Taskforce Gebäudetechnik: Handwerksverbände bündeln Kräfte

ISH 2025 – Gründung Taskforce Klimahandwerk: ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte, ZVSHK-Präsident Michael Hilpert, ZVEH-Präsident Stefan Ehinger, ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx, BIV-Bundesinnungsmeister Björn Sielaff, ZIV-Vizepräsident Andreas Peeters (v. l.).
ISH 2025 – Gründung Taskforce Gebäudetechnik: ZDH-Geschäftsführer Karl-Sebastian Schulte, ZVSHK-Präsident Michael Hilpert, ZVEH-Präsident Stefan Ehinger, ZVDH-Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx, BIV-Bundesinnungsmeister Björn Sielaff, ZIV-Vizepräsident Andreas Peeters (v. l.). – © ZVSHK, Sternemann

Sechs führende Zentralverbände bündeln ihre Kräfte: Die im Rahmen der ISH neu gegründete Taskforce Gebäudetechnik setzt sich für bessere Rahmenbedingungen, Fachkräfteförderung und eine effiziente Energiewende ein. Mit einer gemeinsamen Stimme will das Handwerk mehr Schlagkraft in der politischen Debatte gewinnen.

Gründungsmitglieder der Taskforce Gebäudetechnik sind der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) sowie der Bundesverband Metall (BVM) als ständiger Gast. Die Geschäftsstelle Taskforce Gebäudetechnik wird beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin eingerichtet.

Taskforce Gebäudetechnik: Mehr Zusammenarbeit

Mit der Gründung der Taskforce Gebäudetechnik setzen die sechs beteiligten Zentralfachverbände ein klares Zeichen für eine engere Zusammenarbeit. Ziel ist es, die Interessen der einzelnen Gewerke zu bündeln und die zentrale Rolle des Handwerks im Transformationsprozess der Energiewende noch effektiver auszuführen. Durch den Schulterschluss sollen die politische Schlagkraft der Branche erhöht und ihre Sichtbarkeit in der öffentlichen Diskussion gestärkt werden.

Die Taskforce Gebäudetechnik wird nicht nur gezielt noch enger zusammenarbeiten, sondern sich in den kommenden Monaten aktiv an der politischen Diskussion teilnehmen und sich für die Belange der gebäudetechnischen Klimahandwerke einsetzen. Dies kündigten die Mitglieder in einer ersten gemeinsamen Mitteilung an. Dazu haben sie in einem ersten Schritt ein Positionspapier veröffentlicht, das ihre Kernforderungen zusammenfasst. Für die laufende Regierungsbildung appelliert die Verbändekooperation an die Politik, jetzt die richtigen Weichenstellungen für das Gelingen der Wärmewende zu stellen. Die Taskforce fordert klare politische Rahmenbedingungen, um Investitionen zu fördern und Unsicherheiten zu beseitigen.

Eine gemeinsame Stimme

Vertreter der beteiligten Fachverbände unterstreichen die Bedeutung dieser Kooperation: Dirk Bollwerk (ZVDH) betont das Zusammenspiel von „Gebäudetechnik und Gebäudehülle als Potenzial, um die Energiewende zu bewältigen“, während Stefan Ehinger, ZVEH-Präsident, auf die Notwendigkeit klarer politischer Rahmenbedingungen und digitaler Effizienzsteigerungen im Handwerk hinweist: „Von der Bundesregierung erwarten wir ein Bekenntnis zum begonnenen Transformationsprozess.“

Björn Sielaff, BIV-Bundesinnungsmeister, weist auf die Notwendigkeit neuer Technologien und gesetzlicher Vorgaben hin. „Um den CO2-Ausstoß in Deutschland zu reduzieren und die Energiewende voranzubringen, sind neue Technologien unerlässlich. Deren Installation erfordert qualifizierte Fachkräfte sowie verlässliche Rahmenbedingungen, die durch den Gesetzgeber geschaffen werden müssen.“

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert hebt die Bedeutung der Branche als treibende Kraft im Markt hervor: Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen nach wie vor der Klimaschutz und die Energiewende, auch um die Wirtschaft mit Inlandswertschöpfung wieder anzukurbeln. „Unsere Gewerke sind die Macher und Umsetzer im Markt. Deshalb ist es gut und richtig, dass wir Kräfte bündeln und unsere Stärken gemeinsam ausspielen.“ ZIV-Präsident Alexis Gula sieht die Einbindung des Handwerks in Gesetzgebungsprozesse als entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Wärmewende: „Vor allem die Nähe zum Kunden und die Beratung vor Ort machen das Handwerk zu einem wichtigen Partner bei der Umsetzung der Wärmewende. Es macht daher Sinn, die beteiligten Gewerke bei Gesetzesvorhaben frühzeitig einzubinden und deren fachliche Kompetenz zu nutzen“.

Positionspapier mit Kernforderungen

Mit der Veröffentlichung eines ersten Positionspapiers formuliert die Taskforce Gebäudetechnik ihre Kernforderungen und richtet einen eindringlichen Appell an die Politik: Geforderte Maßnahmen darin sind:

  • Rolle des Handwerks: Potenziale der Fachbetriebe und ihrer Kundennähe stärker nutzen in der Beratung, in kommunalen Wärmeplanungsprozessen, digitalen Anschluss- und Genehmigungsverfahren sowie für praxistaugliche politische Rahmensetzung.
  • Qualifikationsansatz: Sicherstellung des Fachkräftebedarfs durch ganzheitliche Bildungsstrategien und Förderung der dualen Ausbildung
  • Verbindliche Rahmenbedingungen: Langfristige Planungssicherheit für Investoren durch stabile Vorgaben und marktorientierte Preissignale
  • Nachhaltige Förderprogramme: Eine verlässliche Förderstrategie, die abrupten Stopps und Kürzungen entgegenwirkt, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken
  • Faire Strompreise: Senkung der Strompreise zur Förderung von strombasierten Wärmelösungen wie Wärmepumpen
  • Vereinfachung von Genehmigungsverfahren: Abbau bürokratischer Hürden zur Beschleunigung von Bauprojekten
  • Dezentrale Lösungen: Förderung eines freien Wärmemarktes, der dezentrale Systeme priorisiert und Fernwärme im Wettbewerb hält
  • Stärkung der Gebäudeautomation: Intelligente Gebäudetechnik zur Optimierung des Energieverbrauchs und zur Integration erneuerbarer Energien
  • Sektorenkopplung: Förderung des Austauschs zwischen verschiedenen Energiesektoren zur Effizienzsteigerung

www.zvshk.de