Start für Materialdatenbank für Trinkwasserprodukte

Die Zertifizierungsstellen DVGW CERT und Kiwa sowie die Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach ­ figawa haben auf der ISH 2023 die erste Demo einer Materialdatenbank für normgerechte Trinkwasserprodukte präsentiert. Bald ist sie online:

Interessierte können sich bis zur Fertigstellung der Datenbank Ende 2023 in der Zwischenzeit unter www.drinkingwaterapprovals.com informieren. – © Screenshot vom 27.04.2023
Präsentation der Datenbank-Demo auf der ISH-Bühne des Pop-up-my-Bathroom-Ateliers in Halle 3.1. Dabei waren (v. l.) Volker Meyer (Hauptgeschäftsführer figawa), Gabriele Schmidt (Geschäftsführerin DVGW CERT GmbH) und Ronald Karel (Division Director Energy & Consumer Products). – © figawa

Die Datenbank verwaltet Rohstoffe, die in Produkten und Geräten für Trinkwasser verwendet werden. Zweck der Datenbank ist, den Genehmigungsprozess von Rohstoffen zu verkürzen, was den Herstellern Kosten einspart und vor allem die Markteinführungszeit reduziert.

Die Sicherheit und Qualität von Trinkwasser müssen jederzeit gewährleistet sein. Das Verwenden nicht zugelassener Materialien bei der Herstellung von Rohren, Armaturen, Apparaten und Fittingen kann beispielsweise dazu führen, dass schädliche Substanzen in das Trinkwasser gelangen, was die Gesundheit gefährden kann. Die EU arbeitet daher an einheitlichen Gesetzen in diesem Bereich. Zu diesem Zweck hat sie am 23. Dezember 2020 die EU-Trinkwasserrichtlinie veröffentlicht. Die Mitgliedstaaten werden die Richtlinie bald in nationales Recht umsetzen und Maßnahmen ergreifen, um den neuen Anforderungen zu entsprechen.

Eigenschaften und Toxizität

Im Einklang mit dieser neuen Gesetzgebung führen DVGW CERT, figawa und Kiwa die neue Materialdatenbank ein. Diese enthält verifizierte Schlüsselinformationen über die Zusammensetzung und Eigenschaften von Rohstoffen, die in Trinkwasseranwendungen verwendet werden, die Normen und Vorschriften sowie welche Zertifizierungsstellen den Rohstoff getestet haben.

Schnellere Konformitätsbewertung

Wenn Hersteller die Materialdatenbank nutzen, können sie Rohstoffe, die den relevanten Gesetzen und Vorschriften sowie Qualitätsstandards entsprechen, schneller und effektiver für ihre Produkte auswählen. Dies kann die Zeit für die Konformitätsbewertung neuer Produkte erheblich verkürzen. Derzeit müssen Hersteller, die ein neues Trinkwasserprodukt entwickeln, oft umfangreiche Migrations-Tests durchlaufen, bei denen alle verwendeten Rohstoffe daraufhin untersucht werden, inwieweit sie die Wasserqualität beeinträchtigen. Dieser Prozess kann bis zu zwei Jahre dauern. Wenn die Materialdatenbank voll funktionsfähig ist, wird diese Vorlaufzeit erheblich verkürzt. Das Risiko von nicht konformen Materialien wird stark reduziert.

Datenbank bis Ende 2023 bereit

Derzeit werden Genehmigungsdokumente in die Datenbank übertragen. Eine Reihe großer Rohstoffhersteller haben bereits zugesagt, mit der Datenbank zusammenzuarbeiten. Die Materialdatenbank soll im dritten Quartal 2023 einsatzbereit sein und wird für Hersteller und andere Benutzer ab Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 zugänglich sein.

Vorab können sich Interessierte informieren und die Datenbank testen: www.drinkingwaterapprovals.com