Neue Regeln zur EU-Trinkwasser-Richtlinie

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Die neuen EU- Anforderungen betreffen die komplette Bandbreite an Produkten im Sanitär- bzw. Trinkwasserbereich wie etwa Rohrleitungen, Ventile, Pumpen, Wasserzähler oder Armaturen. – © Commission Delegated Regulation (EU) 2024/371, Annex

Nachdem Anfang 2021 die Neufassung der EU-Trinkwasserrichtlinie in Kraft getreten ist, wurde diese nun um weitere Regelungen ergänzt. Betroffen von den neuen Vorgaben sind ab 2027 sämtliche Produkte und Materialien, die mit Trinkwasser in Berührung kommen. Ziel des Regelpakets der Europäischen Union ist eine Anpassung der Mindesthygieneanforderungen im gesamten EU-Binnenraum.

Ab 2027 werden demnach für Produkte, die für die Neuerrichtung oder Instandsetzung von Trinkwasserversorgungsanlagen verwendet werden, EU-weit strenge Hygieneanforderungen eingeführt. Was für Konsumenten und Verbraucher eine Stärkung des Gesundheitsschutzes bedeutet, heißt für die Hersteller der betroffenen Produkte: Das Ganze ist mit einer erheblichen Umstellung hinsichtlich Prüfanforderungen und Konformitätsbewertung zur Sicherstellung der Produktsicherheit verbunden. (s. Amtsblatt der Europäischen Union, Ausgabe 23/04/2024 (EN).

Verpflichtende Zertifizierung

Die neuen Anforderungen betreffen die komplette Bandbreite an Produkten im Sanitär- bzw. Trinkwasserbereich wie etwa Rohrleitungen, Ventile, Pumpen, Wasserzähler oder Armaturen. Neben neuen Prüfanforderungen gilt auch die verpflichtende Zertifizierung und Kennzeichnung der Produkte mit einem neu eingeführten und europaweit geltenden Zeichen. Da die Regelungen verbindlich in jedem EU-Mitgliedsstaat gelten, können Produkte dadurch in der gesamten EU ohne weitere Prüfungen in Verkehr gebracht und verwendet werden.

Trinkwasser: Meilenstein erreicht

Die figawa hat sich in den vergangenen Jahren als deutscher Branchenverband erheblich am Gesetzgebungsverfahren beteiligt. Der Verband ist auch eine der treibenden Kräfte der Industrieinitiative „European Drinking Water“. Volker Meyer, Hauptgeschäftsführer der figawa: „Die Veröffentlichung des Regelungspakets ist ein weiterer Meilenstein bei der Erreichung unseres Zieles, für das sich die figawa bereits seit mehr als zehn Jahren aktiv einsetzt. One standard, one test accepted everywhere in Europe.“ Nach Aussagen des Verbands, beteiligt sich die figawa auch weiter aktiv an der praktischen Umsetzung der Anforderungen, um Belange der Industrie in den entsprechenden Gremien der EU-Kommission zu vertreten. Da die neuen Regelungen nicht nur Produkthersteller, sondern auch Betreiber, Planer und ausführenden Betriebe betreffen, stehe der Verband in engem Austausch mit den entsprechenden Organisationen, um frühzeitig über die Änderungen zu informieren.

figawa.org