VDMA 24177:2019-05 veröffentlicht

Die derzeit gültige Fassung 24177:2009-12 des VDMA-Einheitsblattes „Ventilatoren zur Rauch- und Wärmefreihaltung von Gebäuden im Brandfall“ wurde durch den VDMA-Arbeitskreis Entrauchung umfangreich überarbeitet.

Die Anforderungen und Verwendung von Entrauchungsventilatoren sowie deren Zubehöre hinsichtlich Konstruktion, Bauarten, Betrieb und Aufstellung der mechanischen sowie elektrischen Installation sind in der VDMA 24177 beschrieben. – © TROX X-FANS GmbH

Die VDMA 24177 legt die Anforderungen und Verwendung von Entrauchungsventilatoren sowie deren Zubehöre hinsichtlich Konstruktion, Bauarten, Betrieb und Aufstellung der mechanischen sowie elektrischen Installation fest.

Über einen Zeitraum von neun Monaten hat der Arbeitskreis Entrauchung im VDMA Fachverband Allgemeine Lufttechnik am Entwurf des Einheitsblattes 24177:2019-05 gearbeitet. In Zusammenarbeit mit Fachleuten weiterer Organisationen, wurde das für Ventilatoren zur Rauch- und Wärmefreihaltung von Gebäuden im Brandfall gültige Regelwerk umfangreich an aktuelle Anforderungen angepasst. Der Entwurf ist Anfang Mai erschienen.

VDMA 24177:2019-05 beschreibt die unterschiedlichen Betriebsarten von Entrauchungsventilatoren und legt notwendige Anforderungen zur Dimensionierung und Auswahl des elektrischen Antriebssystems fest.

Die Anforderungen zur sicheren Energieversorgung und elektrischen Anbindung wurden aktualisiert. Darüber hinaus erfolgte die Ergänzung wichtiger technischer Informationen aus den VDMA Informationsblättern 5 und 6 des Arbeitskreises Entrauchung im VDMA.

Die Zubehöre von Entrauchungsventilatoren müssen, genau wie der Entrauchungsventilator selbst, im Entrauchungsbetrieb funktionssicher sein. Prüfsachverständige, Planer, Anlagenerrichter und Hersteller stehen daher immer wieder vor der Frage, wie ein Funktionsnachweis von Zubehörteilen erfolgen muss. Hierzu wurden die funktionswichtigen Zubehörteile von Entrauchungsventilatoren aufgeführt und Anforderungen für den funktionssicheren Entrauchungsbetrieb auf Basis der EN 12101-3: 2015 festgelegt. Ebenfalls wurde eine Übersicht mit Hinweis auf die zugehörigen Produkt- und Prüfnormen der in Entrauchungsanlagen nachweispflichtigen Komponenten erstellt.

Im Hinblick auf die Instandhaltung enthält VDMA 24177 im neuen Entwurf konkrete Hinweise zu Instandhaltungsarbeiten und Funktionskontrollen.

Ebenfalls ergänzt wurden Informationen zu Einsatzmöglichkeiten von unterstützenden Wartungs- und Diagnosesystemen, was den zukünftigen Wartungsaufwand deutlich vereinfacht. Relevante Themen, im Zusammenhang mit Qualifizierung von Service- und Montagekräften sowie die Vorgehensweise nach einem Brandereignis, finden sich in der Neufassung des Einheitsblattes.

VDMA-Mitgliedsunternehmen können das Einheitsblatt nach erfolgtem Login auf der VDMA-Internetseite über myVDMA aus der Einheitsblatt-Datenbank herunterladen. Darüber hinaus ist das Einheitsblatt über den Beuth-Verlag zu beziehen (www.beuth.de).

Rauchfreie Rettungswege dank Entrauchungsventilatoren

Ventilatoren zur Rauch- und Wärmefreihaltung – sogenannte Entrauchungsventilatoren – dienen der Absaugung von Rauchgasen im Brandfall. Ihr Einsatz in Mehrbereichsanlagen erfolgt immer regelmäßiger. Im Falle eines Brandes sind Entrauchungsventilatoren für mehrere Brandszenarien in unterschiedlichen Brandbereichen ausgelegt, um fest definierte Entrauchungsvolumenströme zu realisieren. Gewährleistet wird dies durch Umsetzung szenarienabhängiger Betriebsdrehzahlen.

Zielsetzung ist die Aufrechterhaltung einer raucharmen Schicht unterhalb der Rauchschicht. Dieses, über einen definierten Bemessungszeitraum angestrebte Ziel, ermöglicht den Personen im Gebäude eine Eigenrettung. Der Zugang für Lösch- und Rettungsmaßnahmen durch die Feuerwehr wird gewährleistet. Kontrollierte Druckdifferenzen können somit durch die Rettungskräfte aufgebaut und ein Rauchaustritt in Flucht- und Rettungswege verhindern werden.

Bauprodukt Entrauchungsventilator

Entrauchungsventilatoren sind Bauprodukte. Daher gelten für sie die folgenden Richtlinien und Verordnungen:

  • Bauproduktenrichtlinie auf Basis der Grundlagendokumente, umgesetzt durch das Bauproduktengesetz
  • Bauordnungen der Länder, in Verbindung mit den Technischen Regeln der Bauaufsichtsbehörden
  • Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB), aufgestellt und veröffentlicht vom DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik)
  • Bauprodukte müssen „brauchbar“ sein, damit das Bauwerk wesentliche Anforderungen erfüllen kann, und eine wesentliche Anforderung ist „der Brandschutz“, so geschrieben in den Grundlagendokumenten der EG.
 www.vdma.org