Update zum dena-Gebäudereport 2025

Der Ausbau der Photovoltaik bleibt stark, der klimafreundliche Heizungstausch ist rückläufig, aber Förderanträge und Energieberatung ziehen wieder an. Das zeigt das Update zum dena-Gebäudereport 2025. Die Energiewende im Gebäudesektor zeigt damit ein gemischtes Bild.

Der Absatz von Wärmeerzeugern ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 % eingebrochen.
Der Absatz von Wärmeerzeugern ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 % eingebrochen. – © dena

Die Energiewende im Gebäudesektor verläuft in unterschiedlichem Tempo: Während der Zubau gebäudenaher Photovoltaikanlagen (PV) mit rund 26,9 Mio. neuen Modulen 2024 auf hohem Niveau blieb, wurden im selben Zeitraum mit 712.500 Heizungen eingebaut. Das sind so wenige wie seit sieben Jahren nicht mehr. Das zeigt ein erstes Update zum dena-Gebäudereport 2025.

Zweimal im Jahr ein Update

Künftig soll, neben dem Jahresbericht, zweimal jährlich ein Update erscheinen. Kürzlich veröffentlichte Zahlen können so zeitnah in die zusammenfassende Darstellung der Daten und Grafiken des Gebäudereports einfließen. Der Zwischenbericht enthält aktuelle Daten zu Wärmeerzeugern, Energieverbrauch, CO₂-Emissionen, Baukosten und Förderzahlen. Er wird ergänzt um eine regionale Analyse zur Verbreitung von Photovoltaik. Grundlage sind aktuelle Zahlen aus 2024 von Bundesämtern, Verbänden und Instituten.

Der Markt für Plug-in-Anlagen – sogenannte Balkonkraftwerke – wächst rasant.
Der Markt für Plug-in-Anlagen – sogenannte Balkonkraftwerke – wächst rasant. – © dena

Corinna Enders, Vorsitzende der Geschäftsführung der dena: „Der anhaltend starke Ausbau von PV an Gebäuden und der Boom von Balkonkraftwerken verdeutlichen, dass die Bevölkerung auf die Energiewende setzt. Jetzt ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung auch für zentrale Maßnahmen im Gebäudesektor klare Impulse setzt. Die zunehmende Nachfrage nach individuellen Sanierungsfahrplänen und der Anstieg der Förderanträge im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – insbesondere zu Wärmepumpen – zeigen ein klares Bild: Das Interesse und die Bereitschaft, auf klimafreundliche Heizungslösungen umzusteigen, sind vorhanden.“

 Bayern führt bei Photovoltaik – Stadtstaaten sind Schlusslichter

Mit 10,1 GW lag der gebäudenahe PV-Zubau 2024 auf einem konstant hohen Niveau – nur leicht unter dem Rekordwert von 2023. Der regionale Schwerpunkt des dena-Gebäudereport-Updates zeigt: Bayern liegt mit 1,28 kWp installierter PV-Leistung pro Einwohner deutlich vorn, gefolgt von Sachsen-Anhalt (1,07) und Mecklenburg-Vorpommern (1,00). Schlusslichter sind Berlin, Hamburg und Bremen – Berlin etwa kommt nur auf 0,10 kWp/Einwohner.

Die Anträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen stiegen 2024 um 26 %.
Die Anträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen stiegen 2024 um 26 %. – © dena

Rasant wuchs der Markt für Plug-in-Anlagen – also sogenannte Balkonkraftwerke. Ihre installierte Leistung hat sich 2024 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, von 260 MW auf 689 MW. Eine neue regionale Auswertung zeigt dabei deutliche Unterschiede in der Verbreitung und Leistungsdichte, mit klaren Schwerpunkten in Süd- und Westdeutschland.

Weniger Heizungen, mehr Sanierungsfahrpläne

Der Absatz von Wärmeerzeugern ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 46 % eingebrochen. Dies ist ein deutlicher Rückgang auf 712.500 verkaufte Heizungen. Besonders stark betroffen sind Gasheizungen (–49 %) und Wärmepumpen (–46 %). Auch die Installationen von Biomasseanlagen, Solarthermie und Lüftungsgeräten verzeichnen teils historische Tiefstände.

Gleichzeitig zogen die Förderzahlen an: Die Anträge im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen stiegen 2024 um 26 %, wobei Wärmepumpen mit 76,2 % den Löwenanteil ausmachten. Auch das Interesse an Energieberatung wuchs. Dies zeigt sich insbesondere beim individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), Hier nahmen die Anträge 2024 um 31 % zu. Das wird als Indiz gesehen, dass sich viele Eigentümer auf künftige Sanierungen vorbereiten.

www.dena.de