Kommunales Kompetenzzentrum Wärmepumpe in Planung

Der Landkreis Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen richtet zusammen mit dem SHK-Handwerk ein Kompetenzzentrum Wärmepumpe in der Berufsschule der Kreisstadt Eschwege ein. Hier werden ab Sommer 2024 Auszubildende, Handwerker, aber auch Bürger geschult.

Projektgruppe "Kompetenzzentrum Wärmepumpe" Werra-Meißner-Kreis bestehend aus 11 Teilnehmern, ganz rechts Landrätin Nicole Rathgeber
Das Projekttreffen „Kompetenzzentrum Wärmepumpe“ für den Werra-Meißner-Kreis mit den Akteuren aus Kreishandwerkerschaft, SHK-Innung und Kreisverwaltung unter Leitung von Landrätin Nicole Rathgeber (rechts). – © Verwaltung Werra-Meißner-Kreis

Laut der Verwaltung des Werra-Meißner-Kreises verunsichert der Umstieg von fossilen Heizungen auf klimaneutrale Heizsysteme wie die Wärmepumpe viele Bürger. Deshalb hatte die Kreisverwaltung zusammen mit der lokalen SHK-Innung und der Kreishandwerkerschaft die Idee, ein Wärmepumpen-Kompetenzzentrum zu entwickeln, das umfassend Interessierte informiert und schult.  Das ganzheitliche Informationskonzept soll nicht am Gehäuse der Wärmepumpe haltmachen, sondern betrachtet das gesamte Gebäude, das Wärmeverteilsystem und die Energiebereitstellung der Wärmepumpe.

Gerade im ländlichen Raum wie im Werra-Meißner-Kreis mit vielen älteren Einfamilienhäusern und einem hohen Anteil von denkmalgeschützten Fachwerkhäusern ist für den erfolgreichen Einsatz von Wärmepumpen eine gute Planung und Umsetzung dringend erforderlich, um keine bösen Überraschungen z. B. durch hohe Betriebs- und Unterhaltungskosten zu erleben.

Informationen gefragt

„Mit einem großen Kraftakt bringen wir ein bundesweit einzigartiges Kompetenzzentrum für die Wärmepumpentechnik an den Start“, sagt Nicole Rathgeber, Landrätin des Werra-Meißner-Kreises. „Auf Bundesebene werden von der großen Politik Gesetze erlassen – wir vor Ort handeln! Unser Ziel ist es, den Bürgern eine wirtschaftliche Alternative im Bereich der Gebäudebeheizung aufzuzeigen. Somit werden die Voraussetzungen geschaffen, Gebäude mit einer klimaneutralen Technik optimal und wirtschaftlich zu versorgen“, so Rathgeber weiter.

Das neue Heizungsgesetz verunsichert laut der Verwaltung viele Verbraucher und Hauseigentümer, wie z. B. durch den Fachkräftemangel, komplizierte und undurchsichtige Fördermöglichkeiten oder Kostenexplosionen. Weiterhin zeigen sich bereits viele Probleme bei bereits eingebauten Wärmepumpenheizungen in Bestandsgebäuden. Hier werden Unzulänglichkeiten im Bereich der Planung aber auch in der Installation und Betrieb deutlich.

Herausforderung Wärmepumpe

„Der Wandel in der Heiztechnik hin zur Wärmepumpe mit ihrer anspruchsvollen Technik ist eine große Herausforderung“, sagt Bernd Schrader, Obermeister der SHK-Innung im Werra-Meißner-Kreis. Er ergänzt: „Mir ist es ein großes Anliegen, die Ausbildung und Fortbildung in den Mittelpunkt zu stellen, um die bestmögliche Versorgung im technischen und planerischen Bereich in Sachen Wärmepumpen in unserer Region sicher zu stellen.“

Landrätin Rathgeber greift dies auf: „Gut ausgebildete und qualifizierte Handwerker und Planer machen qualitativ gute Arbeit. Davon profitieren die Bürger. Zufriedene Kunden bedeutet aber letztendlich auch erfolgreiche Handwerker und damit gute wirtschaftliche Bedingungen.“

Kompetenzzentrum Wärmepumpe

Viele Experten finden laut Verwaltung das Konzept aus dem Werra-Meißner-Kreis hervorragend und sehr wichtig. Jedoch gibt es auf Landes- als auch auf Bundesebene keine Förderung für das Projekt. Um trotzdem das modellhafte Vorgehen mit hoher Qualität umzusetzen, wurde die Planung zur Schaffung des Kompetenzzentrums völlig neu konzipiert. Die Einrichtung unterstützen jetzt Sponsoren.

Das Kompetenzzentrum wird in die Beruflichen Schulen Eschwege einziehen und nach aktuellen Stand (Oktober 2023) im Sommer 2024 betriebsbereit sein. Dann können im nächsten Schuljahr die Auszubildenden davon profitieren. Regelmäßig wird es Veranstaltungen für Bürger in den Räumen geben, damit diese sich umfassend über die Wärmepumpen-Technik informieren können und diese auch im Betrieb erfahren.

www.werra-meissner-kreis.de