Verbändebündnis fordert Umweltbundesamt zu differenzierter Darstellung der Holzenergie auf

In einem Schreiben an das Umweltbundesamt erinnern mehrere Verbände an die Bedeutung der Holzenergie für die Wärmewende. Um das Ziel von 50 % erneuerbarer Wärme bis 2030 zu erreichen, sei der Ausbau der Holzenergie dringend notwendig. – © Screenshot www.fachverband-holzenergie.de (03.03.22)

In einem gemeinsamen Schreiben fordern elf Verbände der Forst-, Holz- und Energiewirtschaft den Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, zu einer differenzierten Darstellung der Holzenergie auf und wehren sich gegen pauschale Angriffe auf die energetische Holznutzung.

Anlass für das Schreiben sind zuletzt geäußerte Empfehlungen des Umweltbundesamtes, auf das Heizen mit Holz aufgrund von Feinstaubemissionen zu verzichten. „Mit großer Besorgnis haben wir Ihre in der Pressekonferenz geäußerte Empfehlung aufgenommen, auf das Heizen mit Holz zu verzichten. Diese Empfehlung kommt einem Generalangriff auf die nachhaltige Holzwärme gleich“ heißt es in dem Schreiben. Die Verbände fordern „zukünftig eine differenzierte Darstellung und Kommunikation des Umweltbundesamtes zur modernen und effizienten energetischen Holznutzung ein, um weiteren Schaden für die energetische Holznutzung und das Vorankommen der Wärmewende zu vermeiden.“

In dem Schreiben weisen die Verbände darauf hin, dass das Gros der Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen aus dem Altbestand an Holzöfen und -heizungen stammen. Moderne und effiziente Holzfeuerungsanlagen reduzieren Feinstaubemissionen um bis zu 90 % und verdoppeln die Energieeffizienz – das spare Ressourcen. „Unser gemeinsames Anliegen müsste deshalb sein, den Altbestand möglichst zügig gegen modernere und effizientere Anlagen auszutauschen“, so der Appell des Schreibens.

Zugleich erinnern die Verbände an die Bedeutung der Holzenergie für die Wärmewende: „Angesichts der enormen Herausforderung von gegenwärtig knapp 16 % erneuerbarer Energien im Wärmebereich auf das von der Bundesregierung angestrebte – und von uns
voll umfänglich unterstützte Ziel – von 50 % erneuerbarer Wärme in 2030 zu kommen, laufen verkürzte Empfehlungen Ihres Hauses gegen das Heizen mit Holz der Zielerreichung entgegen und verhindern effektiven Klimaschutz. […] Das Ziel von 50 % erneuerbarer Wärme wird ohne den Ausbau der Holzenergie nicht zu erreichen sein.“

Die Verfasser betonen, dass die nachhaltige und multifunktionale Waldbewirtschaftung in Deutschland nicht nur für die stoffliche Nutzung einen nachwachsenden Rohstoff liefere. Über Rest- und Abfallstoffe so wie anderweitig stofflich nicht verwertbare Holzsegmente falle Holz für die energetische Nutzung an: „Diese Holznutzung leistet einen klimaschonenden Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem ganz im Sinne der deutschen Bioökonomiestrategie. […] Die moderne Holzenergie ist nicht das Problem, sondern eine Lösung zur Defossilisierung des Wärmesektors im Bestand.“

Das Schreiben an den Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Dirk Messner, wird von folgenden Verbänden getragen: AGDW – Die Waldeigentümer, Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter (BAV), Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), Bundesgütegemeinschaft Holzasche (BGH), Deutscher Energieholz- und Pelletverband (DEPV), Deutscher Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH), Familienbetriebe Land und Forst, Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik (HKI), Initiative Holzwärme, Verband der Holzwerkstoffindustrie (VHI) und Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie (BBE).

www.fachverband-holzenergie.de