Resolution des Fachverbandes SHK NRW

Am 8. November 2018 verabschiedete der Fachverband SHK NRW die Resolution „SHK-Handwerk gegen Wartung durch Hersteller“. Ansatzpunkt dafür ist eine Blitzumfrage des Fachverbandes, bei der sich rausgestellt hat: Das SHK-Handwerk erteilt den Herstellern für die Übernahme von Wartungsarbeiten bei Endkunden eine klare Absage.

Fachverband SHK NRW v.l.n.r.: Stellv. Hauptgeschäftsführer FVSHK NRW Alfred Jansenberger, Geschäftsführer Dipl.-Ing Bernd Schöllgen der Schöllgen Haustechnik GmbH und Hauptgeschäftsführer FV SHK NRW Hans-Peter Sproten. – © FVSHK NRW

Um die Interessen des Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerks aussagekräftig vertreten zu können, befragt der Fachverband SHK NRW regelmäßig seine rund 6.000 Mitglieder zu ihrer Haltung. Aufhänger der aktuellen Erhebung „Vernachlässigt das SHK-Handwerk die Wartung?“ ist das heiß diskutierte Branchenthema Heizungswartung. Per digitalem Blitzumfragetool wurden im September 2018 rund 5.300 vorliegende E-Mailadressen mit 10 Multiple-Choice-Fragen beschickt. Überragende 1.200 Antworten innerhalb kürzester Zeit belegen: Auch wenn das Handwerk aktuell noch so viel zu tun hat, beim Thema Wartung ist es zu keinen Kompromissen bereit. Versuchen von Herstellern, diesen Bereich schleichend für sich zu erobern, wird eine klare Absage erteilt.

Die repräsentativen Umfrageergebnisse im Überblick

83,5 % der Teilnehmer geben an, dass das Wartungsgeschäft für sie einen hohen bzw. sogar einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Damit unterstreicht das Handwerk klar und deutlich seine Rolle als Ansprechpartner Nr. 1 für den Kunden – auch nach der Montage. Vor diesem Hintergrund sind auch die beiden folgenden Aussagen klar verständlich:

  • 96,4 % empfinden es als bedenklich bzw. sogar als sehr störend, dass Hersteller Wartungsarbeiten beim Kunden ohne Beauftragung durch das Handwerk vornehmen.
  • Auch die Störungsbeseitigung beim Kunden durch Hersteller ohne Beauftragung durch das Handwerk kommt nicht gut an. 92,6 % empfinden diese als bedenklich bzw. sogar als sehr störend.

Die Ergebnisse zeigen: Am Handwerk vorbei, das geht gar nicht. Und mit dem Handwerk zusammen? Was sagt das Handwerk zu Kooperationsbestrebungen der Hersteller?

  • 6,3 % der Teilnehmer sagen, dass sie von Herstellern bereits konkret auf die Abtretung von Wartungsaufträgen angesprochen wurden.
  • Lediglich 4 % der Teilnehmer wären bereit, Wartungen an den Hersteller abzutreten, wenn dieser sie im eigenen Namen ausführen würde.
  • Würde die Wartung im Namen des Handwerkers (als Subunternehmer) ausgeführt, steigt die Bereitschaft merklich an. Für 23,3 % wäre das vorstellbar.

Zuletzt die Fragen, ob das Handwerk beim Thema Wartung wirklich so hinterherhinkt, wie von den Herstellern öffentlich beklagt.

  • Laut Umfrage muss ein Neukunde durchschnittlich gut zwei Wochen auf eine Wartung warten. Eine Wartung ist kein Notfall, aus unserer Sicht ist der genannte Zeitraum vertretbar.
  • 56,6 % geben an, dass sie ihre Wartungsverpflichtungen in diesem Jahr zu 100 Prozent erfüllen werden. 38,9 % meinen, dass sie es größtenteils schaffen werden.
  • Bild 1 von 5
    © FVSHK NRW
    Für 83,5 % hat Wartung einen hohen oder sehr hohen Stellenwert im Unternehmen.
  • Bild 2 von 5
    © FVSHK NRW
    Kaum ein Unternehmen empfindet den Alleingang von Herstellern beim Thema Wartung als hilfreich.
  • Bild 3 von 5
    © FVSHK NRW
    95,8 % würden keine Wartung an Hersteller abgeben, wenn diese in ihrem eigenen Namen unterwegs wären.
  • Bild 4 von 5
    © FVSHK NRW
    Immerhin würden 23,3 % der SHK-Betriebe Wartungen an Hersteller als Subunternehmer abtreten.
  • Bild 5 von 5
    © FVSHK NRW
    Von wegen SHK-Betriebe könnten ihre Wartungsverpflichtungen nicht einhalten: 56,6 % können sie zu 100 Prozent und 38,9 % größtenteils erfüllen.

Fazit: Wartung ist Sache des SHK-Handwerks

Alfred Jansenberger, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Leiter der Betriebswirtschaft des Fachverbandes SHK NRW, hat die Umfrage konzipiert und bringt die Ergebnisse auf den Punkt: „Die Umfrage enthält eine klare Botschaft an die Hersteller: Finger weg von Alleingängen beim Thema Wartung. Für partnerschaftliche Ideen scheint es dagegen ein offenes Ohr zu geben. Es ist das klare Ziel des Handwerks, die Wartungsaufträge zu 100 Prozent abzuwickeln.“

Wo gemeinsame Anstrengungen von Handwerk und Industrie sinnvoll sind, erforderliche Wartungen beim letztlich gemeinsamen Kunden umzusetzen, werden diese vom Fachverband SHK NRW und seinen Mitgliedern daher begrüßt und unterstützt. Die Gemeinschaft der Innungsbetriebe ist bereit und in der Lage dazu. Alleingänge und Initiativen der Hersteller ohne Beteiligung des Handwerks werden allerdings entschieden abgelehnt! Denn Wartung ist und bleibt Sache der Fachbetriebe.

Der Fachverband unterstützt die Betriebe bei den hohen organisatorischen, kalkulatorischen und auch kommunikativen Herausforderungen. Dazu haben Berater des Fachverbandes gemeinsam mit Landesinnungsmeister Bernd Schöllgen den Praxisworkshop „Wartung als Schlüssel zum langfristigen Unternehmenserfolg“ aus der Taufe gehoben. Nach dem erfolgreichen Piloten im Herbst dieses Jahres in Köln werden 2019 weitere Termine an unterschiedlichen Standorten in NRW angeboten. Alle Infos sind demnächst hier abrufbar.

www.shk-nrw.de