SHK-Handwerk zieht positive Bilanz für 2022

Mit einem nominalen Umsatzwachstum von 8,7 % und einer hohen Nachfrage beim Heizungsbau schließt die Bilanz im SHK-Handwerk für 2022 deutlich positiv. Kritischer werden die eher verhaltene Entwicklung beim Bäderbau und der steigende Fachkräftebedarf gesehen.

Zahl der Beschäftigten in der Haus- und Gebäudetechnik. – © VDS/VdZ

980.000 Wärmeerzeuger hat das deutsche Heizungsbauerhandwerk im Jahr 2022 installiert. Darunter 236.000 Wärmepumpen. Das entspricht fast der Hälfte der von der Bundesregierung ab dem Jahr 2024 angepeilten Stückzahl von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr und einer Absatzsteigerung von über 50 % im Verhältnis zum Vorjahr.

„Bei einer ausreichend verfügbaren Liefermenge hätte diese Jahresbilanz noch höher ausfallen können“, sagte Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), anlässlich der Wirtschaftspressekonferenz im Vorfeld der Fachmesse ISH 2023.

Die Beschäftigtenzahl im gesamten Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik lag 2022 bei 543.000. Damit hat sich die Beschäftigtenzahl erneut erhöht, während sich die Unternehmensanzahl leicht rückläufig entwickelte. Die weltweiten Umsätze im Gesamtmarkt der Haus- und Gebäudetechnik beliefen sich 2022 auf 74,3 Mrd. Euro (Inland: 61,3; Ausland: 13 Mrd. Euro). Der Megatrend Klimaschutz und die Nachfrage nach komplexer Gebäudetechnik beflügeln den Wirtschaftsbereich.

Unternehmenszahlen in der Haus- und Gebäudetechnik. – © VDS/VdZ

Darüber hinaus haben die 48.900 Betriebe des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks mit mehr als 392.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr geschätzt fast 1 Mio. Bäder gebaut. Insgesamt hat das Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk damit einen Gesamtumsatz von 57,5 Mrd. Euro erwirtschaftet. Darin eingerechnet sind auch die Umsatzzuwächse der drei kleineren Gewerke, die der ZVSHK vertritt: die der Klempner, Behälter- und Apparatebauer und der Ofen- und Luftheizungsbauer. Das entspricht einem nominalen Umsatzwachstum von +8,7 % von 2021 auf 2022. „Blickt man auf die Preissteigerungs- und Inflationsraten, können wir real eher von einem Nullwachstum ausgehen“, betonte Helmut Bramann.

Weitere Branchenzahlen

Umsatzentwicklung in der Haus- und Gebäudetechnik. – © VDS/VdZ

Im Jahr 2022 lagen die Bauinvestitionen im Hochbau bei 308,6 Mrd. Euro in Deutschland. Auf den Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik entfällt mit 61,3 Mrd. Euro Inlandsumsatz ein Anteil von 19,9 % am Hochbauvolumen. Die Haus- und Gebäudetechnik gewinnt immer stärker an Bedeutung. Im Jahr 2022 ließen sich der Branche 49.800 Unternehmen zuordnen. Die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich lag 2022 bei 543.000. Damit hat sich die Beschäftigtenzahl im Wirtschaftsbereich erneut erhöht, während sich die Unternehmensanzahl leicht rückläufig entwickelte.

Die weltweiten Umsätze im Gesamtmarkt der Haus- und Gebäudetechnik beliefen sich 2022 auf 74,3 Mrd. Euro (Inland: 61,3; Ausland: 13 Mrd. Euro). Der Megatrend Klimaschutz und die Nachfrage nach komplexer Gebäudetechnik beflügeln den Wirtschaftsbereich (www.vdzev.de/branche/branchendaten/).

Thema Heizung dominiert

Der Bereich Heizung und Lüftung profitierte von staatlicher Förderung im Rahmen des Klimapakets bei den Bestandsmaßnahmen. Die Energiekrise und der Wille nach mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verstärkten den Trend zu erneuerbaren Energien. Besonders Wärmepumpen und Solarthermie sowie Biomasse gewinnen anhaltend an Marktanteilen. Lieferengpässe verzögern die Umsetzung von Projekten und wirken sich negativ aus. Die Umsätze in der Heizungs-, Kälte-, Klima- und Lüftungsbranche erreichten im Jahr 2022 insgesamt ca. 46,9 Mrd. Euro.

Aktuelle Umfragen des ZVSHK zeigen, dass das klimapolitisch, gesellschaftlich und medial befeuerte Thema Heizung in den letzten Monaten die Kundenanfragen bei den Sanitär- und Heizungsbetrieben im Land dominiert. „Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, die Energiepreissteigerungen und die Forderungen der Politik nach einem klimaneutralen Heizungskeller ist das verständlich“, sagte Helmut Bramann in Frankfurt.

Sanitärbranche erwartet mittelfristig Belebung

Dies gehe zwangsläufig aktuell zulasten der Nachfrage nach neuen Bädern. Auch steigende Bauzinsen und Baukosten sowie fehlende bzw. geringe Förderanreize für den altersgerechten Badumbau verstärkten die sinkende Badnachfrage. Auch wenn grundsätzlich davon auszugehen sei, dass der anstehende Sanierungsbedarf von fast 10 Mio. Bädern in Deutschland das Badgeschäft mittelfristig wieder stark beleben wird.

Dabei konnte die Sanitärbranche 2022 einen Umsatz von 27,4 Mrd. Euro und damit eine Steigerung um 5,3 % gegenüber dem Vorjahr erzielen. Neben der Sanierung alter Bäder lag vor allem die altersgerechte und barrierefrei Ausstattung im Trend.

Etwas schwächeres Wachstum für 2023 erwartet

 Für 2023 werden steigende Umsätze in Höhe von +4,5 % erwartet. Damit wird das Umsatzwachstum in 2023 voraussichtlich schwächer ausfallen als im Jahr 2022. Die Gründe dafür liegen insbesondere in der konjunkturellen Abkühlung im Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern. Auch der Aufschub von nicht zwingend notwendigen Sanierungen im Bad führt zu einer schwächeren Nachfrage. Gestiegene Preise für Baumaterialien und Zinsanstiege drosseln die Neubauvorhaben merklich. Gleiches gilt für Investorenprojekte im Inland.

Vor allem die zu erwartende Steigerung bei der Heizungssanierung, die anstehenden Aufgaben einer verpflichtenden Heizungsprüfung oder eines hydraulischen Abgleichs bei Millionen von Gasheizungen werden jedoch im Fachhandwerk für weiter gut gefüllte Auftragsbücher sorgen, ist man beim ZVSHK überzeugt.

www.zvshk.de