Langfristiger Tarifabschluss für die SHK-Handwerksbranche in NRW

Ausschuss-Sprecher Peter Schlüter. – © FV SHK NRW

Planungssicherheit für die Betriebe und ein moderates Lohnplus für die Beschäftigten sind das Ergebnis der aktuellen Tarifverhandlungen. Darauf haben sich Fachverband SHK NRW und IG Metall am 15. Februar 2022 bei ihrem Abschluss über 24 Monate geeinigt.

Kern der – wie üblich zunächst vorläufigen – Tarifeinigung ist eine stufenweise Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen über insgesamt zwei Jahre:

  • 3,25 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten bei einer Laufzeit von 12 Monaten ab dem 1. März 2022. Im zweiten Schritt folgt dann ab März 2023 eine Anhebung um 2,25 % auch für 12 Monate. Das ergibt eine Gesamtlaufzeit bis zum 29.02.2024.
  • Bei den Auszubildenden gibt es schrittweise nach Lehrjahren gestaffelte Anhebungen: Ab März 2022 zum Einstieg 30 Euro mehr und ein Plus von 40 Euro für die folgenden Ausbildungsjahre. Ab März 2023 wird dann in einem zweiten Schritt um weitere 20-25 Euro angehoben.
  • Kein Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen

Bewertung

„Der Tarifpolitische Ausschuss des Fachverbandes hat stets bekräftigt, für die Beschäftigten etwas tun zu wollen. Bei Lohn und Gehalt und auch bei den Auszubildenden. Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage und in dem Bewusstsein, was die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auch und gerade in diesen Zeiten leisten“, so Ausschuss-Sprecher Peter Schlüter. Er erklärt weiter: „Wir wollten aber auch eine langfristige Lösung, um den Betrieben weitmögliche Kalkulations- und Planungssicherheit bieten zu können – ohne dass der Abschluss vor allem nach hinten raus aus dem Ruder läuft. Das ist auch mit der ausgedehnten Laufzeit bis ins Jahr 2024 gelungen. Mit Blick auf die kompletten 24 Monate reden wir nun, wenn man es ganz einfach sieht, von einem durchschnittlichen Jahresplus von 2,75 %“.

Einen Grund für die schwierigen Verhandlungen sieht der Justitiar des Verbandes rückblickend in der hohen Erwartungshaltung der Arbeitnehmer, denn die IG Metall habe einen ganzen Strauß von Forderungen aufgemacht – und in dem Zusammenhang stets betont, dass das als Gesamtpaket zu sehen sei. „Und dazu gehörte neben der aus unserer Sicht nicht passenden Entgeltforderung von 5,5 % auf nur 12 Monate zum Beispiel auch der geforderte Tarifvertrag zum Ausgleich von Rentenabschlägen. Der hätte bedeutet, dass Betriebe die Rente derjenigen Arbeitnehmer aufstocken, die vorzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Das ist aus Sicht der Arbeitgeber, zumal in Zeiten eines sich noch verschärfenden Fachkräftemangels, das falsche Signal, vor allem von Seiten der Tarifparteien“, wie der Verbandsjustitiar weiter erläutert.

Aus Sicht der Verhandler des Verbandes ist das Ergebnis der Tarifrunde angemessen und moderat, unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Umstände und eines eher ungewissen Ausblicks wie auch bei der Einordung in die aktuelle Tariflandschaft. Mit den höheren Ausbildungsvergütungen verbinden die Tarifpartner im Übrigen einen positiven Effekt für die Nachwuchsgewinnung. Spätestens Mitte März steht das Tarifergebnis offiziell fest, wenn die von den Verhandlungskommissionen erzielte Einigung gemäß dem üblichen Procedere auch von beiden Seiten endgültig genehmigt wurde.

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