Eine gemeinsame Studie von Techem und der Statistik-Plattform Statista zum Thema digitale Energiewende zeigt: Das Interesse am eigenen Energieverbrauch ist in Deutschland stark ausgeprägt. Die Teilnehmer der Techem-Umfrage sehen jedoch wenig Spielraum für weitere Einsparungen.

Bei der Studie wurden 2.000 Teilnehmenden Anfang September 2024 befragt. Rund 84 % geben an, grundsätzlich großes Interesse am Energieverbrauch im eigenen Zuhause zu haben. Rund 80 % verfolgen auch ihre Verbrauchswerte – wobei das Interesse mit zunehmendem Alter ansteigt. Zudem hat sich der persönliche Wissensstand, nach Einschätzung der Befragten, in den letzten Jahren verbessert. So geben 60 % der Beteiligten an, dass sie heute einen besseren Überblick über ihren Energieverbrauch haben als vor zwei Jahren.
Wunsch nach mehr Transparenz
Die Techem Umfrage beleuchtet die hohe Eigeninitiative der Deutschen: Im Schnitt kontrollieren mehr als zwei Drittel der Haushalte ihren Energieverbrauch mindestens halbjährlich, während rund ein Drittel diesen sogar monatlich überprüft.
„Das leistet unsere unterjährige Verbrauchsinformation, die wir Vermietenden und Mietenden von rund 1,9 Millionen Wohnungen monatlich zur Verfügung stellen. Denn nur wer seinen Energieverbrauch genau kennt, kann diesen auch effizient steuern“, sagt Matthias Hartmann, CEO von Techem. Dennoch wünschen sich 66 % mehr Transparenz und einen besseren Überblick über den Konsum von Heiz-Energie, Strom und Wasser in ihrem Haushalt.
Smart Metering und KI-Lösungen sparen Energie
Obwohl 95 % der Befragten Wert auf einen sparsamen Umgang mit Energie legen, geben rund zwei Drittel an, dass die meisten Einsparpotenziale bereits ausgeschöpft seien. Viele Haushalte sehen Änderungen an der Ausstattung ihrer Wohnräume als notwendig an, um weitere Einsparungen zu ermöglichen.
„Wir müssen uns darauf konzentrieren, Energie dort bereit zu stellen, wo sie gerade benötigt wird. Smart Metering oder KI-Lösungen wie der Digitale Heizungskeller machen Verbrauchsdaten transparent und ebnen den Weg für eine bedarfsgerechtere Steuerung. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass es gezielter Investitionen in niedriginvestive Lösungen und Maßnahmen sowie fortschrittlicher Regulatorik bedarf, um der Energiewende neuen Schwung zu verleihen“, so Matthias Hartmann weiter.
Sorge vor zu hohen Energiekosten
Energiepreise bleiben weiterhin ein zentrales Thema. Rund 70 % der Befragten befürchten, dass die Kosten für Strom, Wärme und Wasser zu einer ernsthaften finanziellen Belastung werden könnten. Diese Sorge ist besonders in Ostdeutschland verbreitet, wo 80 % der Haushalte in Sachsen und Thüringen steigende Preise als Problem ansehen. So lässt sich feststellen: Je niedriger das Einkommen, desto größer die Sorgen.
Und auch die Energiebilanz eines Wohnraums gewinnt bei der Wahl einer neuen Wohnung weiter an Bedeutung – insbesondere bei jüngeren Menschen. Mit zunehmendem Alter sinkt jedoch die Bereitschaft, für eine energieeffizientere Wohnsituation umzuziehen oder höhere Mieten in Kauf zu nehmen.
Techem-Umfrage: Smart Home im Kommen
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Insbesondere junge Haushalte interessieren sich zunehmend für innovative Energietechnologien wie Smart-Home-Anwendungen und intelligente Messsysteme, um Energie effizienter zu nutzen. Zudem wächst das Interesse an erneuerbaren Energien und nachhaltigen Energielösungen. So ist fast die Hälfte der Befragten bereits auf Ökostrom umgestiegen, doch konkrete Pläne für den Einsatz weiterer alternativer Energielösungen wie Wärmepumpen sind bisher noch selten. Auch mit staatlichen Fördermaßnahmen setzt sich bislang nur eine Minderheit (40 %) auseinander.