Laut der aktuellen Planung gibt es in diesem Jahr nun doch kein Geld für die Zuschussvariante der KfW-Förderung „Altersgerecht Umbauen“. Damit sei laut der Aktion Barrierefreies Bad das in Anbetracht des demografischen Wandels so wichtige Programm vorerst eingestampft.
Im vorgelegten Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt ist im Jahr 2022 kein Geld für die KfW-Förderung 455-B „Altersgerecht Umbauen“ vorgesehen. Gründe dafür: Der Krieg in der Ukraine, seine Folgen für Deutschland und die Corona-Krise verursachen unvorhergesehene hohe Ausgaben in diesem Jahr. Diese sollen durch Neuverschuldung, aber auch Einsparungen finanziert werden.
Koalitionsvertrag ist Makulatur
Wer seit Monaten auf den Neustart dieses KfW-Programms gewartet hat, wird nun enttäuscht sein. Makulatur sind damit auch die Aussagen im Koalitionsvertrag auf Seite 89:
„…Wir werden unseren Einsatz für altersgerechtes Wohnen und Barriereabbau verstärken und die Mittel für das KfW Programm auskömmlich aufstocken…“, heißt es in diesem.
KfW-Programm sorgte für hohen Umbauanreiz
Die Beantragung dieser KfW-Mittel, die in den letzten Jahren stattfand, zeige, dass die Menschen ein stärkeres Bewusstsein für die Reduzierung von Barrieren entwickelt haben. Der Bedarf sei riesig. Schließlich sind lediglich 1,5 % der Wohnungen in Deutschland altersgerecht. Bis 2035 würden, so die Aktion Barrierefreies Bad, einer von der KfW in Auftrag gegebenen Studie des Instituts für Wohnen und Umwelt (IWU) zufolge sogar rund zwei Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Dem KfW-Programm 455-B schrieb die Erhebung neben der hohen Wirksamkeit für altersgerechtes Umbauen auch positive volkswirtschaftliche Effekte zu: Durch den barrierereduzierten Umbau und die Möglichkeit des Verbleibs in der eigenen Wohnung würden stationäre Pflegekosten von jährlich circa 100 Millionen Euro gespart.
Andere Fördermöglichkeiten
Im KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“ wurden in den vergangenen Jahren jeweils 10 % Zuschuss, maximal 5.000 Euro, für beispielsweise den Badumbau gewährt. Je nach persönlicher Situation und Wohnort gibt es jedoch noch andere Fördermöglichkeiten für den altersgerechten oder barrierefreien Umbau. Hierzu zählt beispielsweise die Kreditvariante des KfW-Programms für altersgerechtes Umbauen „Programm 159“. Es werden aber auch Mittel der Länder und Kommunen aufgeführt, die sogenannten „Wohnumfeld verbessernden Maßnahmen“ der Pflegekassen oder auch steuerliche Absetzmöglichkeiten. Auf der Partner-Website von Aktion Barrierefreies Bad www.gutesbad.de/foerdermittel-suche steht eine Online-Abfrage für die persönliche Recherche zur Verfügung.