Studie über das Potenzial von grünem Flüssiggas

Energieversorger Primagas präsentiert eine Studie über das Potenzial von erneuerbarem Dimethylether (rDME) für die Klimawende. Laut den Ergebnissen ließen sich mit grünem Flüssiggas die Emissionen im Gebäudesektor um mind. 4,5 Mio. t CO2 pro Jahr reduzieren. Primagas testet aktuell rDME in Dresden, um die Marktreife voranzutreiben.

Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas
Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas, ist sicher, dass grünes Flüssiggas rDME für den Wärmesektor eine entscheidende Rolle spielen wird. Eine aktuelle Studie zeigt das Potenzial des regenerativen Energieträgers besonders auf dem Land. – © Primagas
3 Tanks mit grünem Flüssiggas auf der Testanlage rDME in Kesselsdorf bei Dresden.
Testanlage rDME in Kesselsdorf bei Dresden läuft seit 2023: Drei Gas-Brennwertthermen (Vaillant) werden von Tanks mit verschiedenen Flüssiggas- und Futuria-DME-Mischungsverhältnissen versorgt. – © Si/ch

Für die Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 müssen allein im Gebäudesektor die Emissionen von aktuell über 112 Mio. t CO2 pro Jahr auf null sinken. Laut Flüssiggasanbieter Primagas sind politisch aktuell zwei Lösungen populär – elektrifizierte Energieanwendungen wie Wärmepumpen im Gebäudebereich und grüner Wasserstoff für die Industrie und Gewerbe.

Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas, ist der Meinung, dass der Blick nur auf die Sektoren zu kurz greift. Auch regionale Gegebenheiten müssten stärker berücksichtigt werden. Er sagt:„Vor allem im ländlichen Raum ist eine flächendeckende Wärmeversorgung lediglich auf der Basis von erneuerbarem Strom oder grünem Wasserstoff zeitnah, wirtschaftlich und sozial verträglich nicht zu erzielen. Auf dem Land brauchen wir absehbare und flexible Lösungen – wie rDME!

Vielfältiger Einsatz von grünem Flüssiggas rDME

Rund 70 % der Fläche Deutschlands zählen zum ländlichen Raum, dort leben rund 30 % der Bevölkerung. Die aktuelle Studie hat das unabhängige Research-Institut Frontier Economics im Auftrag von Primagas erstellt. Sie unterstreicht, dass rDME genau dort sinnvoll und daher wesentlich für die bundesweite Reduktion von CO2-Emissionen auf dem Land ist.

rDME verursacht je nach Produktionsroute weniger Kohlendioxid: bis zu 98 % weniger als Heizöl und 97 % weniger als fossiles Flüssiggas (LPG). Perspektivisch ließe sich laut Primgas der Energieträger klimaneutral oder sogar mit Negativemissionen herstellen und nutzen. In Privathaushalten und im Gewerbe kann mit ihm geheizt werden. Die Studie zeigt noch mehr Anwendungsmöglichkeiten: rDME ist auch als Kraftstoff geeignet, als Prozessenergie oder in der chemischen Verarbeitung einzusetzen.

Studienergebnisse

Die Verfasser der Studie haben errechnet, wie hoch das Nachfrage- und Produktionspotenzial von rDME in Deutschland ist. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Nachfrage allein im Wärmesektor derzeit bei knapp 1 Mio. pro Jahr liegt, es kann 2045 bis zu 4 Mio. t betragen. Weil bis dahin mehr als 2,2 Mio. Heizungen hierzulande von fossilem Flüssiggas und Öl auf rDME umgestellt werden könnten und zusätzlich davon auszugehen ist, dass auch Sektoren wie Industrie, Land- und Forstwirtschaft ihre rDME-Nachfrage erhöhen werden. Anhand dieser Werte hochgerechnet, ließen sich mit rDME – mindestens – 4,5 Mio. t CO2 pro Jahr einsparen.

Gesetzgeber muss mitziehen

„Der Beitrag zur Klimawende in Deutschland, den der Wärmesektor mithilfe von rDME leisten kann, ist so groß, dass wir daran nicht vorbeikommen,“ sagt Stephan Klosterkamp. „Darum fordern wir, dass auch der Gesetzgeber dieses Potenzial erkennt.“ Neben Wärmepumpen und Wasserstoff benötigen auch Lösungen wie rDME politische Unterstützung.

Test rDME läuft

Im sächsischen Kesselsdorf bei Dresden testet Primagas seit September 2023 die technischen Voraussetzungen für eine Nutzung. Ziel ist es, rDME, das bei Primagas Futuria DME heißt, in den kommenden Jahren als regenerativen Energieträger für den Einsatz in Standard-Gasheizungen anbieten zu können. „Die ersten Rückmeldungen aus der Politik sind durchweg positiv“, sagt Klosterkamp.

Die vollständige Studie zu rDME ist hier nachzulesen.

www.primagas.de