SHK+E Essen 2024: Die Messe im Westen

Mit guten, aber keineswegs herausragenden Zahlen schloss die SHK+E Essen, die erstmals unter diesem neuen Namen angetreten ist, nach vier Tagen ihre Tore. Die Messe verlief erfolgreicher als von vielen erwartet. Dennoch gibt es noch einiges zu tun, um an die Erfolge vor den Corona-Jahren anknüpfen zu dürfen.

Knapp 30.000 Besucher wurden auf der SHK+E Essen 2024 gezählt.
Knapp 30.000 Besucher wurden auf der SHK+E Essen 2024 gezählt. – © Alex Muchnik/Messe Essen

Wie gewohnt startet das Jahr der Regionalmessen im Westen. Rund 30.000 Fachbesucher zählte die Messe Essen anlässlich der SHK+E Essen vom 19. bis 22. März 2024 in ihren Hallen. 330 Aussteller hatten ihre Neuheiten – Produkte und Dienstleistungen – präsentiert. Angesichts dessen, dass Fachmessen heute kein Selbstläufer mehr sind, zeigte sich die Veranstaltung als Erfolg. Denn mehr Engagement gerade von Seiten der Messegesellschaften ist notwendig, um den fachlichen Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern noch intensiver zu beleben.

Zufriedenheit überwiegt

 „Wir sind mit dem Messeverlauf sehr zufrieden. Die SHK+E Essen hat die in sie gesetzten Erwartungen mehr als erfüllt und wichtige Impulse gesendet. Wir freuen uns auch, dass das neue Elektro-Angebot so gut angenommen wurde – das werden wir in Zukunft ausbauen“, erklärt Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen.

Frank Hehl, Hauptgeschäftsführer beim Fachverband SHK NRW, der ideeller Träger der SHK+E Essen ist, hält fest: „Die Besucherzahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die Branche, und allen voran das installierende Fachhandwerk, hat das unverändert hohe Bedürfnis, sich in Essen persönlich und fachlich auszutauschen. Um dem Wunsch der Fachbesucher nach einem umfassenden Messeerlebnis nachzukommen, freuen wir uns, wenn der in diesem Jahr unterrepräsentierte Sanitärbereich in 2026 wieder Flagge zeigen würde.“

Elektrotechnik ausbaufähig

Die Fachmesse ging in diesem Jahr erstmals unter dem Namen SHK+E Essen an den Start. Das E steht für den energetischen Bereich der Elektrotechnik, der im Rahmen der Sektorenkopplung eine entscheidende Rolle im Gebäudesektor spielt. Besonders im Fokus standen Batteriespeicher, Photovoltaik, Wallboxen und Wechselrichter. Gerade die Schnittstellen hin zur Heiztechnik zeigen sich dabei als besonders relevant. Hier ist zu wünschen, dass gerade diese Verknüpfung auf der kommenden SHK+E Essen noch deutlich präsenter wird.

Als Partner der Fachmesse für den Heizungsbereich erklärt Hauptgeschäftsführer Markus Staudt vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH): „Mit dem Gebäudeenergiegesetz haben Branche und Endverbraucher nun endlich Planungssicherheit. Das Gesetz lässt eine Vielzahl von heiztechnischen Lösungen zu. Die SHK+E bot eine ideale Plattform für das westdeutsche SHK-Fachhandwerk, um sich über das Lösungsangebot und angrenzende Themen wie beispielsweise die neue Förderkulisse zu informieren. Der Informationsaustausch ist jetzt wichtiger denn je, damit sich Handwerk und Industrie gemeinsam dafür einsetzen, dass aus Paragrafen und Gesetzen eingebaute Heizungen werden.“

Vielfältiges Rahmenprogramm

Im Rahmenprogramm spielten Themen wie die künstliche Intelligenz (KI) im Handwerk, aber auch die politischen Rahmenbedingungen für die Wärmepumpe und die Gewinnung von Fachkräften eine wichtige Rolle. Seine Premiere feierte das Content Lab in Halle 2, in dem sich die Besucher etwa über den Einsatz sozialer Medien im Handwerk informieren konnten.

Im Rahmenprogramm wurden Fachvorträge gehalten, wie hier auf dem Forum „Zukunft der Gebäudetechnik“ in Halle 2.
Im Rahmenprogramm wurden Fachvorträge gehalten, wie hier auf dem Forum „Zukunft der Gebäudetechnik“ in Halle 2. – © Si/ml

Einen weiteren Schwerpunkt setzte der Treffpunkt Trinkwasser der figawa in Halle 6. Auf der Agenda standen technische Lösungen für Trinkwasser-Installationen und steigende Temperaturen in der Wasserverteilung. Volker Meyer, Hauptgeschäftsführer der figawa, bilanziert: „Die Vorträge im Treffpunkt Trinkwasser mit Themenschwerpunkten wie der Kühlung von Trinkwasser und der Balance zwischen Energieeffizienz und Trinkwasserhygiene stießen auf großes Interesse bei Installateuren und Fachplanern. Die SHK+E Essen hat gezeigt, dass die Branche Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem sich wandelnden Klima anbieten kann.“

Auf Initiative des Fachverbands SHK NRW und der Messe Essen fand auf der SHK+E Essen erstmals eine eigene Veranstaltung zur Rolle von Wasserstoff in der kommunalen Wärmenetzplanung statt. Am 20. März erklärten mehrere Experten im Congress Center West, warum Wasserstoff für die deutsche Energiewende unerlässlich ist und sprachen über die Perspektiven und Gestaltung eines Wasserstoffmarktes.

Messefazit

30.000 Besucher sind eine ordentliche Zahl für die SHK+E Essen 2024. Doch gilt es nun, mit viel Engagement die knappen zwei Jahre zu nutzen und die nächste Veranstaltung vorzubereiten. Denn gerade die Verknüpfung der Gewerke wird zu einem herausfordernden Thema. Hier sollte es Veranstaltern und Ausstellern gemeinsam gelingen, die komplexen Themen noch anschaulicher zu vermitteln. Bislang ist mit dem E im Messenahmen nur ein erster Aufschlag gemacht worden, der noch deutlicher in Erscheinung treten muss. Und selbstverständlich ist es ebenso wichtig, dass auch die Aussteller aus der Sanitärwelt wieder mehr Präsenz zeigen, um die nächste SHK+E Essen vom 17. bis 20. März 2026 zurück zu ihren früheren Erfolgen zu führen.

Nach dem erfolgten Messestart im Westen folgen in diesem Jahr die Regionalmessen im Süden (IFH/Intherm in Nürnberg vom 23. bis 26. April 2024) und im Norden (GET Nord in Hamburg vom 21. bis 23. November 2024).

www.shke-essen.de