierenden Normen und Richtlinien genannt.

Grundanforderungen an maschinelle Lüftung

Udo Jung, Vorstandvorsitzender des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA und Geschäftsführer Vertrieb, Technik, Produktion bei der Trox GmbH erläutert die Argumente für maschinelle Lüftungssysteme in Bildungseinrichtungen: „Gerade in Skandinavien wird seit über 20 Jahren durch Regelungen und die Finanzierung maschineller Lüftungsanlagen eine stetig gute Luftqualität in einem Großteil der Schulen erreicht. Auch deshalb ist man dort wesentlich besser durch die Pandemiezeiten gekommen, Schüler und Lehrer profitieren zudem von deutlich besseren Lern- und Arbeitsbedingungen. In Deutschland ist hingegen praktisch nichts passiert. Dabei sind die erforderlichen technischen Lösungen seit Jahren verfügbar – wir freuen uns daher, dass mit dem nun veröffentlichten Grundsatzpapier eine geschlossene und von allen vertretbare einfache Forderung vorliegt, in dem die Grundanforderungen an maschinelle Lüftung in Schulen kurz, prägnant und verständlich definiert werden.“ 

Das Grundsatzpapier „Mindestens zu erfüllende Rahmenbedingungen bei der Planung von maschinellen Schullüftungssystemen“ steht auf der Webseite des VDMA (https://bit.ly/3wBrX6G) zum Download zur Verfügung.

www.vdma.org