Nationaler Wasserstoffrat empfiehlt Studie Wärmemarkt

Empfehlung Studie Wärmemarkt des Nationalen Wasserstoffrats. – © Nationaler Wasserstoffrat

Der Nationale Wasserstoffrat hat sich in seiner Sitzung am 16. April 2021 mit dem Thema Wärmemarkt befasst und eine Empfehlung ausgesprochen.

Um bei der notwendigen „Dekarbonisierung des Wärmesektors“ Fortschritte zu erzielen, hat der Nationale Wasserstoffrat empfohlen, eine Studie in Auftrag zu geben. Ziel ist, dass der Rat im Frühjahr 2022 Empfehlungen an die Bundesregierung auf einer präzisen Daten- und Erfahrungsgrundlage abgeben kann. Sie sollen im Sinne einer Roadmap Optionen aufzeigen für einen dekarbonisierten Wärmemarkt 2050. Der Nationale Wasserstoffrat fordert, dass die Politik bis dahin keine Grundsatzentscheidungen für oder gegen einen Wärmemarkt mit grünen Gasen bzw. Wasserstoff trifft.

Hintergrund

Aus der Empfehlung zur Studie Wärmemarkt: Der Bereich der Wärmenutzung (Warmwasser, Gebäude- und Prozesswärme; 2019 nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie mit 1330 TWh Endenergieverbrauch angegeben) steht vor erheblichen Herausforderungen. Bis spätestens 2050, so sehen es die Pläne der EU vor, muss dieser lokal und regional organisierte Sektor klimaneutral versorgt sein. Dabei stellt sich die Frage nach einem volkswirtschaftlich kosteneffizienten und für den Wärmenutzer bezahlbaren Erreichen dieses Zieles. Neben den wichtigen ökonomischen Aspekten sind zudem die Themen Akzeptanz, Versorgungssicherheit und Resilienz des Transformationspfades von elementarer Bedeutung. So müssen die Auswirkungen neuer, klimaneutraler Formen der Wärmebereitstellung auf Infrastrukturbedarfe, Umstellungskosten, technische Umsetzbarkeit, systemische Gesamteffizienz und langfristige Nachhaltigkeit hin untersucht werden. Mit Blick auf Kostenentwicklungen, Technologie- und Implementierungskapazitäten müssen geeignete Übergangspfade im Zeitablauf sowie ggf. geeignete Förderung definiert werden.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass Wärme oftmals hochgradig regionale und lokale (örtliche Ressourcen, zentrale bzw. dezentrale Bereitstellung, Vorhandensein von Gas- und Wärmenetzen etc.), sowie ganz erhebliche saisonale Spezifika aufweist und heterogen bezüglich Temperaturniveaus (Gebäudesektor, Prozesswärme mit Nieder- und Hochtemperatur) ist. Die Dekarbonisierung des Wärmemarkts erfolgt dabei im Kontext der Transformation des gesamten Energiesystems, was in einer Analyse angemessen zu berücksichtigen ist. Die Komplexität der Fragebeantwortung spiegelt sich auch in den hohen Abweichungen wider, die verschiedenste Studien der letzten Zeit allein hinsichtlich der Bedarfsschätzungen für grüne Gase für einen dekarbonisierten Wärmemarkt für das Jahr 2050 adressierten. Belastbare Empfehlungen für politisches Handeln lassen sich vor diesem Hintergrund noch nicht verantwortbar treffen.

„Wasserstoff für die Luftfahrt in Deutschland“

In einer weiteren Stellungnahme zu „Wasserstoff für die Luftfahrt in Deutschland“ entwirft der Wasserstoffrat Konzepte für eine klimaneutrale Luftfahrt.

Die beiden Dokumente können hier heruntergeladen werden.

https://www.dena.de/der-nationale-wasserstoffrat-und-die-nationale-wasserstoffstrategie/