Hansgrohe: Wassersymposium 2022

Keynote von Prof. Dr. Judith Walls: „Wir haben die planetaren Grenzen bei Biodiversität, Klima und Wasser überschritten. Nachhaltigkeit ist das drängendste Problem unserer Zeit.“ – © Hansgrohe SE

Zum Thema „Wertvolles Wasser“ trafen sich Wasserexperten, Lehrende, Multiplikatoren und Interessierte am Hansgrohe-Unternehmensstammsitz im Schwarzwald. Im Zentrum der Veranstaltung standen der Wasserschutz, die nachhaltige Nutzung des kostbaren Guts und die Begrenzung schon entstandener Schäden.

Unter dem Eindruck des europäischen Dürresommers 2022 waren sich auf dem 9. Hansgrohe Wassersymposium alle einig: Wir Menschen müssen unseren Umgang mit der kostbaren Ressource unverzüglich überdenken. Zusammen mit der Klima- und Energiekrise zeigt auch die Wasserkrise, dass wir so nicht weitermachen können. Weder in der Politik noch in der Wirtschaft noch in der Gesellschaft. Der Tenor unter den Teilnehmenden lautete: Es bleibt uns nicht viel Zeit, um gute Antworten auf all die drängenden Wasserfragen zu finden. Und sie umzusetzen. Und so waren die Vorträge in der Hansgrohe Aquademie mit Weckrufen gespickt.

Das Handeln jedes Einzelnen zählt

Wie erfolgreiche Wege aus dem „business as usual“ aussehen könnten, reflektierte unter anderen die Keynote-Speakerin Dr. Judith Walls von der Universität St. Gallen. Die Professorin für Nachhaltigkeitsmanagement nahm die Chefetagen der Wirtschaftswelt unter die Lupe. Nehmen unsere Leader den Klimaschutz ernst genug, und wie machen sie ihre Unternehmen resilient? Walls brachte Praxisbeispiele und skizzierte ein zukunftsfähiges, vorausschauendes Managementbild. Sie betonte, wie viel günstiger Investitionen seien, die Klimaproblemen aktiv entgegensteuerten. Unternehmer, so die Professorin, sind besser positioniert, um Nachhaltigkeitsherausforderungen mithilfe von Innovationen zu adressieren als Politiker. Sie verfügen über die Fähigkeit, Handlungen schneller vorzunehmen. Walls positiver Ausblick: „Es gibt Lösungen, und jeder Einzelne kann enormen Einfluss ausüben. Was wir jetzt brauchen, sind mehr Führungskräfte, die in Aktion treten.“

Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE, stellte sas Leuchtturmprojekt des Armaturen- und Brausenherstellers vor: Grün. Grüner. Eco 2030. – © Hansgrohe SE

Das nachhaltigste Bad der Welt

Um diese Dringlichkeit weiß auch Gastgeber Hans Jürgen Kalmbach. Der Vorsitzende des Vorstands der Hansgrohe SE berichtete, dass alle globalen Standorte des Unternehmens im Hinblick auf ihre eigenen Emissionen jetzt klimaneutral seien. Er stellte auch das Leuchtturmprojekt des Armaturen- und Brausenherstellers vor: Grün. Grüner. Eco 2030.

Ganz oben auf der Hansgrohe-Agenda stehe: Alle wasserführenden Produkte klimafreundlich auszustatten. Und so werde jede Brause und jede Armatur des Hauses in den kommenden Jahren mit EcoSmart- und/oder CoolStart-Technologie versehen, was den Wasserverbrauch pro Produkt um bis zu 60 % verringert. „Das Hansgrohe-Leitbild ist am Wohl des Planeten ausgerichtet. Wasser ist Leben und unsere Leidenschaft. Wir schaffen begeisternde Momente mit Wasser und schützen dabei dieses wertvolle Element. Deswegen integrieren wir Wasserspartechnologien bis 2030 in unser komplettes Produktportfolio. Denn im Gebrauch unserer Produkte liegt der größte CO2-Hebel. Und unsere Vision geht noch weiter. Wir haben uns vorgenommen, das nachhaltigste Bad der Welt zu gestalten. Mit einem um 90 % reduzierten Wasser- und Energieverbrauch und damit auch 90 % weniger CO2-Emissionen“, sagte CEO Hans Jürgen Kalmbach.

Für einen Wash Bus in Südafrika bekam Gregor Anderhub (li.) von Viva con Agua vom Hansgrohe CEO Kalmbach (re.) einen Spendenscheck überreicht. – © Hansgrohe SE

Alle für Wasser. Wasser für alle

Wie wichtig Bildung für den Wasserschutz ist, zeigte Gregor Anderhub, Gründer und Geschäftsführer der Schweizer NGO Viva con Agua eindrücklich. Er und sein Team sensibilisieren für die Wasserungleichheit auf der Erde und plädieren für einen niedrigeren Wasserfußabdruck in der ersten Welt. Das Anliegen der Non-Profit-Organisation ist es, allen Menschen auf der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu hygienischen Sanitäranlagen zu ermöglichen. Der Klimanetzwerker hatte Berichte und Bilder von Projekten im globalen Süden im Gepäck. Für einen Wash-Bus in Südafrika bekam Viva con Agua vom Hansgrohe-CEO Kalmbach einen Spendenscheck überreicht. Während des Wassersymposiums konnten sich die Gäste noch mit einem grünen Fingerabdruck auf einer Leinwand verewigen. Pro Fingerabdruck erhöhte sich die Spende um 50 Euro, sodass Hansgrohe jetzt 10.000 Euro spendet.

Gemeinsam für eine saubere Zukunft

Nach weiteren Vorträgen gab es eine Podiumsdiskussion. Am Nachmittag konnte das Publikum tiefer in einzelne Themen eintauchen und, je nach Interessengebiet, an drei Workshops teilnehmen. Das Hansgrohe Wassersymposium 2022 moderierte Susi Krauseneck, und für musikalische Untermalung sorgte das Magnus Mehl Trio.

www.hansgrohe-group.com

Wege aus der Plastikflut: Die interaktive Wissenswerkstatt von Prof. Dr. Andreas Fath setzt sich eindrucksvoll mit der Verschmutzung unserer Gewässer durch Makro- und Mikroplastik auseinander. – © Hansgrohe SE