Umfrage Hauseigentümer: Zweifel an Klimaneutralität 2045

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat im Juni 2025 fast 3.800 ihrer Newsletter-Abonnenten zur Energie- und Wärmewende in Deutschland befragt. 80 Prozent der Befragten sind Hauseigentümer. Laut Umfrage glaubt jeder Zweite nicht mehr daran, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral wird.

Junge Frau mit dunklen langen Haaren steht mit Tablet in den Händen vor einem Einfamiliehaus. Das verschwommene große Haus mit Vordach besiitz auf allen Dachflächen eine PV-Anlage und einen Kinderspielplatz im Vorgarten.
Laut einer aktuellen Umfrage befürworten fast alle Hausbesitzer den Ausbau erneuerbarer Energien. Aber hohe Kosten, Unsicherheiten und komplexe Förderprogramme bremsen ihren Investitionswillen. – © co2online/Marc Beckmann

Persönliche Beweggründe wie Gesundheit, Lebensqualität oder Kostenersparnis scheinen aus Sicht der Hauseigentümer bei der politischen Umsetzung der Wärmewende nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Stattdessen wird als Hauptantrieb der Politik häufig eine übergeordnete, globale Motivation vermutet, etwa die Einhaltung internationaler Klimaschutzabkommen, der Klimaschutz allgemein oder die Energieunabhängigkeit.

Politische Maßnahmen werden zunehmend nicht mehr mit der persönlichen Lebensrealität in Verbindung gebracht“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin co2online. „Dies kann die Akzeptanz konkreter Maßnahmen zur Wärmewende in der Bevölkerung beeinträchtigen.“

Umfrage: Ja zur Wärmewende, Nein zu hohen Kosten

Die Umfrage zeige, so co2online, dass viele der Befragten die Energie- und Wärmewende unterstützen und sie selbst umsetzen. So finden fast alle (92 %) den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland wichtig. 87 % befürworten gesetzliche Vorgaben zum Heizungstausch. Fast zwei Drittel haben demnach bereits in nachhaltige Technologien investiert.

Zu hohe Kosten und unsichere Rahmenbedingungen halten viele der befragten Hauseigentümer davon ab, in die Modernisierung ihres Hauses zu investieren. Wechselnde Förderprogramme, unklare Gesetzeslagen und politische Debatten beeinflussen die Investitionsbereitschaft negativ.

Fördermittelvergabe zu kompliziert

Die Förderlandschaft hat der Gesetzgeber in den letzten Jahren angepasst und vermeintlich vereinfacht. In der Umfrage empfinden 19 % der Hausbesitzer, die bereits Maßnahmen umgesetzt haben, die Antragstellung nach wie vor als kompliziert. Für fast ein Drittel, die Maßnahmen planen, ist der positiver Förderbescheid die Bedingung für eine Umsetzung in die Tat.

„Die Politik muss endlich besser erklären, worin der konkrete Nutzen politischer Maßnahmen besteht“, so Tanja Loitz. „Kosten, Einsparungen und Fördermöglichkeiten zu Modernisierungsmaßnahmen müssen ersichtlich und leicht verständlich sein. Individuelle und herstellerneutrale Beratungen sorgen für hohe Zufriedenheit sowie langfristigen Erfolg und gehören daher auf die politische Agenda. Eine digitale, vereinfachte und übersichtliche Förderlandschaft verstärkt den Investitionsimpuls vieler Menschen.“

Alle Ergebnisse der Umfrage sind nachzulesen im Trendreport Wärmewende (PDF).

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